13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

122 II. Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätsolche Versuche mit verbesserter Apparatur wie<strong>der</strong>holt. Es wurdeStaub gegen ein angefeuchtetes Metallgitter geblasen, das mit einemElektrometer verbunden war, o<strong>der</strong> die Raumladung in einem angefeuchtetenDrahtkäfig gemessen, gegen den <strong>der</strong> Staub geblasen wurde.Das Anfeuchten ist nötig, um eine Elektrisierung des Staubes am Gitterzu vermeiden. <strong>Die</strong> Versuche bestätigten, daß bei <strong>der</strong> Reibung von Eisan Eis <strong>der</strong> abfallende Eisstaub geladen ist. S tag er zeigte, daßdabei 1 g Substanz eine ebenso große o<strong>der</strong> noch größere <strong>Elektrizität</strong>smengeerhalten kann als beim Zerblasen des Wassers. Je feiner verteiltdie Substanz ist, um so größer ist die Elektrisierung, also genau so,wie es die neuesten Messungen bei den Zucker- und Kohlenstaubexplosionenergeben haben 123 ). Außer Eis und Schnee könnten alsonoch an<strong>der</strong>e feste Fremdkörper <strong>der</strong> Luft die Wirkung zeigen und sodie Elektrisierung verstärken. Ebenso wie beim Wasser würde <strong>der</strong>Effekt quantitativ ausreichen, um die beim <strong>Gewitter</strong> beobachtetenFel<strong>der</strong> zu erklären. Voraussetzung dabei ist nur, daß die Luftbewegungin <strong>der</strong> Wolke genügend tumultuarisch ist. <strong>Die</strong> Bedingungen sind fürdie Zerstäubung <strong>der</strong> festen Teilchen nicht so genau festgelegt wie durchdie Lenardsehen Messungen bei den flüssigen, wo eine merklicheElektrisierung erst bei 11 m/sec Vertikalgeschwindigkeit eintreten kann.Nach den Beobachtungen von Kahler geht am Erdboden die Elektrisierungdes Schneestaubes schon bei Horizontalgeschwindigkeiten von10 m/sec gut vor sich. Hier handelt es sich aber um Schnee, <strong>der</strong> ingroßer Menge vom Boden aufgewirbelt wird. In <strong>der</strong> freien Atmosphäre,vor allem in dünnen Eiswolken ist wohl eine viel geringere Wirkungzu erwarten. Vermutlich wird sie nicht größer sein als an den Wassertropfen,schon deswegen nicht, weil die viel leichteren Schneeflockeneher den Luftströmungen folgen können als die schwereren Wassertropfen.5. <strong>Die</strong> Lenardwirkung in den WolkenIm Jahre 1786 machte Tralles 165 ) in Bern die Entdeckung, daß in<strong>der</strong> Nähe von Wasserfällen ein Elektroskop negative <strong>Elektrizität</strong> in <strong>der</strong>123 ) Siehe Seite 100.166 ) W. Budig, Historisches zum Lenardeffekt. Meteorol. Zeitschr. 39, 284(1922). — F. Loewe, Nochmals: Historisches zum Lenardeffekt. Meteorol. Zeitschr.40, 115 (1923).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!