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Die Elektrizität der Gewitter

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42 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachensind. <strong>Die</strong>se sind aber niemals Sitz <strong>der</strong> eigentlichen elektrischen Entladungen.In den Tropen und in den Alpen kann die untere Wolkengrenzeauf 6000 m steigen. Prohaska betont, daß fast alle <strong>Gewitter</strong>die Bergkämme und Spitzen <strong>der</strong> Ostalpen überqueren. Sie ziehen z. B.oft über den Großglockner. An<strong>der</strong>seits kann bisweilen im Flachlande,vor allem bei Schneeböen, <strong>der</strong> untere Wolkenrand die Erde berühren.<strong>Die</strong> Messung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>wolken erfolgt nach denüblichen Methoden <strong>der</strong> Wolkenmessung, also am genauesten durchgleichzeitige Aufnahme o<strong>der</strong> Photographie <strong>der</strong> Wolke von zwei Stationeneiner festen Basis aus. Walter 91 ) hat 1906 ein Verfahren zur Bestimmung<strong>der</strong> Wolkenhöhe, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> Blitz schlägt, mit Hilfe einer photographischenKammer angegeben. Auf <strong>der</strong> Mattscheibe <strong>der</strong> Kammermißt man die Entfernung <strong>der</strong> Wolke vom Horizont, wartet, bis -einBlitz herausschlägt und bestimmt mittels einer Sekundenuhr den Zeitunterschiedzwischen Blitz und Donner. Aus <strong>der</strong> so erhaltenen Entfernung<strong>der</strong> Wolke kann man mit Hilfe <strong>der</strong> Objektivbrennweite und<strong>der</strong> Bildhöhe auf <strong>der</strong> Mattscheibe die wirkliche Höhe <strong>der</strong> blitzendenWolke berechnen. Da das Wolkenbild meistens nicht sehr deutlichist, auch <strong>der</strong> Donner kein momentanes Geräusch ist, so erhält mannur ungefähre Resultate, am besten bei senkrechten Blitzen undscharfem Knall des Donners. So fand Walter in Hamburg Höhen,die von 1300 bis 2700 m schwankten.Der Wassergehalt <strong>der</strong> Wolken. Eine Frage von grundlegen<strong>der</strong>Bedeutung für die Vorgänge in <strong>der</strong> Wolke ist die nach demWassergehalt <strong>der</strong> Wolken. Lei<strong>der</strong> liegt hierüber nur sehr wenig Beobachtungsmaterialvor. <strong>Die</strong> Gebrü<strong>der</strong> Schlagintweit fanden in <strong>der</strong>Mitte des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts am Monte Rosa 2,8 g pro Kubikmeter,indem sie die feuchte Wolkenluft durch Chlorkalziumröhren saugten.Doch ist dieser Wert vermutlich zu klein, weil bei dieser Methodeein gut Teil <strong>der</strong> Nebelluft am Chlorkalzium vorbeistreicht. Conrad 34 )wandte, um den Fehler zu vermeiden, zwei Methoden an. Einmalließ er die Nebelmassen in einen evakuierten Glasballon stürzen undzweitens fing er sie in einer Glasglocke auf, die soweit erwärmt war,daß sich an <strong>der</strong> Wand nichts kondensieren kann. Dann erst wurdebei beiden Methoden die aufgefangene Nebelluft mittelst durchsaugter656 (1899).31 ) Siehe Seite 83.34 ) V. Conrad, Über den Wassergehalt <strong>der</strong> Wolken. Meteorol. Zeitschr. 16,

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