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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 35in 1000 m Höhe liegende horizontale Achse des Böenwirbels herum einechter Wirbelfaden, dessen Achse entwe<strong>der</strong> wie bei den Rauchringenin sich selbst zurückläuft o<strong>der</strong> sich bei<strong>der</strong>seits an die Erde heften muß.<strong>Die</strong> Luft in den Tromben besitzt, wie die Beobachtungen zeigen, keinenennenswerte aufsteigende Bewegung. <strong>Die</strong> Tromben entstehen niean dem Orte, an dem sie beobachtet werden. Es ist also wahrscheinlich,daß sie die Verlängerung von Wirbelfäden in den Wolken sind. Amhäufigsten müssen sie sich an den Flanken von <strong>Gewitter</strong>n bilden, z. B.am Rande des Hagelsturzes. <strong>Die</strong> oft beobachteten Seitensprünge <strong>der</strong>Tromben erklären sich durch Verkürzung o<strong>der</strong> Verlängerung des Wirbelfadensin <strong>der</strong> Wolke, das Verschwinden durch das Zurückgehen desFadens in die Wolke.Außer den Wärme- und den Front gewittern führt Hann*) nocheine dritte Art von <strong>Gewitter</strong>n an, die <strong>Gewitter</strong> in den Grenzgebietenzwischen kalten und warmen Räumen. Dabei unterscheidetHann zweierlei Art von Temperaturunterschieden, solche,die nebeneinan<strong>der</strong> auftreten, vor allem in <strong>der</strong> Richtung Westen—Osten,und solche, die übereinan<strong>der</strong> bestehen infolge Überlagerung kalter undwarmer Luftschichten. Der erste Fall wird wohl meistens zu den Frontgewitternzu zählen sein. Dagegen stellt <strong>der</strong> zweite Fall eine an<strong>der</strong>sgeartete Luftverteilung dar. Es kann beispielsweise unten kalte,W- bis NW-Strömung, oben warme S- bis SW-Strömung herrschen.Das Gleichgewicht ist also sehr stabil. An <strong>der</strong> Begrenzungsfläche <strong>der</strong>beiden Luftmassen bilden sich die <strong>Gewitter</strong>wolken. <strong>Die</strong>se <strong>Gewitter</strong>sind dadurch gekennzeichnet, daß sie nur schwach zur Wirkungkommen, weil sie sich nach unten wegen <strong>der</strong> kalten, ruhigen Luftnicht als Böen und Stürme bemerkbar machen können. Natürlichkönnen sie auch keine Abkühlung bringen, son<strong>der</strong>n eher eine Erwärmung.<strong>Die</strong>se <strong>Gewitter</strong> sind außer am nördlichen Alpenfuße amhäufigsten in England, wo sie in letzter Zeit mehrfach Gegenstand vonUntersuchungen gewesen sind. Cave 29 ), <strong>der</strong> die Wintergewitter <strong>der</strong>Jahre 1915 bis 1920 bearbeitet hat, gibt vier Ursachen für Unstabilitätund daher für <strong>Gewitter</strong>bildung an: 1. Infolge Erhitzung des Erdbodensdurch die Sonne, vor allem im Sommer, aber mitbestimmend auch in*) J. Hann, Lehrbuch <strong>der</strong> Meteorologie, 3. Aufl. 1915, S. 697.29 ) C. J. P. Cave, Wintergewitter auf den britischen Inseln. Quarterly Journalof the Royal Meteorological Society (London) 39, 43 (1923).

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