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Die Elektrizität der Gewitter

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24 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachenden Kontinuitätsbedingungen <strong>der</strong> Strömung, sowie aus <strong>der</strong> Wolkenbildung.<strong>Die</strong> Kontinuitätsbedingungen verlangen, daß <strong>der</strong> Querschnitt,also in diesem Fall auch die Höhe <strong>der</strong> Strömung vor und hinter demBande des stürmischen Windes größer sei als in ihm selbst, daß also vor <strong>der</strong>Bö die Luft in aufsteigen<strong>der</strong>, hinter ihr in absteigen<strong>der</strong> Bewegung begriffensei. <strong>Die</strong> Wolkenbildung lehrt dasselbe; denn die dicke, niedrigeMasse des Böenwulstes kann nur in einem stark aufsteigenden Luftstrombestehen, die gewölbeartige Erhebung <strong>der</strong> Untergrenze <strong>der</strong> Regenwolkein <strong>der</strong> Fig. 1 und vor allem das Aufklaren hinter <strong>der</strong> Bö deutendagegen auf absteigende Luftbewegung hin.Möller 18 ) hat einige Jahre später die Koppen sehen Gedankenweiter entwickelt, aber wohl in einer Richtung, die sich durch späteregenauere Untersuchungen als nicht vorteilhaft erwiesen hat. Möllersetzt die Luftbewegung am Erdboden in Beziehung zur Fortpflanzungsgeschwindigkeit<strong>der</strong> ganzen Erscheinung. Es sind dann drei Fälle möglich:1. Beide Geschwindigkeiten sind gleich, dann geschieht nichts Beson<strong>der</strong>es.2. <strong>Die</strong> Erscheinung pflanzt sich schneller fort als die Luftbewegungin geringer Höhe über dem Boden und 3., das ist <strong>der</strong> wichtigsteFall: <strong>Die</strong> Windgeschwindigkeit in <strong>der</strong> Bö ist größer als die Fortpflanzungsgeschwindigkeit.Dann muß <strong>der</strong> Böensturm schräg abwärtsfallen, er wird durch die Reibung gebremst und durch nachdringendekalte Luft wie<strong>der</strong> emporgehoben, dabei aber von <strong>der</strong> Haupterscheinungüberholt, so daß auf diese Weise die Luft an ihren Ausgangspunktzurückgelangt und nun aufs neue den Sturm speisen kann. Möllergelangt so zu einem Kreislauf <strong>der</strong> Luft, <strong>der</strong> ganze Vorgang ähneltnach ihm einer Kältemaschine. Im einzelnen spielt die Bö sich folgen<strong>der</strong>maßenab: An <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong> warmen und kalten Luft steigt die war meLuft auf, bildet Wolken und Regen. Unter diesem Gewölk sinkt siewie<strong>der</strong> ab. Am Boden muß die Luft ausweichen und läuft sich dorttot, weil sie außerhalb des Bereichs <strong>der</strong> treibenden Kraft gerät. Vonhinten füllt herabsteigende kalte Luft den Raum aus, trifft auf dievorn vorhandene schon abgekühlte Luft und wirft sie erneut aufwärts,bis sie wie<strong>der</strong> sinken muß usw. Im Böenkragen reißt die aufsteigendeLuft etwa sich bildende Tropfen mit in die Höhe, die dann hinten oftin Form von Wolkenbrüchen zur Erde gelangen. Wir haben also stetsheftigen Beginn des Regens und langsames Aufhören. Vor allem bei18 ) Siehe Seite 22.

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