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Die Elektrizität der Gewitter

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138 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätAuffällig ist, daß gerade bei Landregen, wo an eine Wasserfallwirkunggar nicht zu denken ist, die Vorzeichen <strong>der</strong> beiden Tropfenartengenau so sich finden, als ob die Wirkung doch stattgefundenhätte: Wie die Raumladungsmessungen von Kahler 62 ) beweisen, sindbei Landregen in Potsdam die großen Tropfen, <strong>der</strong>en Ladung bei <strong>der</strong>Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität gemessen wird, positiv, während gleichzeitigin <strong>der</strong> Luft feine negative Tröpfchen vorhanden sind. <strong>Die</strong> Wasserfallwirkungam festen Erdboden kann diese <strong>Elektrizität</strong>strennung nichtbewirken. Es war nur natürlich, daß man seit Lenards Arbeit von1892 die negativen Werte des Potentialgefälles bei Landregen <strong>der</strong>Aufprallwirkung <strong>der</strong> Tropfen zuschrieb. <strong>Die</strong> oben erwähnten Raumladungsmessungenbeweisen jedoch, daß die <strong>Elektrizität</strong>strennung,schon in <strong>der</strong> Luft vor sich gehen muß. Ein Beweis dafür waren schondie Weißschen 61 ) Messungen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität, bei denendie Aufprallwirkung vollkommen ausgeschaltet war und die dennochoft positive Ladungen <strong>der</strong> Regentropfen ergaben. Das negative Potentialgefällebei Landregen rührt daher, daß ein Überschuß des feinennegativen Wasser st aubs in <strong>der</strong> Luft zurückbleibt, nachdem die großenpositiven Tropfen zu Boden gefallen sind.6. Influenzvorgänge an den Nie<strong>der</strong>schlägenDa in <strong>der</strong> Atmosphäre stets ein ziemlich starkes, wenn auch mit <strong>der</strong>Höhe abnehmendes elektrisches Feld vorhanden ist, also die Wolken- undRegenbildung in diesem Felde erfolgt, so ist es nicht nur möglich, son<strong>der</strong>nselbstverständlich, daß es von Einfluß auf die Nie<strong>der</strong>schläge sein muß.<strong>Die</strong>ser Gedanke — wie man sich damals ganz treffend ausdrückte:die Möglichkeit, die <strong>Elektrizität</strong> <strong>der</strong> Regenwolke aus <strong>der</strong> Schönwetterelektrizitätzu erklären — ist zuerst von Elster und Geitel 190 ) imJahre 1885 ausgesprochen und dann vor allem in ihrer Arbeit von1890 über die <strong>Elektrizität</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge näher begründet worden 58 ).<strong>Die</strong> Wolke ist an sich nach außen nicht elektrisch, weil sie eine Art<strong>Die</strong>lektrikum bildet. Sobald <strong>der</strong> Regen beginnt, aber auch schon52 ) Siehe Seite 57.61 ) Siehe Seite 62.190 ) J.Elster und II. Geitel, Über die <strong>Elektrizität</strong>sentwicklung bei <strong>der</strong>Regenbildung. Wiedemanns Annalen 25, 121 (1885).58 ) Siehe Seite 61.

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