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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 43trockener Luft in Chlorkalziumröhren gebracht. So fand Conradauf dem Hochschneeberg-Hotel bei Wien (1800 m Höhe) und auf demebenso hohen Schafberge bei Salzburg in ziemlich dünnem Wolkennebel,<strong>der</strong> eine Sichtweite von 30 bis 80 Schritt hatte, unter neunMessungen den Höchstwert 4,5 g, den Tiefstwert 0,9 g/m 3 . Nun sindja aber die Wolken meistens viel dichter; Conrad schätzt daher,daß in dichten Cumulus-Wolken etwa 9 g/m 3 zu erwarten sind. InLaboratoriumsversuchen erhielt er bei <strong>der</strong> Wolke eines Dampfkesselssogar 22 g/m 3 .Zu ähnlichen Resultaten kommt Wagner 35 ), <strong>der</strong> nach <strong>der</strong>selbenMethode auf dem Hohen Sonnblick (3100 m) 22 Beobachtungen ausführte.Er fand bei Temperaturen um 0° herum im Mittel 2 g flüssigesWasser pro Kubikmeter Wolkenluft, als größten Wert 4,8 bei dichtemNebel. <strong>Die</strong> Untersuchungen Wagners führen also zu dem Ergebnis,daß selbst in dichten Wolken <strong>der</strong> Gehalt an flüssigem Wasser meistenskleiner ist als <strong>der</strong> an gasförmigem. Selbst bei dem Wert 4,8 fürflüssiges Wasser betrug <strong>der</strong> Gehalt an Wasserdampf noch 5,1 g imKubikmeter. In <strong>der</strong> freien Atmosphäre hält Wagner den Wert 1 bis2 g flüssiges Wasser in <strong>der</strong> Wolke für vorherrschend, weil die Kondensationan den Bergen stärker ist als in freier Atmosphäre.<strong>Die</strong> Größe <strong>der</strong> Wolkenelemente. <strong>Die</strong> kleinen Wolkenelemente,welche <strong>der</strong> Wolke das weiße o<strong>der</strong> graue Aussehen geben,sind nicht zu verwechseln mit den Regentropfen. Sie bestehen zwarwie diese aus kleinen Wassertröpfchen, die aber ganz bedeutend kleinersind als beim Regen. Nachdem schon einige Jahre vorher Dines inEngland die Wolkenteilchen unter das Mikroskop gebracht hatte, maßAß mann 36 ) nach dieser Methode an einem Tage auf dem Brockenin einem ziemlich gleichmäßigen Wolkennebel 3 bis 8 X 10"~ 4 cmDurchmesser als Größe <strong>der</strong> Wolkenelemente, Kahler 37 ) nach <strong>der</strong>selbenMethode auf <strong>der</strong> Schneekoppe an 7 Nebeltagen in recht verschiedendichten Wolken Schwankungen von 4 x 10- 5 bis 2 X KT" 3 cm. Nach <strong>der</strong>schon von Kämtz angewandten optischen Methode, durch Messung <strong>der</strong>35 ) A. Wagner, Untersuchung <strong>der</strong> Wolkenelemente auf dem Hohen Sonnblick.Wiener Sitzungsberichte IIa, 117, 1287 (1908).36 ) R. Aßmann, Mikroskopische Beobachtungen <strong>der</strong> Wolkenelemente auf demBrocken. Meteorol. Zeitschr. 2, 41 (1885).37 ) K. Kahler, Messung <strong>der</strong> Wolkenelemente auf <strong>der</strong> Schneekoppe. Meteorol.Zeitschr. 28, 465 (1911).5*

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