13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

126 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätEs liegen zwei Messungen über die Fallgeschwindigkeiten desRegens vor, durch welche Lenards Laboratoriumsversuche voll bestätigtwerden. Mache 169 ) photographierte fallenden Regen und berechneteaus dem Strichbild mittelst <strong>der</strong> Brennweite und <strong>der</strong> Belichtungsdauer,daß bei einem <strong>Gewitter</strong> die maximale Aufstiegsgeschwindigkeit8,8 m/sec bis herunter zu 1,8 m/sec betrug. Für dieTropfengröße fand er nach <strong>der</strong> Wiesnersehen Methode 40% allerTropfen kleiner als 0,5 mm, 9 % größer als 3 mm. Schmidt 170 ) erhielt,indem er die Regentropfen durch zwei sich drehende Scheiben mitsektorförmigem Ausschnitt fallen ließ, als Fallgeschwindigkeit für diegroßen Tropfen 7 bis 8 m/sec. Für die kleineren Tropfen ist die Fallgeschwindigkeitbedeutend kleiner, als man bisher angenommen hatteund geht dann kontinuierlich in die nur von <strong>der</strong> Luftreibung abhängigeGeschwindigkeit kleinster Nebeltröpfchen über. Bei <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong>Regentropfen hat Defant 171 ) eine Gesetzmäßigkeit gefunden. SchonLenard hatte erwähnt, daß Lücken in <strong>der</strong> Größen Verteilung <strong>der</strong>Tropfen auftreten. Defant zeigt nun, daß sich die Gewichte <strong>der</strong> amhäufigsten vorkommenden Tropfengrößen in jedem Regen wie1:2:4:8 verhalten. Das Zusammenfließen <strong>der</strong> Tropfen wird also,wie diese Zahlen beweisen, um so leichter eintreten, je ähnlicher dieTropfen sind, und um so mehr erschwert, je verschieden groß sie sind.Schmidt 172 ) erklärt dies Verhalten hydrodynamisch durch Abstoßenund Anziehen <strong>der</strong> fallenden als Kugeln angenommenen Tropfen aneinan<strong>der</strong>,wodurch sich vorwiegend immer Tropfen gleicher Größe miteinan<strong>der</strong>vereinigen.Lenards Arbeit von 1904 enthielt nur den hydrodynamischenTeil seiner neuen Untersuchungen, den elektrischen Teil veröffentlichteer noch nicht; auch unterließ er es, eine <strong>Elektrizität</strong>stheorie des aufsteigendenLuftstroms aufzustellen, weil noch allerlei Wi<strong>der</strong>sprüchedabei auftraten. So fanden sich zwar beim Zerblasen des Wassers sehr169 ) H. Mache, Über die Geschwindigkeit und Größe <strong>der</strong> Regentropfen.Meteorol. Zeitschr. 21, 378 (1904).17 °) W. Schmidt, Eine unmittelbare Bestimmung <strong>der</strong> Fallgeschwindigkeit vonRegentropfen. Wiener Sitzungsberichte IIa, 118, 71 (1909).171 ) A. Defant, Über Gesetzmäßigkeiten in <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> verschiedenesTropfengrößen bei Regenfällen. Meteorol. Zeitschr. 22, 321 (1905).172 ) W. Schmidt, Zur Erklärung <strong>der</strong> gesetzmäßigen Verteilung <strong>der</strong> Regentropfenbei Regenfällen. Meteorol. Zeitschr. 25, 496 (1908).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!