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Die Elektrizität der Gewitter

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144 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätweit eher als ein Zerblasen ein Zerfahren <strong>der</strong> Tropfen eintreten wird.Auch Lenard verschließt sich dem nicht, denn er sagt an <strong>der</strong>selbenStelle: „Immerhin müßte bei wasserreichen groß tropf igen Regen, wenndieselben ohne starke <strong>Elektrizität</strong>sentwicklung ablaufen, angenommenwerden, daß <strong>der</strong>artiges Zerfahren <strong>der</strong> Tropfen durch Übergreifen <strong>der</strong>Luftbewegung vom Umfang aus nach innen ohne das elektrisch wirksameZerblasen in feinste Teile stattfindet, wenn auch natürlich nichtimmer ganz in <strong>der</strong> reinen im stetigen Luftstrom eines Ventilators zubeobachtenden Form/ 4 <strong>Die</strong>ser in bezug auf die Wasserfallwirkungbei Lenards Versuchen unelektrische Vorgang wird nun im Felde<strong>der</strong> Atmosphäre doch ein elektrischer Vorgang, so daß genau dieselbeElektrisierung zustande kommt, als wenn die Lenardwirkung wirklichstattgefunden hätte: die großen Tropfen werden positiv, die nachoben herausgerissenen kleinen Tropfen negativ elektrisch. Auch <strong>der</strong>in bezug auf die Lenardwirkung schon so sehr elektrische Vorgangdes Zerblasens wird in <strong>der</strong> Atmosphäre durch die im selben Sinnewirkenden Influenzvorgänge noch elektrisch wirksamer.Man könnte sich den Vorgang des Zerfahrens auch folgen<strong>der</strong>maßendenken. Der Tropfen hat, vor allem wenn er größer ist, nichtmehr Kugelform, son<strong>der</strong>n ist deformiert, und zwar so, daß er seinegrößte Oberfläche dem Luftstrom entgegenstellt. Nun sind aber diehorizontalen Strömungen stets viel stärker als die vertikalen. DerTropfen wird sich neigen müssen. Dadurch muß er infolge <strong>der</strong> Schwerkraftsich unten verdicken. <strong>Die</strong>ses Ende wird durch Influenz positiv,das dünnere obere Ende negativ elektrisch. Beim Zerfahren wird amleichtesten das obere Ende abgetrennt werden können. Bei Landregenwird die Wirkung wegen <strong>der</strong> meist nicht starken Luftströmungen kleinbleiben. Bei Böen dagegen sind wegen <strong>der</strong> heftigeren Kondensationdie Tropfen größer, die Wolkenelemente ebenfalls größer und zahlreicher,die Bewegungen in <strong>der</strong> Wolke viel stärker. Das Zerfahrenwird viel häufiger, aber auch wechseln<strong>der</strong> vor sich gehen. Dazu kannunter Umständen noch das Zerblasen und die Lenardwirkung kommen.Es ist also kein Wun<strong>der</strong>, wenn jetzt die Ladungen sehr groß werdenund im Vorzeichen stark wechseln. In Mitteleuropa gelangen bei den<strong>Gewitter</strong>n annähernd gleichviel positive und negative Regen zum Erdboden,d. h. alle in <strong>der</strong> Wolke erzeugte <strong>Elektrizität</strong> wird zur Erdegeführt. Eine längere Unterbrechung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des normalenFeldes tritt also dadurch nicht ein. In den Tropen könnte das an<strong>der</strong>s

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