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Die Elektrizität der Gewitter

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12 I Teil. <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenKüsten und die Mitten <strong>der</strong> Passatgürtel gewitterarm o<strong>der</strong> -leer sind,geht die große Bedeutung des atmosphärischen Wasserdampfes fürdie <strong>Gewitter</strong>bildung hervor. In den Gebieten <strong>der</strong> wärmeren Meeresströmungenkann im Gegensatz dazu die <strong>Gewitter</strong>tätigkeit recht regewerden, wie das Koppen 4 ) für den nordatlantischen Ozean zeigte.Es bestehen ferner enge Zusammenhänge zwischen <strong>Gewitter</strong>n und denmit ihnen verbundenen Nie<strong>der</strong>schlägen, die vor allem von Arendtin den „Veröffentlichungen des Preußischen Meteorologischen Instituts": „Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>beobachtungen" verfolgt worden sind.Es ist versucht worden, aus den längeren Reihen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>statistikauf Perioden <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>tätigkeit zu schließen. Von denkürzeren Perioden ist schon <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> Gezeiten, <strong>der</strong> beispielsweisean <strong>der</strong> deutschen Nordseeküste allgemein angenommen wird,unsicher; ebenso ist die 26tägige Periode, die v. Bezold 5 ) gefundenzu haben glaubte, nicht bestätigt, worden. Auch <strong>der</strong> Mondeinflußtritt wenig hervor. Nach <strong>der</strong> Statistik scheinen die <strong>Gewitter</strong> bei Neumondetwas häufiger zu sein als bei Vollmond. <strong>Die</strong> von v. Bezold1874 gefundene Sonnenfleckenperiode, wonach bei einem Sonnen -fleckenmaximum die wenigsten Blitzschläge eintreten, ist sicher nichtumgekehrt gültig; denn die Statistik <strong>der</strong> Blitzschläge zeigt weit mehrHöchstwerte als die Sonnenflecken. Aus den mehr als 100jährigen<strong>Gewitter</strong>aufzeichnungen von Zürich schließt Maurer 6 ) auf keinerleiZu- o<strong>der</strong> Abnahme <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> häuf igkeit im Laufe dieses langenZeitraums.Eine Reihe von Schlüssen lassen sich aus <strong>der</strong> Fortpflanzung <strong>der</strong><strong>Gewitter</strong> ziehen: In Mitteleuropa kommen die <strong>Gewitter</strong> fast zur Hälfteaus dem westlichen Quadranten. Sie ziehen auch dann häufig ausWesten, wenn <strong>der</strong> Unterwind östlich, also ihnen entgegen ist: <strong>Die</strong><strong>Gewitter</strong> folgen im allgemeinen den oberen Luftströmungen. <strong>Die</strong> Fortpflanzungsgeschwindigkeitläßt sich dann gut bestimmen, wenn <strong>der</strong>Verlauf <strong>der</strong> Isobronten einigermaßen regelmäßig ist. Ein Gelände-4 ) W. Koppen, <strong>Die</strong> jährliche räumliche Verteilung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> und Böenauf dem nordatlantischen Ozean und dessen Küsten. Annal. d. Hydrographie u.maritimen Meteorologie 46, 69 (1918).6 ) W. v. Bezold, Über eine nahezu 26tägige Periodizität <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>erscheinungen.Sitzungsberichte <strong>der</strong> Berliner Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften 36, 1 (1888).6 ) J. Maurer, <strong>Die</strong> säkulare Schwankung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>häufigkeit in Zürich.Meteorol. Zeitschr. 36, 289 (1918).

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