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Die Elektrizität der Gewitter

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8 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachenund einem gewöhnlichen heftigen Platzregen, den <strong>der</strong> Volksmundhie und da so bezeichnend ein stilles <strong>Gewitter</strong> nennt. Nur <strong>der</strong> Grad<strong>der</strong> Steigerung des bei allen Nie<strong>der</strong>schlägen auftretenden SpannungsundAusgleichungsprozesses ist es, <strong>der</strong> dieselben zu <strong>Gewitter</strong>n stempelt.Eine Untersuchung über die Ursprungsstätten <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong> fällt dabeivöllig zusammen mit jener über die Ursachen einer Steigerung einessich weit verbreitenden Nie<strong>der</strong>schlags/' Daraus ergibt sich das Unzulänglicheeines <strong>Gewitter</strong>meldedienstes von selbst. <strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong>statistikerfaßt nur einen Teil <strong>der</strong> Vorgänge. <strong>Die</strong> sichtbaren und hörbarenelektrischen Erscheinungen sind oft ganz zufälliger Natur. Inihrem gesamten luftelektrischen Verhalten zeigen Böen und <strong>Gewitter</strong>vielfach überhaupt keinen Unterschied. <strong>Die</strong> <strong>Gewitter</strong>statistik ist alsowie Hann*) in seinem ,,Lehrbuch <strong>der</strong> Meteorologie" hervorhebt, inkeinem Fall irgendwie für eine Schätzung <strong>der</strong> elektrischen Energie <strong>der</strong>Atmosphäre zu verwenden, weil sie wahllos starke und schwache, kurzeund lange <strong>Gewitter</strong> berücksichtigt. Nach Hann liefert ein Alpengewittermehr Blitze als alle <strong>Gewitter</strong> in 20 Jahren im höchsten Norden Europas.a) <strong>Die</strong> Beobachtungsmethoden. Dem <strong>Gewitter</strong>beobachten haftenaußerdem noch mancherlei Mängel an, die sich nie ganz vermeidenlassen. Je<strong>der</strong> Wechsel des Beobachters und seines Wohnorts, wie erlei<strong>der</strong> recht häufig vorkommt, bedeutet einen Sprung in <strong>der</strong>Beobachtungsreihe. Verschiedene Beobachter sind stets auch verschiedensorgfältig. <strong>Die</strong> Lebensgewohnheiten, <strong>der</strong> Beruf, die Lage deaWohnorts sind da von großem Einfluß, vor allem bei den Nachtgewittern.Am auffälligsten trat das hervor bei den von Trabert 2 )bearbeiteten erstmaligen Ergebnissen des nie<strong>der</strong>österreichischenStationsnetzes. Ein sehr eifriger Beobachter hatte in einem Jahrnicht weniger als 104 Meldungen abgesandt; dagegen notierten einigeweniger aufmerksame Beobachter in <strong>der</strong>selben Zeit nur 5.Beide, <strong>der</strong> zu eifrige und die unaufmerksam Beobachter mußten bei<strong>der</strong> Bearbeitung des Materials außer Betracht bleiben. Selbst ein sehrerfahrener Beobachter ist häufig im Zweifel darüber, wie er an einemgewitterreichen Tage die <strong>Gewitter</strong> trennen soll. Oft ziehen wirklich*) J. Hann, Lehrbuch <strong>der</strong> Meteorologie, 3. Aufl. 1915, S. 667.2 ) W. Trabert, Ergebnisse <strong>der</strong> Beobachtungen des nie<strong>der</strong>österreichischen <strong>Gewitter</strong>stationsnetzesim Jahre 1901. Jahrb. d. k. k. Centralanstalt f. Meteorologie*u. Erdmagnetismus 1901 E. 25. Wien 1903.

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