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Die Elektrizität der Gewitter

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Influenzvorgänge an den Nie<strong>der</strong>schlägen 145sein. Vermutlich ist hier das Zerblasen stärker, die positiven Regenüberwiegen mehr. Gleichzeitig tritt durch die in <strong>der</strong> Luft verbleibendennegativen Lädungen eine längere Schwächung des normalen Feldes ein.<strong>Die</strong> zweite, oben erwähnte Möglichkeit, daß entsprechend <strong>der</strong>älteren Elster und Geitelsehen Anschauung ein Herumgleiten anden großen Tropfen eintritt, wird nur bei garnicht o<strong>der</strong> wenig deformiertenTropfen, also nur bei ruhigen atmosphärischen Bedingungenin Betracht kommen. Ich möchte annehmen, daß die Elektrisierungbei Landregen, wo ein Zerfahren seltener eintreten muß, zum Teildem Abgleiten <strong>der</strong> Nebeltröpfchen an <strong>der</strong> Oberseite <strong>der</strong> größeren Tropfenzu danken ist. <strong>Die</strong> Vorzeichen sind genau die gleichen wie beim Zerfahrenund Zerblasen. Bedenklich bleibt hier <strong>der</strong> Einwand, daß eineelektrisch wirksame Berührung durch eine Luftzwischenschicht verhin<strong>der</strong>twird. Es wird nötig sein, diese Frage durch Versuche zu klären.Ganz an<strong>der</strong>s werden die Verhältnisse, wenn, was bei Böen und<strong>Gewitter</strong>n die Regel ist, auch Nie<strong>der</strong>schläge fester Form auftreten.Dann wird sehr kräftig auch das Abprallen <strong>der</strong> Nebelteilchen an <strong>der</strong>Unterseite <strong>der</strong> festen Teilchen auftreten, also eine Elektrisierung,welche <strong>der</strong> bei Landregen gerade entgegengesetzt ist. Graupel undHagelkörner werden dabei negativ elektrisch, die abprallenden Nebelteilchenpositiv. Ein großer Teil dieser Körner schmilzt unterwegs undgelangt als Tropfen zum Boden. Auch an den Tropfen kann vielleichtein Abprallen von <strong>der</strong> Unterseite vorkommen. Das immerhin ziemlichhäufige Umkehren <strong>der</strong> Vorzeichen bei den Landregen wird man daraufzurückführen können. <strong>Die</strong> Ursache müssen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Luftströmungin <strong>der</strong> Wolke sein.Noch weniger wie bei den Graupeln wird man bei den Schneeflockenein Herumgleiten <strong>der</strong> Nebeltröpfchen am Kristall erwartenkönnen. Auch beim Schnee tritt also die Trennung vorzugsweise auf<strong>der</strong> Unterseite ein. Nach Wegener*) ist <strong>der</strong> horizontale Durchmesser<strong>der</strong> großen Schneeflocken fast immer größer als <strong>der</strong> vertikale. Meistist <strong>der</strong> Außenrand durch den Luftwi<strong>der</strong>stand gehoben, so daß das ganzeGebilde mehr o<strong>der</strong> weniger nach unten konvex ist. <strong>Die</strong> Flocken rotierennie um eine horizontale, dagegen fast immer langsam um eine vertikaleAchse, wobei ihre Fallbahn nicht geradlinig verläuft, son<strong>der</strong>n eineschraubenförmige, wenn auch meist nur schwach gekrümmte Linie*) A. Wegener, Thermodynamik <strong>der</strong> Atmosphäre S. 287, 306, 316.

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