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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 25<strong>der</strong> JUgelbüdung wirkt nach Möller die Bö infolge des mechanischenEmporhebens schon kalter Luft wie eine richtige Kältemaschine. Dergroße Einfluß des Geländes dabei erklärt sich leicht dadurch, daß anStellen, wie z. B. in einer Waldlichtung, wo <strong>der</strong> Wind geschwächt ist,die Wirkung vermin<strong>der</strong>t wird. Aus demselben Grunde wirkt die Böwenig an den Berghängen, dagegen sehr stark in den Seitentälern.Bei <strong>der</strong> Bearbeitung einer <strong>der</strong> von 1881 ähnlichen Bö, die ebenfallseinem <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> Hauptluftströmung entzogenen Teiltiefihre Entstehung verdankte, verglich Aß mann 19 ) die Böenwolke miteiner Walze, die über das Land rollt; entsprechend <strong>der</strong> kurz vorhervon Koppen 10 *) eingeführten Vorstellung, daß sich in einer Bö dieLuftmassen um eine horizontale Achse drehen. Aßmann erklärt dasbei <strong>der</strong> von ihm bearbeiteten Bö durch Herabstürzen kalter westlicherLuft, welche die warme südöstliche Unterströmung auf den Rückennimmt. Im Zentrum dieser Bö hatte <strong>der</strong> Windstoß, <strong>der</strong> Schornsteineumwarf und Dächer abhob, nur eine Dauer von 4 Minuten. .Durch die Arbeiten von Ley und Koppen waren die Tatsachenüber die Natur <strong>der</strong> Böen aufgedeckt worden. Untersuchungen überdie Fortpflanzung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> in Italien und Süddeutschland, welchedie älteren Untersuchungen darüber fortsetzten und vertieften, bewiesen,daß auch die größeren <strong>Gewitter</strong> dieselben Züge aufwiesen.Wie Koppen 15 ) 1914 hervorhebt, sind also Frontgewitter und Böennur wenig verschiedene Formen desselben Vorgangs. <strong>Die</strong> elektrischenEntladungen sind dabei nur Begleiterscheinungen. Eine Einwirkungvon ihnen auf den großen mechanischen Vorgang ist nirgends nachweisbar.Schon damals wurde als das Wesentlichste dieses Vorgangs<strong>der</strong> einmalige Einbruch kalter Luft erkannt. Nun verlaufen allerdingsviele Böen nicht so einfach. Nachts zeigen beispielsweise Böen, dieeine starke Druckschwankung aufweisen, oft am Boden keine Temperaturän<strong>der</strong>ung.Ein Teil des Vorgangs muß sich dann in <strong>der</strong> Höhe abspielenüber <strong>der</strong> schwereren, erkalteten Luft des Erdbodens.Einige Jahrzehnte war dann kaum ein Fortschritt in <strong>der</strong> Böen-I0 ) U. Aßmann* Zur Mechanik des <strong>Gewitter</strong>s und des Gewitteistunns vom7. August 1898 bei Köln a. Rh. Das Wetter 15» 193 (1898).19Ä ) W. Koppen, <strong>Die</strong> Windhose vom 5. Juli 1890 bei Oldenburg und die Gevritterböevom 10. Juli 1896 in Ostholstein. Annalen <strong>der</strong> Hydrographie und maritimenMeteorologie 24, 445, 493 u. 546 (1896).15 ) Siehe Seite 19.Sammlung Borntracger 3: Kahler 4

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