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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> Lenardwirkung in den Wolken 135Auf den kleintropf igen Landregen sind die Überlegungen nicht anwendbar.Hier ist kein Zerblasen möglich, also wohl eine an<strong>der</strong>e Ursachefür die Elektrisierung anzunehmen, ebenso bei den Schneegewittern.Neuerdings sind von Nolan und Enright 183 ) noch einige Laboratoriumsversuchebeschrieben worden, die sie als einen vollständigenBeweis für die Simpson sehe Auffassung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>bildung deuten.Soviel ich sehe, wird aber die Exaktheit <strong>der</strong> Lenardschen Messungennicht erreicht.Nachdem durch die mustergültigen Untersuchungen Lenardsdie Bedingungen für das Eintreten <strong>der</strong> Wasserfallwirkung so genaufestgelegt sind, müßte es eigentlich ein Leichtes sein, zu sagen, ob undwann die Wirkung in <strong>der</strong> Atmosphäre eintritt. Lei<strong>der</strong> ist aber unsereKenntnis von <strong>der</strong> ausschlaggebenden Größe, <strong>der</strong> Vertikalbewegung,noch recht gering. Gerade bei <strong>Gewitter</strong>n fehlen exakte Messungen sogut wie ganz, und man ist nur auf die meist sehr subjektiven Berichtevon Luftfahrern angewiesen, die wi<strong>der</strong> Willen hineingerieten und oftvon heftigen Vertikalböen herauf- und heruntergedrückt wurden.Zurzeit als Ger dien seine Schätzungen über den <strong>Elektrizität</strong>shaushalt<strong>der</strong> Atmosphäre anstellte, lag nur ganz unzulängliches Beobachtungsmaterialüber die Vertikalbewegung bei jedem Wetter vor. Bei einerBallonmessung war etwa 6 m/sec in einer Cumuluswolke beobachtetworden. De Quervain 184 ) erwähnt im Jahre 1908, daß er bei verschiedenenGelegenheiten Aufstieggeschwindigkeiten von 3 bis 4 m/secin rasch aufsteigenden Cumulusköpfen gemessen hat. Es kommenselten noch größere Werte vor, ,,ganz abgesehen von noch heftigerenBewegungen im Inneren von <strong>Gewitter</strong>wolken". Stuchtey 185 ) berechnetaus zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Photographien <strong>der</strong> Cirruskappe einesCumulusgipfels eine Aufwärtsbewegung von 7,5 m/sec. In Bataviasoll nach Hann*) beobachtet worden sein, daß aus Cu-wolken in*) J. Hann, Lehrbuch <strong>der</strong> Meteorologie. 3. Aufl. 1915. S. 664.183 ) J. J. Nolan und J. Enright, Versuche über die Elektrisierung, die durchdas Zerspritzen (breaking) von Wasser hervorgerufen wird, mit beson<strong>der</strong>er Rücksichtauf die Simpsonsche <strong>Gewitter</strong>theorie. Proceedings of the Royal Dublin Society17, 1 (1922).184 ) A. de Quervain, Beiträge zur Wolkenkunde. Meteorol. Zeitschr. 25,433 (1908).185 ) K. Stuchtey, Kappen über Cumulusköpfen im4000 m-Niveau. Meteorol.Zeitschr. 31, 19 (1914).

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