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Die Elektrizität der Gewitter

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Elektrische Vorgänge beim Anlagern (durch Adsorption) <strong>der</strong> Träger 107erst recht für die Ozeane. Wesentlich an<strong>der</strong>s müssen sich die Cirruswölkenverhalten, vor allem die in großen Höhen. Dadurch gewinntdie Hypothese Brillouins eine gesicherte Grundlage. An Gletschernkommt sie aber höchstens für die größten Gebirge in Betracht." Esist aber nun nicht anzunehmen, daß <strong>der</strong> lichtelektrischen Wirkungan den Eiswolken eine allzu große Bedeutung zukommt. Das ist schondeswegen nicht möglich, weil die Schneeladungen sich in Mitteleuropaweit häufiger als negativ geladen erweisen und nicht als positiv, wiees die Brillouinsche Vorstellung verlangt. Etwas dunkel bleibt indieser Vorstellung auch die Rolle <strong>der</strong> fortgewehten negativen Ladungen.Sie müßten sich, um elektrische Fel<strong>der</strong> erzeugen zu können, wohl erstan an<strong>der</strong>e Teilchen anlagern, die aber in großen Höhen außer an<strong>der</strong>enEisteilchen kaum vorhanden sind. Mit solchen Annahmen quantitativso starke Fel<strong>der</strong>, wie sie ein Blitz verlangt, erklären zu wollen, ist wohlein Ding <strong>der</strong> Unmöglichkeit.2. Elektrische Vorgänge beim Anlagern (durch Adsorption)<strong>der</strong> TrägerSeitdem im Jahre 1899 Elster und Geitel 135 ) die atmosphärische<strong>Elektrizität</strong> durch das stete Vorhandensein positiver undnegativer Ionen (<strong>Elektrizität</strong>sträger) in <strong>der</strong> Luft erklärten, hat dieFrage <strong>der</strong> Adsorption dieser Träger die Forscher viel beschäftigt.Wenn ein geladener Körper <strong>der</strong> freien Luft ausgesetzt wird, so verlierter bekanntlich seine Ladung dadurch, daß die Träger des entgegengesetztenVorzeichens aus <strong>der</strong> Luft an ihn heranwan<strong>der</strong>n. Fraglichist nun, ob ein solches Heranwan<strong>der</strong>n auch dann eintritt, wenn <strong>der</strong>Körper ungeladen ist. Der englische Physiker Zeleny 136 ), <strong>der</strong> alserster diesen Vorgang untersuchte, ließ gegen einen isolierten LeiterLuft strömen, die durch Röntgenstrahlen leitend gemacht worden war.Dabei lud sich <strong>der</strong> Körper wegen <strong>der</strong> größeren Beweglichkeit <strong>der</strong> negativenTräger negativ auf. Elster und Geitel wandten dies auf die135 ) J. Elster und H. Geitel, Über die Existenz elektrischer Ionen in <strong>der</strong>Atmosphäre. Terrestrial Magnetism and Atmospheric Electricity 4, 213 (1899).136 ) J. Zeleny, Über das Verhältnis <strong>der</strong> Geschwindigkeiten <strong>der</strong> beiden Ionen,welche in Gasen durch Röntgenstrahlen erzeugt werden. Philosophical Magazine (5)46, 120 (1898).11*

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