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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> 15verbundener Kondensations vor gang des atmosphärischen Wasserdampfes(Hann). Ohne Wolken ist kein <strong>Gewitter</strong> möglich. <strong>Die</strong> sichtbarenund hörbaren Entladungen sind also nicht das Wesentliche <strong>der</strong>Erscheinung, das Wesentliche ist vielmehr <strong>der</strong> Kondensationsvorgangund die Regenbildung, die man früher nur für Begleiterscheinungenhielt. Aber auch heute noch ist, wie Schmauß 46 ) hervorhebt, dasletzte Stadium <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsbildung noch recht geheimnisvoll.<strong>Die</strong> Regenbildung in <strong>der</strong> Atmosphäre entsteht durch thermodynamischeVorgänge in bewegter Luft, und zwar rührt die Wolkenbildungfast ausschließlich von <strong>der</strong> Abkühlung <strong>der</strong> Luft her. Möglichwäre noch eine Kondensation durch plötzliche Druckzunahme, dochkommt das, wenn überhaupt, in <strong>der</strong> Atmosphäre nur selten vor. <strong>Die</strong>Abkühlung erfolgt wie<strong>der</strong>um in <strong>der</strong> Hauptsache durch Ausdehnungohne Wärmezufuhr (adiabatische Abkühlung). <strong>Die</strong> Temperatur mußdeswegen sinken, weil <strong>der</strong> sich ausdehnenden Luft die dazu nötigeArbeitsleistung in Form von Wärme entzogen wird. Auf diese Weisewird <strong>der</strong> Sättigungszustand in bezug auf den Wasserdampf erreichtund unterschritten, so daß ein Teil des überschüssigen Wasserdampfessich ausscheiden muß. Dabei wird wie<strong>der</strong> die Verdampfungswärmedes Wassers frei, welche die Abkühlung <strong>der</strong> Luft bremst. <strong>Die</strong>seGegenwirkung wird vor allem bei Luft von hoher Temperatur, dieviel Wasserdampf enthält, merklich sein, so daß sich wärmere Luftweniger abkühlt als kältere. Weil die dünnere gesättigte Luft in <strong>der</strong>Höhe bei gleicher Temperatur leichter ist und weniger Wasserdampfenthält als die dichtere gesättigte Luft am Erdboden, so wird dieWärmeabnahme oben geringer sein als unten. Hann*) zeigt, daßgesättigte Luft von 15° bei gleicher Abkühlung einen dreimal so starkenNie<strong>der</strong>schlag liefern muß als Luft von —5°. Gleichzeitig ist aberauch die Arbeitsleistung, also die Wärmeentziehung bei <strong>der</strong> gesättigtenwarmen Luft größer als bei <strong>der</strong> gesättigten kalten. <strong>Die</strong> gleiche Wärmeentziehungkühlt demnach die gesättigte warme Luft ganz bedeutendweniger ab als die gesättigte kalte. <strong>Die</strong>se Verhältnisse sind bei denVorgängen in <strong>der</strong> Atmosphäre von größter Bedeutung.Der Vorgang, bei dem am ehesten und häufigsten starke Abkühlungeintritt, ist die aufsteigende Bewegung <strong>der</strong> Luft. <strong>Die</strong>se spielt*) Hann, Lehrbuch <strong>der</strong> Meteorologie 3. Aufl., 1915, S. 245.46 ) Siehe Seite 50.

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