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Siehe, der Herr kommt... ... Gericht zu halten über alle und zu strafen ...

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Der Verfasser bezeichnet sich selbstals „Judas, ein Sklave Jesu Christi,Bru<strong>der</strong> des Jakobus“ (Vers 1). Damitverweist er unzweifelhaft auf Jakobus,den in <strong>der</strong> ersten Christenheit sehr bekanntenBru<strong>der</strong> Jesu. Eusebius berichtetin seiner Kirchengeschichte (2.Buch, Kap. 23), daß die Apostel demJakobus, dem Bru<strong>der</strong> des <strong>Herr</strong>n, denbischöflichen Stuhl in Jerusalem anvertrauthatten. Somit gehört Judas <strong>zu</strong>den leiblichen Brü<strong>der</strong>n Jesu, die imMarkusevangelium Kap. 6, Vers 3 genanntsind. Das bestätigt ClemensAlexandrinus (um 200 n. Chr.). Näheresist <strong>über</strong> ihn nicht bekannt. Judasstieß wohl erst nach <strong>der</strong> AuferstehungJesu Christi <strong>zu</strong> dessen Jüngerkreis.Das erklärt wohl auch, daß er sichnicht Apostel nennt. „Was für einWechsel von den Tagen vor <strong>der</strong> Auferstehung,als seine Brü<strong>der</strong> nicht anihn glaubten, son<strong>der</strong>n ihn für geistesgestörterachteten (JohannesevangeliumKap. 7, Vers 5; MarkusevangeliumKap. 3, Verse 21 + 31). Nun als er einGlauben<strong>der</strong> geworden war, war dasLebensziel des Judas, entschiedendem Messias Jesus <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong>stehen.“ (Michael Green: Der 2. katholischeBrief des Petrus <strong>und</strong> <strong>der</strong> katholischeBrief des Judas, in: Tyndale New TestamentCommentaries, Grand Rapids Michigan1968 Nachdruck 1980, hier <strong>und</strong> in<strong>der</strong> Folge aus dem Englischen <strong>über</strong>setztvon Horst Neumann, S. 155)3. Die Verfasserfrage4Viele Ausleger akzeptieren den <strong>Herr</strong>enbru<strong>der</strong>Judas als Verfasser geradewegen <strong>der</strong> tiefen jüdischen Einfärbungdes Briefes <strong>und</strong> seiner Vorliebefür jüdische Apokalyptik. Die kritischeFrage stellt sich jedoch, warumJudas sich nicht direkt als leiblicher Bru<strong>der</strong>Jesu eingeführt hat. „Die Antwort,so alt wie Clemens von Alexandrien, istseine Demut. Die Kirche nannte Jakobus<strong>und</strong> Judas Brü<strong>der</strong> des <strong>Herr</strong>n (1.Korinther Kap. 9, Vers 5), aber sie zogenes vor, von sich selbst als seine Sklaven<strong>zu</strong> denken.“ (Green, S. 44)Gegen die Abfassung des Briefes durchden leiblichen Bru<strong>der</strong> Jesu wird vonAuslegern auch eingewandt, daß <strong>der</strong>im Brief angemerkte zeitliche Abstand<strong>zu</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Apostel gegen den <strong>Herr</strong>enbru<strong>der</strong>als Verfasser spreche (Verse3, 17, 18). Kann Judas so lange gelebthaben?Dr. Martin Luther hat sich in seiner Vorredeauf die Epistel des Judas (in: DasNeue Testament Deutsch von D. MartinLuther, Ausgabe letzter Hand 1545/46 unverän<strong>der</strong>terText in mo<strong>der</strong>nisierter Orthographie,Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart,S. 421) sehr kritisch da<strong>zu</strong> geäüßert:„Die Epistel aber S. Judas kann niemandleugnen, daß sie ein Aus<strong>zu</strong>g o<strong>der</strong>Abschrift ist S. Peters an<strong>der</strong> (= 2.) Epistel,so <strong>der</strong>selbigen <strong>alle</strong> Wort fast gleichsind. Auch so redet er von den Apostelnals ein Jünger längst hernach (=lange danach). Und führet auch Sprüche<strong>und</strong> Geschicht die in <strong>der</strong> Schrift nirgendstehen, welches auch die alten Väterbewegt hat, diese Epistel aus <strong>der</strong>Häubtschrift <strong>zu</strong> werfen. Da <strong>zu</strong> so ist <strong>der</strong>Apostel Judas in griechischer Sprachenicht kommen... Darumb, ob ich sie wol

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