13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 17zu beobachten, in unserem Klima auch nachmittags in den Gebirgstälern.Vielfach sind schon vormittags gewisse Anzeichen für die spätere<strong>Gewitter</strong>biJdung vorhanden. So tritt bei <strong>der</strong> ersten Cumulusbildungo<strong>der</strong> schon vorher meistens im alto-cumulus die sogenannte castellatus-Form auf. Es sind das flache Wolkenschichten, aus denen eine Reihevon kleinen Köpfen türmchenähnlich herauswachsen. Sie deuten aufdas Vorhandensein starker aufsteigen<strong>der</strong> Luftströme hin; die Formselbst ist unbeständig und verschwindet bald wie<strong>der</strong>, um <strong>der</strong> allgemeinencumulus-Bildung Platz zu machen, die später in die cumulo-nimbus-Bildung übergeht. Während durch die Nie<strong>der</strong>schläge diese Wolkenformaufgelöst wird, bleiben die mit ihr verbundenen Cirren vielfacherhalten und ziehen mit den oberen Luftströmungen weiter.Von dieser Bildung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>wolken treten, vor allem in <strong>der</strong>kälteren Jahreszeit, mancherlei Abweichungen ein. Oft ist vom Erdbodenaus nichts zu sehen als ein gleichmäßiges Wolkengrau, das auscirrostratus und altostratus allmählich entstanden ist und in Regenund <strong>Gewitter</strong> übergeht. Ein <strong>Gewitter</strong> kann sogar plötzlich mitten ineinem Landregen auftreten, ohne daß, wie es vor <strong>der</strong> Böenbildungregelmäßig zu sein pflegt, die Wolkendecke aufgerissen war.Auf hohen Bergen sind die Erscheinungsformen des <strong>Gewitter</strong>san<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> Ebene. <strong>Die</strong> schönste, mir bekannt gewordene Schil<strong>der</strong>ungeines Berggewitters gibt Trab er t 13 ) vom Sonnblick. Man siehtkeine dunklen Wolken heraufziehen, hört nicht wie in <strong>der</strong> Ebene langevorher den Donner, fühlt keine Geschwitterschwüle, son<strong>der</strong>n wirddurch den ersten starken Blitzschlag überrascht. Während <strong>der</strong> Donnermeistens äußerst schwach ist, sind diese Blitze förmliche Feuersäulen.Der Berg ist dabei dauernd in dichten Nebel gehüllt. Graupel undHagel prasseln nie<strong>der</strong>. Sehr stark sind vor allem auch die Elmsfeuererscheinungen.Tritt doch einmal ein heftiger Donner auf, so ist dasein Zeichen dafür, daß die eigentliche <strong>Gewitter</strong>wolke bedeutend höherist als <strong>der</strong> Berg.b) <strong>Die</strong> Einteilung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>. Mohn hat zwei <strong>Gewitter</strong>artenunterscheiden gelehrt: die Wärmegewitter und die Wirbelgewitter.Auch heute noch wird diese Einteilung beibehalten, wenn auch häufigFälle vorkommen, wo man nicht anzugeben vermag, in welche Kategorie13 ) W. Trabert, Elektrische Erscheinungen auf dem Hohen Sonnblick (3100 m)Meteorol. Zeitschr. 6, 342 (1889).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!