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Die Elektrizität der Gewitter

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Inf luenzvorgänge an den Nie<strong>der</strong>schlägen 139dann, wenn die einmal entstandenen Tropfen sich in <strong>der</strong> Wolke bewegen,wird eine Berührung dieser größeren mit den kleineren Tröpfchen,vor allem mit den Wolkenelementen eintreten. Dabei findet nichtimmer ein Zusammenfließen statt, son<strong>der</strong>n häufig ein Gleiten <strong>der</strong>Tropfen aneinan<strong>der</strong>. In dem Augenblick, wo die beiden Tropfen sichwie<strong>der</strong> trennen, muß infolge <strong>der</strong> Influenzwirkung des Feldes auch eine<strong>Elektrizität</strong>strennung eintreten. Unter Vernachlässigung <strong>der</strong> Kompression<strong>der</strong> Luft am fallenden Tropfen und <strong>der</strong> dadurch bewirktenFormän<strong>der</strong>ung wandten Elster und Geitel auf ihn die KirchhoffschenGesetze über die Bewegung einer Kugel in einer Flüssigkeit an.<strong>Die</strong> Stromlinien <strong>der</strong> ausweichenden Luftteilchen sind dann ebeneKurven, die symmetrisch in bezug auf die durch den Mittelpunkt <strong>der</strong>Kugel (des Tropfens) gelegte Horizontalebene verlaufen. Danach würdeein Herumgleiten <strong>der</strong> kleinen Nebeltröpfchen an den großen Tropfeneintreten müssen, wobei das Nebelteilchen auf die obere Hälfte desgroßen Tropfens übergeführt würde und erst dort den Tropfen verlassenkönnte. Da an einem frei schwebenden Tropfen unter deminfluenzierenden Einfluß des normalen Feldes (Erde negativ, Atmosphärepositiv) die <strong>Elektrizität</strong>sscheidung so erfolgt, daß <strong>der</strong> Tropfenunten positiv, oben negativ wird, so müßte also das herumgleitendekleine Tröpfchen negativ, <strong>der</strong> nach unten sinkende große Tropfenpositiv elektrisch werden. <strong>Die</strong> Größe <strong>der</strong> Ladung hängt ab von <strong>der</strong>Niveaufläche des Feldes, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Tropfen sich befindet. <strong>Die</strong> einfachsteMöglichkeit <strong>der</strong> Tropfenelektrisierung wäre die des Zerteilenseines Tropfens. Auch dabei muß es zu einer Scheidung <strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong>enkommen, außer wenn Stücke aus <strong>der</strong> elektrisch neutralen Mittedes Tropfens herausgerissen werden. Das Herumgleiten <strong>der</strong> kleinenTröpfchen ist deswegen erschwert, weil die Regentropfen in Wirklichkeitkeine Kugeln sind, son<strong>der</strong>n parallel zur Horizontalen abgeplattet.<strong>Die</strong>se Erkenntnis, sowie die Einsicht, daß die 1885 und 1890 vorgetrageneAuffassung den inzwischen vor allem durch Lenar ds Arbeitenerfolgten Fortschritten in mancher Beziehung nicht mehr entsprach,veranlaßte Elster und Geitel 191 ) im Jahre 1912 die Influenztheorieabzuän<strong>der</strong>n. Sie nahmen nicht mehr ein Herumgleiten des Nebelteilchensum den großen Tropfen und Trennung an dem oberen191 ) J. Elster und H. Geitel, Zur Influenztheorie <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität.Physika!. Zeitschr. 14, 1287 (1913).13*

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