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Die Elektrizität der Gewitter

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132 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätzu gelangen, wenn man wie Simpson nur die Verteilung <strong>der</strong> Wassermassendurch die Luft im Auge hat. Dazu kommt, daß eine einwandfreieNachbildung <strong>der</strong> bei einem <strong>Gewitter</strong> obwaltenden Verhältnissekaum möglich ist. Der eigentliche Wasserfalleffekt wird geschwächtdurch Influenzladungen gröberen Wasserstaubs, <strong>der</strong> in die Luft entweicht.Doch sinkt dieser Staub, weil er schwerer ist, leichter zu Boden,so daß in einiger Entfernung die Elektrisierung besser wird. Sicherist, daß bei den kleineren Tropfengrößen, etwa kleiner als 4 mm, wonur eine Vereinigung durch Zusammenstoß zu erwarten ist, die Elektrisierunggering bleibt, also für die <strong>Gewitter</strong>bildung keineswegs ausreicht.Bei den Tropfen größer als 5 mm kommt bei hohen Vertikalgeschwindigkeitenein Zerteilen <strong>der</strong> Tropfen vor, und zwar dauernd, ohne daß dieTropfen zur Erde gelangen. Im wirbellosen Luftstrom bleibt dasZerteilen ebenfalls elektrisch ziemlich unwirksam. In stark wirbeln<strong>der</strong>o<strong>der</strong> stoßweise bewegter Luft dagegen, wo die Luftströme stoßweisetangential angreifen (im Laboratorium, wenn keine Vorsorge gegenWirbel getroffen ist o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> Ventilator unregelmäßig geht),dann können große Tropfen explosionsartig zu Staub zersprengt werden.Dabei ist die Elektrisierung recht groß, etwa 10-" 9 Coulomb pro KubikzentimeterWasser. Und das genügt vollkommen zur Erklärung <strong>der</strong><strong>Gewitter</strong>elektrizität. Nach <strong>der</strong> Schätzung von W. Kohlrausch 97 )beträgt die <strong>Elektrizität</strong>smenge einer blitzenden Wolke bis zu 100 Coulomb,das wären bei 1 Quadratkilometer Wolke 10- 8 Coulomb proQuadratzentimeter. Ein <strong>Gewitter</strong>regen von 10 mm o<strong>der</strong> 1 Kubikzentimeterpro Quadratzentimeter <strong>der</strong> Wolke würde also nur 10 malden Zerblasungsprozeß an den Tropfen erfor<strong>der</strong>n, was wohl in wenigenMinuten möglich wäre. Werm Wolkenbrüche ohne jede <strong>Gewitter</strong>erscheinungvorkommen, so liegt das offenbar daran, daß trotz großenWasserreichtums kein tumultuarischer Luftstrom stärker als 8 m/secvorhanden war.Daß die Wasserfalltheorie quantitativ ausreicht, um die <strong>Gewitter</strong>elektrizitätzu erklären, ist auch aus Rechnungen von Seeliger 157 )ersichtlich. Seeliger nimmt die Lenardwirkung direkt als ein Stadiumdes Regens an, und zwar als das letzte Stadium.Nach Geitel 156 ) gibt die nach den neueren Ergebnissen Lenards97 ) Siehe Seite 91.157 ) Siehe Seite 118.156 ) Siehe Seite 117.

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