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Die Elektrizität der Gewitter

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108 II. Teil. <strong>Die</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>elektrizitätAtmosphäre an. <strong>Die</strong> Erdladung sollte entstehen durch die stärkereAdsorption <strong>der</strong> negativen Träger am Erdboden, vor allem in Hohlräumenund an den Pflanzen. Ebert 137 ) zeigte jedoch, daß diese Vorstellungnicht haltbar ist, weil <strong>der</strong> Versuch Zelenys nur dann gelingt,wenn die Luft von hoher zu schwacher Ionisierung strömt. An<strong>der</strong>ePhysiker, so Villari und Simpson fanden keine Ladung o<strong>der</strong> auchwohl positive Aufladung isolierter Metallkörper. Ebert und Everswiesen aber nach, daß ein leitendes Gas, das langsam durch engeRöhren o<strong>der</strong> Kanäle fließt, mehr negative als positive Ladung abgibt.Deswegen verlegt Ebert die Adsorptionswirkung in die Erdkapillaren,durch welche die radioaktive Emanation <strong>der</strong> Bodenluft dauernd, wiedie Messungen zeigen, mit einem Überschuß an positiven Trägern indie Außenluft dringt, während sie negative an die Erde abgibt. <strong>Die</strong>seAnschauung gilt noch heute, wenn es auch recht zweifelhaft gewordenist, ob dieser Vorgang imstande ist, die Elektrisierung über den Ozeanenund in größerer Höhe über dem Erdboden zu erklären.Nun ist es klar, daß die Adsorption auch in <strong>der</strong> freien Atmosphäreeintreten kann, in welcher eine dauernde Berührung zwischen positivenund negativen Ladungen einerseits und allen in <strong>der</strong> Luft enthaltenenFremdkörpern, wie Staubteilchen, Kondensationskernen, Wasserdampf,Nebeltröpfchen und den Regentropfen, sowie festen Kondensationsproduktenan<strong>der</strong>seits eintreten muß. Schon Elster und Geitelnahmen an, daß in weitem Maße ein Anlagern <strong>der</strong> Träger an die DunstundNebelteilchen stattfindet. Ihre eigenen Messungen des Potentialgefällesin solchen Schichten, sowie die späteren Beobachtungen desLeitvermögens und <strong>der</strong> Trägerbeweglichkeit bestätigen diese Auffassungvollauf. Nur tritt dabei keine Trennung <strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong>en ein,weil beide Trägersorten davon betroffen werden, die negativen allerdingsimmer etwas mehr infolge ihrer größeren Beweglichkeit.Auch die Adsorption an den fallenden Regentropfen bringt keinegroße Trennung <strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong>en zustande. Zwar glaubte S chmauß 138 )bei Tropfen, die durch künstlich ionisierte Luft fielen, eine wesentliche137 ) H. Ebert, Über die Ursache des normalen atmosphärischen Potentialgefallenund <strong>der</strong> negativen Erdladung. Physikal. Zeitschr. 5,135 (1904). Bemerkungendazu von G. C. Simpson 5, 325 u. 734 (1904). Erwi<strong>der</strong>ungen von H. Ebert 5, 499(1904) u. 6, 825 (1906).138 ) A. Schmauß, Aufnahme negativer <strong>Elektrizität</strong> aus <strong>der</strong> Luft durchfallendeWassertropfen. Annalen <strong>der</strong> Physik, 4. Folge 9, 224 (1902).

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