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Die Elektrizität der Gewitter

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46 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachen<strong>Die</strong> Entstehung des Graupeis und HagelsGraupel nennt man bekanntlich die kleinen, undurchsichtigweißen Körner, die sehr häufig in Begleitung von Böen und <strong>Gewitter</strong>nfallen. <strong>Die</strong> ursprünglich ausgeschiedenen Schneekristalle stoßen beimFallen auf unterkühlte Tröpfchen, mit denen sie zu Graupeln zusammengepreßtwerden. In <strong>der</strong> Tat werden die Graupeln meistens in Wolkenbeobachtet, <strong>der</strong>en kleine Tröpfchen unterkühlt sind. Wegen er*)unterscheidet Reif graupeln undFrost graupeln, ähnlich wie wir gewohntsind, zwischen Rauhreif und Rauhfrost zu trennen. <strong>Die</strong> Reifgraupelnbestehen aus oft sehr zarten, kleinen Körnern, die beim Aufprallenin mehrere Stücke zerschellen können und daher offenbar meistensnur aus einem zusammengepreßten Kristall bestehen. Da bei <strong>der</strong> Graupelbildungschon in bezug auf Wasser Übersättigung in <strong>der</strong> Wolke vorhandensein muß, ist die Übersättigung in bezug auf Eis sehr hoch.Einer relativen Feuchtigkeit von 100 % in bezug auf Wasser entsprichtbei —10° nämlich eine relative Feuchtigkeit von 110% in bezug aufEis, bei — 20° 121 %, bei — 30° sogar 134 %. In den Eiswolken (cirren)wird wahrscheinlich die Übersättigung lange nicht erreicht, so daßin ihnen schon aus dem Grunde eine Graupelbildung nicht möglich ist.Dagegen wird die Graupelbildung lebhaft sein in den oberen Teilen<strong>der</strong> Cumulus-Wolken. <strong>Die</strong> Gegenwart von Cirrus-Schirmen wird dieEntstehung noch begünstigen. <strong>Die</strong> Graupeln besitzen dann, wieWegener hervorhebt, den Tropfen gegenüber eine Überlegenheitin bezug auf Entstehung und Wachstum, während die entstehendenTropfen bald wie<strong>der</strong> verdampfen müssen. Der Über Sättigungsgradist also für die Entstehung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge von großer Bedeutung.Vor allem, wenn sich die Wolke seitlich ausbreitet und keine Erneuerung<strong>der</strong> Übersättigung eintreten kann, dann wird die Graupelbildunglebhaft sein. <strong>Die</strong> ganze obere Böenwolke muß aus Graupelnbestehen, wie ja auch aus den Fallstreifen vielfach ersichtlich ist unddie Beobachtungen auf hohen Bergen bestätigen.Bei den größeren und schwereren Frostgraupeln lagern sich wahrscheinlichaußer den Wolkenelementen an die kleinen Reifgraupelnauch größere Wasser tropfen, die im Augenblick <strong>der</strong> Berührung gefrierenund alles zu einem undurchsichtigen Klümpchen verkitten.<strong>Die</strong> Bezeichnung Hagel wird vielfach schon irrtümlicherweise*) A. Wegener, Thermodynamik <strong>der</strong> Atmosphäre. 1911, S. 288.

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