13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30 L Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachenschon von Koppen hervorgehobene Einfluß <strong>der</strong> Schwerewirkung <strong>der</strong>Nie<strong>der</strong>schläge kann nach Schmidt nur bei den allerheftigsten GüssenWindgeschwindigkeiten bringen, die halbwegs mit den bei Böen gemessenenvergleichbar sind. Aber es ist wohl denkbar, daß dieseWirkung eine Verstärkung <strong>der</strong> Böengeschwindigkeiten hervorruft.Allerdings ist zu beachten, daß sich hier nicht Geschwindigkeitenaddieren, son<strong>der</strong>n Energien, daß also <strong>der</strong> Zuwachs bei höheren Ausgangsgeschwindigkeitenimmer weniger bemerkbar wird.In einer späteren Arbeit beschreibt Schmidt 22 ) einige weitereVersuche. Den Einfluß <strong>der</strong> Bodenerhebungen ahmte er durch geneigteFlächen am Boden des Troges nach. In diesem Fall wurde die Stärkedes Kopfes geringer. Schmidt schließt daraus, daß zum Beispielbeim Überschreiten eines Gebirges durch ein <strong>Gewitter</strong> die Fortpflanzungsgeschwindigkeitabnehmen muß; doch kann jenseits desGebirges ein einzelner ,,Tropfen" kalter Luft neue Kerne für <strong>Gewitter</strong>bilden. Beim Übersetzen ganzer Gebirgsstöcke müssen offenbar immerganz bedeutende Luftmassen im Spiele sein. Ferner machte SchmidtVersuche, bei denen im Trog beim Eindringen <strong>der</strong> schweren Flüssigkeitschon unter <strong>der</strong> leichteren einige Zentimeter <strong>der</strong> schwereren vorhandenwaren. Dann trat <strong>der</strong> Kopf nach abwärts nicht hervor, son<strong>der</strong>n wichnach oben aus. Er erscheint dann stark gedrückt und in die Längegezogen. Lagert also am Erdboden schon kalte Luft, so erfolgt <strong>der</strong>Einbruch in größerer Höhe. Am Boden fehlt dann <strong>der</strong> heftige Wind.Oben können sich jedoch gewaltige Haufenwolken bilden, und dieFortpflanzung ist größer, als wenn die kalte Luft am Boden nicht dawäre. In diese Klasse von Böen gehören die <strong>Gewitter</strong>, die statt voneiner Abkühlung von einer Erwärmung begleitet werden. Im Winterwerden auf diese Weise die Bodeninversionen fortgeschafft.Einwände gegen die allgemeine Anwendung <strong>der</strong> SchmidtschenVersuche sind vor allem von Hann und Koppen erhoben worden.Nach Koppen 16 ) wird zweifellos durch die Fig. 3, die nicht konstruiert,son<strong>der</strong>n photographiert ist, <strong>der</strong> allgemeine Charakter <strong>der</strong> Luftbewegungin einer typischen Bö gut wie<strong>der</strong>gegeben. Um aber allgemein Böenals horizontale Einbrüche kalter Luft in warme erklären zu können,müßte man zeigen, wo die kalte Luft in diesen Fällen bleibt. Ferner22 ) W. Schmidt, Weitere Versuche über den Böenvorgang und das Wegschaffen<strong>der</strong> Bodeninversionen. Meteorol. Zeitschr. 30, 441 (1913).15 ) Siehe Seite 19.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!