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Die Elektrizität der Gewitter

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40 I. Teil. <strong>Die</strong> BeobachtuugstatsachenSchon vor dem Erscheinen dieser wichtigen Regenarbeit hatDouglas 32 ) die Temperatur und Feuchtigkeit <strong>der</strong> Luftschichten vor<strong>Gewitter</strong>n im Flugzeug untersucht. Er fand, daß im Sommer 1918in Nordost-Frankreich die Schichtung bei <strong>Gewitter</strong>n stets sehr unstabilwar. Oft war die Temperaturabnahme mit <strong>der</strong> Höhe größer alsdie adiabatische für dampfgesättigte Luft. Dazwischen liegen allerdingsoft stabile Schichten. Über 2700 m setzte aber meistens einschneller Temperaturfall ein und unstabile Schichtung. Je größer dieFeuchtigkeit, um so größer war die <strong>Gewitter</strong>wahrscheinlichkeit. <strong>Die</strong>Cumuli wachsen in <strong>der</strong> Regel aus einer gleichmäßigen Wolkenschichtheraus, und zwar um so schneller, je größer <strong>der</strong> Temperaturabfallüber dieser Schicht ist. Über den Cumulus-Köpfen fand Douglasbei seinen Flügen fast stets aufsteigende Luft, absteigende dagegenin Wolkenlücken und unter vorstoßenden Wolkenschultern. In einerspäteren Arbeit von 1921 betont Douglas, daß nur dann ein <strong>Gewitter</strong>zum Ausbruch kommen kann, wenn oberhalb des Kondensationsniveausunstabile Verhältnisse vorhanden sind; denn nur dann erhältdie aufsteigende Luft einen neuen starken Antrieb und kondensiertsich später rasch und stark. <strong>Die</strong>ser Gedanke ist nach Wagner sehrplausibel und gestattet vor allem eine sehr einfache Erklärung <strong>der</strong>Nachtgewitter, sowie <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> auf den Meeren. Beispielsweisekann durch erzwungenes Aufsteigen konvergenter Luftströmungenunter solchen Verhältnissen oben ein <strong>Gewitter</strong> ausgelöst werden.Wagner hält aber einen bindenden Beweis dafür, wie ihn Douglasmit seinem Material von 1918 versuchte, noch nicht für erbracht.Es muß erst mit einem größeren und besseren Beobachtungsmaterialnachgeprüft werden, ob wirklich die Temperaturgradienten in <strong>der</strong>Höhe merklich die für adiabatisch aufsteigende, gesättigte Luft übertreffen.Wenn sich das bestätigen sollte, dann hätte man zugleicheine gute Erklärung dafür, warum so häufig keine <strong>Gewitter</strong> auftreten,trotzdem sonst alle Bedingungen für ihre Entstehung da zu sein scheinen.Stabile Temperaturschichtungen in größerer Höhe würden dann keinestarke Kondensation zustande kommen lassen.32 ) C. K. M. Douglas, Temperaturen und Feuchtigkeiten <strong>der</strong> oberen Luftschichten,Bedingungen, die günstig für die <strong>Gewitter</strong>entwicklung sind. ProfessionalNotes ol the Meteorological Office London, Nr. 8, 1920. — <strong>Gewitter</strong> in Schottlandund ihre wahrscheinliche Erklärung. Journal of the Scottish Meteorological Society18 (1921). - Referat von A. Wagner, Meteorol. Zeit sehr. 40, 30 (1923).

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