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Die Elektrizität der Gewitter

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Influenzvorgänge an den Nie<strong>der</strong>schlägen 1431885 Elster und Geitel einen Versuch aus, <strong>der</strong> aber wenig beweiskräftigist, weil an<strong>der</strong>e Vorgänge mit hineinspielen.<strong>Die</strong> Influenztheorie hat aber soviel Vorzüge — keine an<strong>der</strong>e Vorstellungkann den häufigen Zeichenwechsel und die hohen Ladungen,die dabei auftreten, so leicht erklären —, daß an ihr festgehalten werdenmuß. Um die beiden oben erwähnten Hauptschwierigkeiten zu beseitigen,ist es nur nötig, sie an<strong>der</strong>s zu formulieren. <strong>Die</strong> neuere Anschauungvon Elster und Geitel, die ein Abprallen an <strong>der</strong> Unterseitedes großen Tropfens annimmt, muß wie<strong>der</strong> fallen gelassen werden,weil die Vorzeichen an den Tropfen nicht mit <strong>der</strong> Erfahrung stimmen.Man muß entwe<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> älteren Auffassung von 1885 und 1890,die von einer Trennung an <strong>der</strong> Oberseite des Tropfens ausging, zurückkehreno<strong>der</strong> aber statt des Herumgleitens o<strong>der</strong> Abpralls zweier Tropfendas Zerreißen, ,,Zerfahren", eines Tropfens im elektrischen Feld alselektrisch wirksam annehmen. <strong>Die</strong>se zweite Möglichkeit vermeidetnicht nur die Schwierigkeit <strong>der</strong> Vorzeichen, son<strong>der</strong>n gleichzeitig auchden Einwand von Simpson wegen <strong>der</strong> Berührung <strong>der</strong> Tropfen.Zunächst das Zerfahren <strong>der</strong> Tropfen. Simpson und Elster undGeitel halten zwar auf Grund <strong>der</strong> Lenardschen Versuche von 1904es für unmöglich, daß durch bloßen Zerreißen <strong>der</strong> Tropfen <strong>Elektrizität</strong>entstehen kann. Nun sind aber Lenards Versuche, die stetsohne Gegenwart eines elektrischen Feldes ausgeführt wurden, hier nichtohne weiteres anwendbar. Es wäre wohl lohnend, sie daraufhin zuwie<strong>der</strong>holen. In <strong>der</strong> Atmosphäre ist jedenfalls dort, wo sich die Vorgängean den Tropfen abspielen, stets ein mehr o<strong>der</strong> weniger starkesFeld vorhanden. Lenard selbst sagt in seiner Arbeit von 1921 181 )über das Zerfahren <strong>der</strong> Tropfen: ,,Das Zerfahren kommt zustande,wenn die Oberflächenschichten des Tropfens bei ruhigem Schwebendesselben Zeit haben, dem nach aufwärts gerichteten wirbelfreien Luftstromunter dem Einfluß <strong>der</strong> tangential gerichteten Reibungskraftzu folgen, ohne daß <strong>der</strong> Tropfen zerrissen wird, wobei in demselbenein Wirbelring sich ausbildet, <strong>der</strong> sich dann öffnet und nachher inTropfen zerfällt." Allerdings fügt er hinzu: „In <strong>der</strong> freien Atmosphärespielt <strong>der</strong> Vorgang in seiner reinen Form wohl nur selten eine Rolle,da genügende Schwankungen des nach aufwärts gerichteten Luftstromswohl meist nicht fehlen." Ich möchte nach dem heutigen Stand<strong>der</strong> Kenntnis von <strong>der</strong> Bewegung in <strong>der</strong> Atmosphäre annehmen, daß181 ) Siehe Soite 133.

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