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Die Elektrizität der Gewitter

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<strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong>statistik 9mehrere <strong>Gewitter</strong> gleichzeitig vorüber, oft kann aber auch wechselndeBewölkung die Auffassung bringen, daß mehrere <strong>Gewitter</strong> auftreten,während in Wirklichkeit nur eines in breiter Front vorüberzog. Vorallem die Zahl <strong>der</strong> Ferngewitter, d. i. <strong>der</strong> in mehr als 3 km Entfernungvorüberziehenden, wechselt sehr von Ort zu Ort. Sie hängt offenbarganz von dem Interesse des Beobachters ab. Und dabei umfassendie Ferngewitter etwa die Hälfte aller Meldungen.Sogar die Beobachtungsmethode ist nicht in allen Län<strong>der</strong>n gleich.In Deutschland wird in erster Linie die Zeit des ersten Donners inmitteleuropäischer Zeit notiert und gemeldet. In <strong>der</strong> Tat erregt ja<strong>der</strong> erste Donner die meiste Aufmerksamkeit. <strong>Die</strong> Methode hat aberden Nachteil, daß schwache Donner im Zimmer o<strong>der</strong> an geräuschvollenOrten viel zu spät gehört werden. Deswegen wird in Italienschon seit Ferrari statt des ersten Donners die Zeit <strong>der</strong> stärksten<strong>Gewitter</strong>tätigkeit in die Meldekarten eingetragen. Das hat aber ebenfallsNachteile. Oft steht ein <strong>Gewitter</strong> lange Zeit über einem Ort,noch häufiger treten innerhalb eines längeren Zeitraums mehrere naheEntladungen ein, zwischen denen schwer die stärkste herauszufindenist. Auch bei den Meldungen <strong>der</strong> deutschen Stationen muß <strong>der</strong> Beobachterangeben, wann das <strong>Gewitter</strong> am nächsten war, d. h. er mußdie Zeit heraussuchen, wo die Zwischenzeit zwischen Blitz und Donneram kleinsten ist. Davis hat als bestes Beobachtungs- und Meldemittelden Regenanfang bei einem <strong>Gewitter</strong> vorgeschlagen. Nachdieser Methode wird in den Nie<strong>der</strong>landen und in Nordamerika beobachtet.Es gibt aber bekanntlich viele <strong>Gewitter</strong>, vor allem Ferngewitter,die am Beobachtungsort keinen Regen bringen.b) <strong>Die</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Meldungen. Für die Bearbeitung<strong>der</strong> Meldekarten auf <strong>der</strong> Zentrale ist wesentlich die gleichzeitige Darstellung<strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>front im ganzen Gebiete <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>tätigkeit.In Deutschland werden die „Isobronten" gezeichnet, die Linien desgleichen ersteh Donners, d. h. es werden alle die Orte auf einer Landkartemiteinan<strong>der</strong> verbunden, die gleichzeitig den ersten Donner gehörthaben. Da sich die <strong>Gewitter</strong> wie alle Nie<strong>der</strong>schläge in breiter Frontüber große Län<strong>der</strong>strecken fortpflanzen, so erhält man in <strong>der</strong> Tat einanschauliches Bild <strong>der</strong> Vorgänge. <strong>Die</strong>se Darstellung gibt ferner unmittelbardie Möglichkeit, ein <strong>Gewitter</strong> vorauszusagen: Falls nur dieMeldung eines sich bildenden <strong>Gewitter</strong>s schnell in <strong>der</strong> Zentrale eingeht,ist es von hier aus möglich, die Gebiete zu warnen, in die es erfahrungs-

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