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Die Elektrizität der Gewitter

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Influenzvorgänge an den Nie<strong>der</strong>schlägen 147abhängen, ob die Abtrennung unten, seitlich o<strong>der</strong> oben erfolgt. Imallgemeinen wird ein Abreißen an <strong>der</strong> Oberseite eher erfolgen als an<strong>der</strong> Unterseite. Man wird auch hier wie bei den Tropfen unterscheidenmüssen zwischen einem Zerfahren und Zerblasen. Beim Zerfahrenhaben wir einen reinen Influenzvorgang, beim Zerblasen des Kristallsin feinen Staub dagegen überwiegt die Lenardwirkung, d. h. <strong>der</strong> Schneestaubwird negativ, die großen Reststücke positiv elektrisch. DerInfluenzvorgang ist unter sonst gleichen atmosphärischen Bedingungenunabhängig von <strong>der</strong> Größe des Schneekristalls. Der kleine Kristall,<strong>der</strong> sich vor allem bei tiefen Temperaturen und geringem Wasserdampfgehaltbilden muß, erhält also eine viel größere Volumenladung als <strong>der</strong>große. Da die Schneeflocken stets leichter als Tropfen sind, ist ausdemselben Grunde die Volumenladung bei Schnee stets größer als beiRegen, was alle Messungen von Schneeladungen bestätigen. Da <strong>der</strong>Schnee leichter als Regen herumgewirbelt wird, werden die Influenzvorgängebei Schnee häufiger, aber zugleich auch wechseln<strong>der</strong> seinals bei ruhig fallendem Regen, was wie<strong>der</strong> durch die Erfahrung bestätigtwird.Daß bei einem Gemenge von Schnee und Regen, wo schon vielenBeobachtern <strong>der</strong> große Wechsel in den Ladungen aufgefallen ist, dieInfluenzvorgänge ganz verschieden sein können, ergibt sich ohneweiteres aus dem oben Ausgeführten. Gerade bei diesen Temperaturenist zudem <strong>der</strong> Schnee ein ganz guter Leiter. Bei sehr tiefen Temperaturen,wo Schnee schlecht leitet, wird das Abreißen einzelner Teilchen,das Zerfahren, eine größere Rolle spielen. Der Influenzvorgang wirdalso einheitlicher, <strong>der</strong> Zeichenwechsel infolgedessen nicht so häufigsein. Auch das wird durch die Erfahrung bestätigt.Bei einem ruhig fallenden runden Graupelkorn erscheint ebenfallsein Herumgleiten des Nebeltröpfchens denkbar, so daß dann dasGraupelkorn positiv, das Nebelteilchen negativ elektrisch wird. Einrasch fallendes Hagelkorn trifft nicht nur auf Nebelteilchen, son<strong>der</strong>nauch auf größere Wassertropfen, die sich bekanntlich, indem sie sofortgefrieren, an das Korn anlagern. Bei schnellem Durchschlagen desHagels wird nicht nur ein Zerfahren; son<strong>der</strong>n unter Umständen sogarein Zerblasen <strong>der</strong> großen Tropfen möglich sein. Es ist also verständlich,wenn <strong>der</strong> Hagel sich häufiger positiv als negativ geladen erweist.Man sieht, eine wie erstaunliche Mannigfaltigkeit in den Ladungen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge durch den Influenzvorgang eintreten kann. <strong>Die</strong> von

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