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<strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong>statistik 13einfluß ist zweifellos in vielen Fällen, vor allem im Hochgebirge vorhanden.Nach Börnstein 7 ) ziehen die Gebirge ein <strong>Gewitter</strong> <strong>der</strong>artigan, daß sie sein Herannahen beschleunigen, dann aber sein Abziehenverlangsamen. Fraglich ist, trotzdem manche Beobachtungen,so von Börnstein, dafür zu sprechen scheinen, <strong>der</strong> Einfluß von Flußläufen.Es scheint, als ob lokale Wärmegewitter in ihrem Zuge dadurchaufgehalten werden können. Im Sommer, wenn die Gewässer kältersind als die Luft, könnte man sich das wohl vorstellen; im Winter,wo es umgekehrt ist, versagt aber diese Erklärung.Wichtig ist ferner die Frage: Wieweit wirkt das Gelände aufdie Entstehung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> ein ? Schon die räumliche Verteilung inden <strong>Gewitter</strong>karten läßt vielfach Schlüsse zu auf diese „<strong>Gewitter</strong>herde".Doch hebt schon Ferrari hervor, wie verwickelt sich dieVerhältnisse meistens gestalten. Nur ganz ausnahmsweise ist <strong>der</strong> Ursprungsortein Punkt, von dem sich dann das <strong>Gewitter</strong> wellenförmigausbreitet. Prohaska, <strong>der</strong> ausgezeichnete Erforscher <strong>der</strong> ostalpinen<strong>Gewitter</strong>, betont, daß in Steiermark und Kärnten in den Gegenden,die seit Jahren als gewitterreich bekannt sind, auch viele <strong>Gewitter</strong>ihren Ursprung haben. An<strong>der</strong>seits erlöschen gerade dort viele <strong>Gewitter</strong>.Kürzlich hat Langbeck 8 ) aus dem norddeutschen Beobachtungsmaterial<strong>der</strong> Jahre 1901—1910 nach einem etwas abgeän<strong>der</strong>tenVerfahren aus <strong>der</strong> räumlichen Verteilung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> die Häufigkeitihrer Entstehung untersucht. Er beschränkte sich auf die großen <strong>Gewitter</strong>züge,ließ also lokale und Einzelgewitter dabei fort. <strong>Die</strong> Arbeitbringt in erster Linie neue Beiträge zur Landeskunde Norddeutschlands.<strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong>bildung ist überall da stark, wo durch das Nebeneinan<strong>der</strong>von Land und Meer, Berg und Tal o<strong>der</strong> allgemein von kalten undwarmen Luftströmungen Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiedeentstehen. <strong>Die</strong>se „regionalen Eigenschaften" überwiegen durchaus die,,bodenphysikalischen Einflüsse".Beachtung verdient schließlich noch eine Erscheinung, auf diebeson<strong>der</strong>s Hann mehrfach hingewiesen hat, das ist die regelmäßige7 ) R. Börnstein, <strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong> vom 13. bis 17. Juli 1884 in Deutschland.Referat von W. Koppen. Meteorol. Zeitschr. 4, 445 (1887).8 ) K. Langbeck, Inwieweit ist ein Einfluß <strong>der</strong> Geländeverhältnisse auf dieEntstehung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> anzunehmen? Das Wetter 39, 65 u. 107 (1922). - <strong>Die</strong>regionalen Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>entstehung in Norddeutschland. Meteorol.Zeitschr. 39, 257 (1922).