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Die Elektrizität der Gewitter

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14 I. Teil. <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenAufeinan<strong>der</strong>folge von <strong>Gewitter</strong>zügen. <strong>Die</strong> häufigste und natürlichstePeriode ist die 24stündige, die Hann 9 ) bereits 1863 genau untersuchthat. „Der nächste Tag, auch <strong>der</strong> völlig reine Morgen darf uns nichtirre machen, bringt eine Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>bildung, gewöhnlichschon zu einer etwas früheren Stunde und bei geringerer Wolkenhöhe."<strong>Die</strong> Erklärung liegt ja nahe; es ist die lokale Erwärmung des Bodensund <strong>der</strong> untersten Luftschichten durch die Sonne. Nun finden sichaber in den <strong>Gewitter</strong>karten auch aufeinan<strong>der</strong>folgende <strong>Gewitter</strong>zügemit kürzeren Zwischenzeiten. Ferrari 3 ) gibt als häufigstes Intervall3 Stunden o<strong>der</strong> ein Vielfaches davon an. Süring 10 ), <strong>der</strong> die norddeutschenMeldungen von 1901—1905 daraufhin bearbeitet hat, zeigt,daß die Aufeinan<strong>der</strong>folge am ehesten bei den Böengewittern <strong>der</strong> kälterenJahreszeit zu erkennen ist. Sie weisen meistens Zeitunterschiede aufvon 1¼, 2½ und 5 Stunden und sind durch Ausbuchtungen des Isobarenverlaufszu erklären. Schwieriger ist es bei den Wärmegewittern,bei denen oft die Luftdruckverteilung recht gleichmäßig ist. Es handeltsich bei ihrer regelmäßigen Aufeinan<strong>der</strong>folge vielleicht um periodischwie<strong>der</strong>kehrende Dichtigkeitsunterschiede <strong>der</strong> Luft. Langbeck 11 )knüpft für eine Erklärung an eine Bemerkung von Barkow an, <strong>der</strong>bei seinen Untersuchungen über die Struktur des Windes es für möglichhält, daß die von ihm gefundene kurzperiodische Schwankung <strong>der</strong>Windunruhe die Aufeinan<strong>der</strong>folge <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> auslösen könnte. <strong>Die</strong>Vorgänge müssen von Ort zu Ort sehr wechseln, weil zu den Schwingungen<strong>der</strong> Luft Interferenzerscheinungen hinzutreten.2. <strong>Die</strong> meteorologischen Ursachen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>a) <strong>Die</strong> Vorgänge im aufsteigenden Luftstrom. Während die<strong>Gewitter</strong>statistik die <strong>Gewitter</strong> als eine auf Auge und Ohr wirkendeNaturerscheinung auffaßt, lautet die meteorologische Definition: Das<strong>Gewitter</strong> ist ein mit sichtbaren und hörbaren elektrischen Entladungen8 ) Siehe Seite 10.9 ) J. Hann, <strong>Die</strong> Nachmittagsgewitter in den Alpentälern. Mitteilungen desösterreichischen Alpenvereins 1, 109 (1863).10 ) R. Süring, Über die Aufeinan<strong>der</strong>folge von <strong>Gewitter</strong>zügen. Meteorol.Zeitschr., Hannband, 339 (1906).11 ) K. Langbeck, Der Tagesgang in <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>züge undeine hypothetische Erklärung für <strong>der</strong>en periodische Aufeinan<strong>der</strong>folge. Meteorol. Zeil sehr39, 298 (1922).

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