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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 41Erwähnt sei schließlich noch eine Arbeit von Newham 33 ), <strong>der</strong>glaubt, daß die Unstabilität im Winter über England durch Lufthervorgerufen wird, die polaren Ursprungs ist und sich dann beimStreichen über den Atlantischen Ozean von unten erwärmt und gleichzeitignach links abgelenkt wird. An Stelle <strong>der</strong> Sonnenwärme imSommer tritt die Ozeanwärme im Winter. Auf den Einwand, daßsich durch diese Ursache die Böengewitter schwerlich erklären lassen,erwi<strong>der</strong>t Newham, daß die Böen über England selten sind und daßdaher die Mehrzahl <strong>der</strong> englischen <strong>Gewitter</strong> auf an<strong>der</strong>e Art entstehenmüssen.d) <strong>Die</strong> Bestandteile <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>wolken. In seiner „Thermodynamik<strong>der</strong> Atmosphäre" sagt Wegener mit Recht: „Über denAufbau und Mechanismus <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>wolken waren vielfach undsind noch heute recht irrtümliche Anschauungen im Gange, welchehauptsächlich daher rühren dürften, daß sich für einen am Erdbodenbefindlichen Beobachter wesentliche Teile <strong>der</strong> Erscheinung zu verbergenpflegen. In rund 4000 m erfolgt fast regelmäßig eine seitliche Ausbreitung<strong>der</strong> Wolke, wodurch aber nun die oberen Teile verdecktwerden." <strong>Die</strong> Köpfe <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>wolken erreichen oft recht beträchtlicheHöhen. Häufig werden 10 km, in den Tropen sogar 15 km überschritten.Es ist also unmöglich, ein <strong>Gewitter</strong> zu überfliegen. Bei einemsolchen Versuch wird man vielmehr mitten in das <strong>Gewitter</strong> hineingeraten.Da die 0°-lsotherme im Sommer in etwa 3000 m Höhe liegt,spielt sich <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Vorgänge bei Temperaturen unter Nullab. <strong>Die</strong> Nie<strong>der</strong>schläge bilden sich daher, wie die Beobachtungen aufhohen Bergen bestätigen, zunächst in fester Form und werden vielfacherst beim Durchfallen wärmerer Schichten schmelzen, o<strong>der</strong> wie beimHagel durch anlagerndes unterkühltes Wasser an Größe zunehmen.<strong>Die</strong> Höhe <strong>der</strong> unteren Wolkenschichten beim <strong>Gewitter</strong> unterliegt nachKann großen Schwankungen. <strong>Die</strong> Jahreszeit ist hier von Einfluß,im Sommer sind sie höher als im Winter. <strong>Die</strong> Wolkenhöhe steigt auchmit <strong>der</strong> Höhe des Untergrundes. Im Gebirge ist die Ansicht weit verbreitet,daß die <strong>Gewitter</strong> unterhalb <strong>der</strong> Berggipfel entlang ziehen.Das ist aber eine Täuschung, wozu vielfach die Tatsache beitragenmag, daß fast bei jedem <strong>Gewitter</strong> auch tiefe Wolkenschichten vorhanden33 ) E. V. Newham, Über die Bildung von <strong>Gewitter</strong>n auf den britischen Inselnkn Winter. Professional Notes of the Royal Meteorological Society, London Nr. 29(1922).Sammlung Borntraeger3: Kahler 5

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