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Die Elektrizität der Gewitter

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Vulkan- und Staubgewitter 99geführt. Dabei traten schöne und wechselnde Lichterscheinungen auf,Flammen o<strong>der</strong> sehr bewegliche kugelförmige Gebilde. Hesehuesglaubt, daß brennen<strong>der</strong> Stickstoff die Ursache <strong>der</strong> Kugelblitze ist.<strong>Die</strong>se Ansicht hat neuerdings Simpson 116 ) wie<strong>der</strong> aufgenommen. NachVersuchen von Strutt kann „aktiver" Stickstoff auch dann nochglühen, wenn er schon aus dem starken Feld herausgebracht ist.Thornton 117 ) hat die Vorstellung entwickelt, daß negativ geladenerOzon das Leuchtgas <strong>der</strong> Kugelblitze sei. Das Fallen <strong>der</strong> Kugel erklärter dadurch, daß Ozon schwerer als Luft ist, den Knall als Rückverwandlungin Sauerstoff. Darüber kann wohl jedenfalls kein Zweifel bestehen,daß die Leuchtmasse aus Gasen besteht, die aus <strong>der</strong> Luft entnommenwerden. Deswegen ist eine Theorie, die Walter 118 ) aufgestellt hat,wonach die Masse aus elektrisch geladenen Wasserblasen bestehen soll,recht unwahrscheinlich. Dagegen ist mit Recht eingewendet worden,daß reines Wasser gar keine Blasen gibt, daß ein dauerndes Leuchtendadurch nicht erklärt werden kann und daß eine Bewegung in dasInnere von Gebäuden dabei unmöglich ist. Interessant, wenn auchwohl nicht zutreffend ist eine Theorie, die Carlheim-Gyllenskioldauf <strong>der</strong> Innsbrucker Meteorologenkonferenz im Jahre 1905 vorgetragenhat. Danach sollten die Kugelblitze Wirbel einer völlig ionisiertenLuftmasse darstellen.7. Vulkan- und StaubgewitterEs ist lange bekannt, daß <strong>der</strong> Ausbruch von Vulkanen zur <strong>Gewitter</strong>bildungführenkann. Hannzählt diese <strong>Gewitter</strong> zu den Wärmegewittern.Doch trifft das wohl deswegen nicht zu, weil hier noch eine neue Art vonElektrisierung, nämlich durch den Staub und die Asche hinzutritt.Palmieri, <strong>der</strong> als erster die Luftelektrizit ät bei Vulkanausbrüchen untersuchte, stellte schon fest, daß die Stärke <strong>der</strong> Elektrisierung von <strong>der</strong> ausgeworfenenAschenmenge abhängt. Sapper 119 ) berichtet, daß [vor allem116 ) G. C. Simpson, Einige Probleme <strong>der</strong> atmosphärischen <strong>Elektrizität</strong>.Monthly Weather Review 44, 115 (1916).117 ) W. M. Thornton, Über Kugelblitze. Philosophical Magazine (6) 21,630 (1911).118 ) B. Walter, Über Kugelblitze. Meteorol. Zeitschr. 26, 217 (1909).119 ) E. Sapper, Elektrische Erscheinungen bei den Vulkanausbrüchen inMittelamerika. Meteorol. Zeitschr. 22, 139 (1905).

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