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Die Elektrizität der Gewitter

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112 IL Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätdabei im Innern weitgehende Übersättigung eintritt, weil die Dampfspannungüber einer konvex gekrümmten Oberfläche, dem Tropfen,größer ist als über einer ebenen, mit dem Wasserdampf im Gleichgewichtbefindlichen. Solange die Tröpfchen in Berührung sind mit dem gesättigtenDampf, muß an ihrer Oberfläche Verdampfung eintreten biszur völligen Aufzehrung <strong>der</strong> Tröpfchen. Coulier 149 ) fand 1874, daßdampf gesättigte gewöhnliche, also kernhaltige Luft, die vorher komprimiertund dann plötzlich ausgedehnt wurde, sich bei dieser plötzlichenAbkühlung nebelartig verdichtet. <strong>Die</strong>se Eigenschaft <strong>der</strong> Luft,sich an den sogenannten „Kondensationskernen" zu verdichten, benutztedann Aitken zum Bau seines ,,Staub-" o<strong>der</strong> besser ,,Kernzählers"(S. 49). Wilson wies nun nach, daß die Kondensation auchin staubfreier Luft erfolgen kann. Er machte vorher die Luft kernfrei,indem er wie<strong>der</strong>holt durch plötzliche Ausdehnung Wolken bildete, bisjede sichtbare Kondensation aufhörte. Wurde nun diese kernfreieLuft plötzlich stark ausgedehnt, so zeigte sich regenartige Kondensation,sobald <strong>der</strong> Betrag des Endvolumens v 2 zum Anfangsvolumen v x denv 2Wert —= 1,25 überschritt. <strong>Die</strong>ses Volumenverhältnis bedeutet 4facheÜbersättigung, d. h. eine relative Feuchtigkeit von 400 %. <strong>Die</strong> Kerngrößebeträgt dann 8,6 x 10- 8 cm Durchmesser. -Bei noch größererÜbersättigung geht die Kondensation zwar noch weiter, gibt aberkeine sichtbare Zunahme <strong>der</strong> Tropfenzahl.v 2Sobald jedoch— größerals 1,38 wurde, also 6fache Übersättigung überschritten wurde, entstandwie<strong>der</strong> eine Wolke bei enormer Vergrößerung <strong>der</strong> Tropfenzahl. <strong>Die</strong>Kerne haben dann die Größe 6,4 x 10""~ 3 cm. Bei weiteren Versuchen,bei denen er die kernfreie Luft durch Röntgenstrahlen stark leitendmachte, zeigte dann Wilson, daß die Verdichtung bei 4facher Übersättigungan den negativen, bei 6 facher an den positiven Ladungen<strong>der</strong> leitenden Luft vor sich geht.<strong>Die</strong>se Versuche Wilsons fanden in England große Beachtung.Townsend und J. J. Thomson benutzten die Methode, um dieElementarladung <strong>der</strong> Träger zu messen. J. J. Thomson 150 ) wies auch149 ) Coulier, Über eine neue Eigenschaft <strong>der</strong> Luft. Journal de Pharmacieet de Chimie 22, 165 (1875), zitiert nach Gerdien.150 ) J. J. Tho mson, Über die elektrische Ladung <strong>der</strong> durch Röntgenstrahlenerzeugten Ionen. Philosophical Magazine (5) 46, 528 (1898).

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