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Die Elektrizität der Gewitter

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118 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätan<strong>der</strong>e Umstände, von allem durch die Wie<strong>der</strong>vereinigung <strong>der</strong> Träger,das Feld wie<strong>der</strong> geschwächt werden würde. Nach diesem einen Blitzwäre das Feld dann ganz erschöpft, weil keine neuen negativen Trägermehr da wären. Auch Seeliger 175 ; zeigte durch Rechnung, daßdurch die Kondensation an den negativen Ionen nur Fel<strong>der</strong> vongeringer Stärke, etwa von <strong>der</strong> Größenordnung 1000 Volt/m entstehenkönnten. <strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Atmosphäre wirkenden Ionisatoren sind nichtkräftig genug, um die vielen für die Blitzbildung nötigen Ionen zuerzeugen.Ein ganz wun<strong>der</strong> Punkt in <strong>der</strong> Wilson- Ger dien sehen Vorstellungist die Übersättigung. Schon Aitken bezweifelte, daß solcheungeheuren Übersättigungen, 400 und gar 600 % relative Feuchtigkeit,wie sie Wilson im Laboratorium herstellen konnte, in <strong>der</strong> Atmosphärevorkommen können. <strong>Die</strong> größte mit Instrumenten in den Wolkenbeobachtete relative Feuchtigkeit ist die von Wagner 36 ) auf demSonnblick (3100 m) gemessene von 107%. Daß die Nebeltröpfchen<strong>der</strong> Wolke stark unterkühlt sein können, ist eine bekannte Tatsache.Köhler 158 ) hat in Norwegen noch bei —20° Wassertröpfchen beobachtet,Wegener 42 ) in Grönland einmal einen weißen Regenbogen,<strong>der</strong> durch Tröpfchen entstanden sein mußte, bei —34°. Aber selbstdiese Beobachtung würde nur eine Übersättigung <strong>der</strong> Tröpfchen inbezug auf Wasser von 142% bedeuten.<strong>Die</strong> Wilson-Gerdiensche Theorie ist weiterhin nicht imstande,die hohen Ladungen <strong>der</strong> Tropfen und Schneeflocken zu erklären.Gerdien selbst maß in Göttingen nur Ladungen <strong>der</strong> Gewichtseinheitvon etwa 1 elektrostatischen Einheit. Dagegen fanden später Weißbis zu 35, Kahler 40, Simpson 20, Schindelhauer 35, Gschwendneuerdings an einzelnen Tropfen sogar über 200 elektrostatische Einheitenpro Volumeneinheit.Schließlich ist noch die Folgerung, die J. J. Thomson undGer dien aus <strong>der</strong> Theorie ableiteten, daß die negative Erdladungdurch die überwiegend negativen Ladungen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge hervor-157 ) R. Seeliger, Elektrostatik aufsteigen<strong>der</strong> Luftströme. Wiener SitzungsberichteIIa, 125, 1167 (1916).35 ) Siehe Seite 43.158 ) H. Köhler, Über die Tropfengröße <strong>der</strong> Wolken und die Kondensation.Meteorol. Zeitschr. 38, 359 (1921).42 ) Siehe Seite 45.

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