13.07.2015 Aufrufe

Siehe, der Herr kommt... ... Gericht zu halten über alle und zu strafen ...

Siehe, der Herr kommt... ... Gericht zu halten über alle und zu strafen ...

Siehe, der Herr kommt... ... Gericht zu halten über alle und zu strafen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dr. Horst NeumannDer Brief des Judas<strong>Siehe</strong>, <strong>der</strong> <strong>Herr</strong> <strong>kommt</strong>...... <strong>Gericht</strong> <strong>zu</strong> <strong>halten</strong><strong>über</strong> <strong>alle</strong><strong>und</strong> <strong>zu</strong> <strong>strafen</strong><strong>alle</strong> Menschenfür <strong>alle</strong> Werkeihres gottlosen Wandels.(Judasbrief Verse 14f)Die Bibel für Heute Erklärt


Der Brief des JudasEinführung in den Judasbrief(in <strong>der</strong> Folge abgekürzt Jud.)1. Die Zuordnung innerhalb <strong>der</strong> neutestamentlichen BriefeDer Brief des Judas gehört mit dendrei Johannesbriefen, den beidenPetrusbriefen sowie dem Jakobusbrief<strong>zu</strong> den sieben sogenannten „Katholischen“Briefen. Der Name kennzeichnetwohl angesichts so vieler damalskursieren<strong>der</strong> Briefe, die aber nicht indas Neue Testament aufgenommenwurden, die Anerkennung durch dieganze Kirche <strong>und</strong> die daraus folgendeAufnahme in das Neue Testament(vgl. da<strong>zu</strong> Horst Neumann: Der erste Briefdes Apostels Petrus, Sottrum 2010, S.3).Die Bedeutung dieses Briefes bestehtin <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung, „für den <strong>über</strong>liefertenGlauben <strong>zu</strong> kämpfen V. 3f ... DieLeser sollen sich <strong>der</strong> Verkündigung <strong>der</strong>Apostel erinnern, die das Auftreten solcherSpötter für die Endzeit vorausgesagthaben V. 17 - 19, selbst an Glauben,Gebet, Liebe <strong>und</strong> Hoffnung auf dasEndheil fest<strong>halten</strong> V. 20f <strong>und</strong> gegen<strong>über</strong>den Irrenden Abscheu vor ihrer Sündemit retten<strong>der</strong> Liebe verbinden V. 22f.“(Georg Kümmel: Einleitung in das Neue Testament,Heidelberg 20. erneut ergänzteAufl. 1980, S.375)2. Der Judasbrief in <strong>der</strong> KanongeschichteDie Kirchenväter beweisen, daß <strong>der</strong>Jud. im 2. Jh. <strong>der</strong> Kirche angesichtsihrer notwendigen Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngmit entsprechenden Irrlehrernbeson<strong>der</strong>s wichtig gewesen ist. „DerKanon Muratori (= von Muratori in Mailandentdecktes <strong>und</strong> 1740 veröffentlichtesFragment eines aus dem Ende des2. Jhs. stammenden lateinischen Verzeichnisses<strong>der</strong> neutestamentlichenSchriften), Tertullian ( nach 220 n.Chr.),<strong>der</strong> den Brief als ‘Werk des ApostelsJudas’ zitiert, <strong>und</strong> Clemens Alexandrinus( vor 215 n. Chr.) <strong>halten</strong> ihn fürkanonisch, ebenso Origenes ( 254n. Chr.)... Eusebius (von Cäsarea, 3339 n. Chr.) reiht ihn...unter die ‘umstrittenenSchriften’ ein... Nach Hieronymus( 420 n. Chr.), <strong>der</strong> den Brief zweimalals Apostelschrift zitiert, wurde dieservon den ‘meisten’ wegen des Zitats (Vers14f) aus dem apokryphen Henoch-Buch(= bekannt auch als äthiopischer Henoch,als Sammelwerk jüdischer Gelehrter etwa170 - 30 v. Chr. entstanden) verworfen. Alskanonisch galt Jud. dem Konzil vonLaodicea (um 360), <strong>der</strong> Römischen Synode(382) <strong>und</strong> dem Konzil von Karthago(397).“ (Anton Vögtle: Der Judasbrief. Derzweite Petrusbrief, in: Evangelisch-KatholischerKommentar EKK, Bd. XXII, Neukirchen-Vluyn1994, S. 13)


Der Verfasser bezeichnet sich selbstals „Judas, ein Sklave Jesu Christi,Bru<strong>der</strong> des Jakobus“ (Vers 1). Damitverweist er unzweifelhaft auf Jakobus,den in <strong>der</strong> ersten Christenheit sehr bekanntenBru<strong>der</strong> Jesu. Eusebius berichtetin seiner Kirchengeschichte (2.Buch, Kap. 23), daß die Apostel demJakobus, dem Bru<strong>der</strong> des <strong>Herr</strong>n, denbischöflichen Stuhl in Jerusalem anvertrauthatten. Somit gehört Judas <strong>zu</strong>den leiblichen Brü<strong>der</strong>n Jesu, die imMarkusevangelium Kap. 6, Vers 3 genanntsind. Das bestätigt ClemensAlexandrinus (um 200 n. Chr.). Näheresist <strong>über</strong> ihn nicht bekannt. Judasstieß wohl erst nach <strong>der</strong> AuferstehungJesu Christi <strong>zu</strong> dessen Jüngerkreis.Das erklärt wohl auch, daß er sichnicht Apostel nennt. „Was für einWechsel von den Tagen vor <strong>der</strong> Auferstehung,als seine Brü<strong>der</strong> nicht anihn glaubten, son<strong>der</strong>n ihn für geistesgestörterachteten (JohannesevangeliumKap. 7, Vers 5; MarkusevangeliumKap. 3, Verse 21 + 31). Nun als er einGlauben<strong>der</strong> geworden war, war dasLebensziel des Judas, entschiedendem Messias Jesus <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong>stehen.“ (Michael Green: Der 2. katholischeBrief des Petrus <strong>und</strong> <strong>der</strong> katholischeBrief des Judas, in: Tyndale New TestamentCommentaries, Grand Rapids Michigan1968 Nachdruck 1980, hier <strong>und</strong> in<strong>der</strong> Folge aus dem Englischen <strong>über</strong>setztvon Horst Neumann, S. 155)3. Die Verfasserfrage4Viele Ausleger akzeptieren den <strong>Herr</strong>enbru<strong>der</strong>Judas als Verfasser geradewegen <strong>der</strong> tiefen jüdischen Einfärbungdes Briefes <strong>und</strong> seiner Vorliebefür jüdische Apokalyptik. Die kritischeFrage stellt sich jedoch, warumJudas sich nicht direkt als leiblicher Bru<strong>der</strong>Jesu eingeführt hat. „Die Antwort,so alt wie Clemens von Alexandrien, istseine Demut. Die Kirche nannte Jakobus<strong>und</strong> Judas Brü<strong>der</strong> des <strong>Herr</strong>n (1.Korinther Kap. 9, Vers 5), aber sie zogenes vor, von sich selbst als seine Sklaven<strong>zu</strong> denken.“ (Green, S. 44)Gegen die Abfassung des Briefes durchden leiblichen Bru<strong>der</strong> Jesu wird vonAuslegern auch eingewandt, daß <strong>der</strong>im Brief angemerkte zeitliche Abstand<strong>zu</strong> <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Apostel gegen den <strong>Herr</strong>enbru<strong>der</strong>als Verfasser spreche (Verse3, 17, 18). Kann Judas so lange gelebthaben?Dr. Martin Luther hat sich in seiner Vorredeauf die Epistel des Judas (in: DasNeue Testament Deutsch von D. MartinLuther, Ausgabe letzter Hand 1545/46 unverän<strong>der</strong>terText in mo<strong>der</strong>nisierter Orthographie,Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart,S. 421) sehr kritisch da<strong>zu</strong> geäüßert:„Die Epistel aber S. Judas kann niemandleugnen, daß sie ein Aus<strong>zu</strong>g o<strong>der</strong>Abschrift ist S. Peters an<strong>der</strong> (= 2.) Epistel,so <strong>der</strong>selbigen <strong>alle</strong> Wort fast gleichsind. Auch so redet er von den Apostelnals ein Jünger längst hernach (=lange danach). Und führet auch Sprüche<strong>und</strong> Geschicht die in <strong>der</strong> Schrift nirgendstehen, welches auch die alten Väterbewegt hat, diese Epistel aus <strong>der</strong>Häubtschrift <strong>zu</strong> werfen. Da <strong>zu</strong> so ist <strong>der</strong>Apostel Judas in griechischer Sprachenicht kommen... Darumb, ob ich sie wol


Gnade Gottes <strong>und</strong> leugnen den einzigenGebieter <strong>und</strong> <strong>Herr</strong>n Jesus Christus(Vers 4)...“ (Kümmel, S. 375f)Der Brief richtet sich ganz allgemeinan „die in Gott dem Vater Geliebten<strong>und</strong> für Christus bewahrten Berufenen(Vers 1). Somit sind die Empfänger nurgeistlich jedoch nicht geographischverortet. „Ob die angeredeten Christenehemalige Juden o<strong>der</strong> Heiden waren,wird nicht deutlich erkennbar, doch lassendie kritisierten Ausschweifungeneher an Heidenchristen denken.“ (Kümmel,S. 376) Mehr läßt sich <strong>über</strong> dieAdressaten nicht sagen.Glie<strong>der</strong>ung des JudasbriefesVerse 1 + 2: VorredeVerse 3 - 19: Gottes <strong>Gericht</strong> <strong>über</strong> die IrlehrerVerse 20 - 25: Mahnungen <strong>und</strong> LobpreisAuslegung des JudasbriefesVerse 1 + 2 VorredeVers 1: Judas bezeichnet sich wie Petrus(2. Petr. Kap. 1, Vers 1) <strong>und</strong> Paulus(Römerbrief Kap. 1, Vers 1) als „doulos= Sklave“ Jesu Christi, in dessen Autoritäter diesen Brief schreibt. Er gehörtmit Jakobus <strong>zu</strong> den leiblichen Brü<strong>der</strong>nJesu. Beide glaubten jedoch erstnach <strong>der</strong> Auferstehung Jesu an ihn (vgl.Matthäusevangelium Kap. 13, Vers 55;Markusevangelium Kap. 6, Vers 3; JohannesevangeliumKap. 7, Verse 3 - 5).Judas spricht den Adressaten <strong>zu</strong>, daßsie als aus <strong>der</strong> verlorenen Welt in GottesBereich Gerufene <strong>und</strong> damit <strong>zu</strong>rGottesgemeinschaft Berufene in <strong>der</strong>Liebe Gottes des Vaters geborgen<strong>und</strong> in Jesus Christus <strong>zu</strong>m ewigen Heilbewahrt sind.6Vers 2: Der von Petrus - wie auch vonPaulus - mit „charis = Gnade“ eingeleiteteSegenswunsch ist hier mit „eleos= Erbarmen“ eingeführt. Beide Begriffehängen jedoch engstens <strong>zu</strong>sammen.Die sich herablassende Gnade Gottesist Ausfluß seines göttlichen Erbarmens<strong>und</strong> <strong>zu</strong>gleich von diesem getragen <strong>und</strong>gefüllt. Friede zwischen Gott <strong>und</strong> Menschenist dann das Ergebnis diesesErbarmens. Wo dieser Friede in JesusChristus die menschliche Egozentrik<strong>über</strong>windet, herrscht wahre Liebe zwischenMenschen, die sich aus <strong>der</strong> vonGott geschenkten Liebe speist (1. JohannesKap. 4, vers 10).So wünscht Judas den Adressaten mitdiesen drei Begriffen die Fülle göttlicherLebensherrlichkeit.


Vers 3: Judas betont den ihn motivierendenErnst, aus dem heraus erden Brief schreibt. Es geht dabei umdas Ganze des ewigen Heils, in demer mit den Adressaten verb<strong>und</strong>en ist.Sein dabei gezeigter Eifer äußert sichin „anankä = Not, Zwang“, diesenMahnbrief <strong>zu</strong> schreiben. Sie sollen„kämpfen für den den Heiligen ein für<strong>alle</strong>mal <strong>über</strong>lieferten Glauben“. DieAngesprochenen sind „Heilige“, weilsie durch <strong>und</strong> in Jesus Christus mittelsseiner Gnadenmittel Wort, Taufe<strong>und</strong> <strong>Herr</strong>enmahl Geheiligte sind. Sohaben sie Anteil am Heiligen, an Gottesewigem Lebensbereich, er<strong>halten</strong>.Der Ausdruck „kämpfen“ verdeutlichtden Druck, dem sie durch Irrlehrerausgesetzt sind. Sie sollen sich nichtgeschlagen geben <strong>und</strong> nicht vor denVerführern kapitulieren. Es gibt nämlichnur die eine, ein für <strong>alle</strong>mal gültigeÜberlieferung, die die Apostel vonJesus Christus empfangen <strong>und</strong> an dieGemeinden weitergegeben haben(vgl. 1. Korinther Kap. 11, Vers 23; Kap.15, Verse 1 - 3). Der Heilsstand hängtdavon ab, in dieser empfangenenÜberlieferung <strong>zu</strong> bleiben <strong>und</strong> sie unverfälscht<strong>zu</strong> bewahren <strong>und</strong> im Lebensalltagum<strong>zu</strong>setzen.Vers 4: Das ist angesichts von heimlichin die Gemeinden eingedrungenenFalschlehrern <strong>zu</strong> betonen. Sie argumentierengeschickt, verschleiernihre Absichten, verabreichen unauffälligeDosierungen ihrer zerstörerischenIrrlehre. Dadurch sind sie be-Verse 3 - 19Gottes <strong>Gericht</strong> <strong>über</strong> die Irrlehrer7son<strong>der</strong>s gefährlich. Gottes Urteil <strong>über</strong>soche Verführer steht aber schon längstfest. Sie sind, trotz ihres frommen Gehabes,in Wahrheit Gottlose. Denn sie verachtenGott in ihrer Wahnvorstellung,Gottes Gnade für ihre Ziele verfälschen<strong>zu</strong> können <strong>und</strong> damit sogar ihre Ausschweifungen<strong>zu</strong> rechtfertigen (vgl. S. 5f).Sie verleugnen damit das ganzheitliche,Leib, Geist, Seele umfassende Rettungswerkdes Mensch gewordenenGottessohnes Jesus Christus. Er ist <strong>der</strong>„einzige despotäs = Besitzer, Gebieter,<strong>Herr</strong>scher <strong>und</strong> kyrios = <strong>Herr</strong>“. Alleshängt daran, dieser <strong>alle</strong>s umfassendenEinzigartigkeit gehorsam <strong>zu</strong> entsprechen.Da<strong>zu</strong> gehört vor <strong>alle</strong>m, sein Werknicht nach menschlichen Vorstellungenum<strong>zu</strong>deuten <strong>und</strong> egoistischen Begierdenan<strong>zu</strong>passen.„Worin zeigt sich, daß jene unaufrichtigenChristen sich vor Gott nicht scheuen<strong>und</strong> ihn nicht ehren? Sie verbindenmit <strong>der</strong> Berufung auf die göttliche Gnadedie wilde, zügellose Befriedigung <strong>der</strong>geschlechtlichen Triebe, <strong>und</strong> weitergeben sie es nicht <strong>zu</strong>, daß Jesus <strong>der</strong><strong>Herr</strong> <strong>der</strong> Gemeinde ist, er <strong>alle</strong>in, er <strong>über</strong><strong>alle</strong>s... Das machte die Gemeinschaftmit ihnen unmöglich <strong>und</strong> schloß sie aus<strong>der</strong> Kirche aus.“ (Adolf Schlatter: Die Briefedes Petrus, Judas, Der Brief an die Hebräer,in: Erläuterungen <strong>zu</strong>m Neuen TestamentBd. 9, Stuttgart 1987, S. 83 + 85)Vers 5: Judas erinnert die Adressatenan das, was sie schon wissen. Sie sollenes nicht vergessen. Das ist eindurchgängiges Thema in den neutesta-


mentlichen Briefen. Das einmal Gelerntemuß immer wie<strong>der</strong> ins Gedächtnis<strong>zu</strong>rückgerufen werden, damit esnicht im Alltagsgetriebe untergeht <strong>und</strong>auch nicht durch falsche Lehre verdunkeltwerden kann. Das erklärt <strong>zu</strong>dem,daß die biblische Lehre immerwie<strong>der</strong> gepredigt werden muß. So hatjede Predigt Lehre <strong>zu</strong> vermitteln!Am Beispiel <strong>der</strong> einmaligen Rettung Israelsaus Ägypten zeigt Judas, daßGott die Seinen rettet (2. Mose Kap.14, Verse 13 - 30). Judas verweist aberauch darauf: Derselbe Gott straft denUngehorsam seines Volkes während<strong>der</strong> Wüstenwan<strong>der</strong>ung (4. Mose Kap.14, Verse 5 - 37). Denn: <strong>der</strong> DreieinigeGott läßt sich nicht spotten! So wirdEr auch jetzt die <strong>strafen</strong>, die seineGnade infolge ihres verkommenen Lebensstilsmißbrauchen (Hebräer Kap. 6).Wer ist hier mit „<strong>Herr</strong>“ gemeint? Einigealte Handschriften des griechischenUrtextes haben statt „kyrios =<strong>Herr</strong>“ den Namen „Jesus“, einige„theos Christos = Gott Christus“. ImNeuen Testament ist <strong>der</strong> für Gott Jahwegebrauchte alttestamentliche Ehrentitel„<strong>Herr</strong>“ in <strong>der</strong> Regel auf JesusChristus <strong>über</strong>tragen <strong>und</strong> damit seineIdentität mit dem Vater bekannt.Der Text<strong>zu</strong>sammenhang legt hier jedochdie Deutung des „<strong>Herr</strong>“ auf Gottnahe. Obgleich die Lesart für Gott alsdie einfacher <strong>zu</strong> deutende spricht, darfnicht <strong>über</strong>sehen werden, daß die altenTextzeugen auch Jesus Christus imBlickfeld hatten. Dahinter steht dieÜberzeugung: Jesus ist als präexistenter,ewiger Sohn des Vaters in <strong>der</strong>Geschichte Israels gegenwärtig (vgl.8da<strong>zu</strong> 1. Korinther Kap. 10, Verse 1ff; 1. PetrusKap. 1, Vers 11; Hebräer Kap. 11, Vers26) (so Henning Paulsen: Der Zweite Petrusbrief<strong>und</strong> <strong>der</strong> Judasbrief, in: Kritisch-exegetischerKommentar <strong>über</strong> das Neue TestamentBd. XII/2, Göttingen 1992, S. 60f)Dennoch ist Vögtle <strong>zu</strong><strong>zu</strong>stimmen, wenner feststellt: „Insgesamt läßt sich die Authentizität<strong>der</strong> Lesart Kyrios...<strong>und</strong> zwarals Gottesbezeichnung doch besserrechtfertigen als die von Jesus.“ (S. 40)Vers 6: Daß Gott auch den Ungehorsamstraft, zeigt sich <strong>zu</strong>dem an seinemUmgang mit ungehorsamen Engeln, dieihre verantwortungsvolle „archä =<strong>Herr</strong>scherstellung“ nicht im Sinne Gottesausfüllten, son<strong>der</strong>n den ihnen <strong>zu</strong>gewiesenenWohnbereich verließen,um sich an<strong>der</strong>weilig <strong>zu</strong> betätigen.Gott hat sie auf das kommende Endgerichthin in <strong>der</strong> Finsternis mit ewigenFesseln geb<strong>und</strong>en. Sie können Gottes<strong>Gericht</strong> nicht entrinnen. Die Finsternisist <strong>der</strong> Raum des Zwischen<strong>zu</strong>stands fürdie Gottlosen, in dem sie einen Vorgeschmackauf die ewge Verdammnis bekommen(2. Petrus Kap. 2, Vers 4 + 9).Angespielt wird hier auf Engel, die ihrenhimmlischen Bereich verließen, umsich mit den Töchtern <strong>der</strong> Menschengeschlechtlich <strong>zu</strong> vermischen. Was 1.Mose Kap. 6, Vers 2 nur berührt wird,„ist von <strong>der</strong> jüdischen Sage, wie sie z.B. im Buch Henoch (2. Jh. v. Chr.) vorliegt,breit ausgesponnen worden. Henoch,<strong>der</strong> göttliche Geschichtsschreiber,be<strong>kommt</strong> hier den Auftrag, den‘Wächtern des Himmels’ <strong>zu</strong> verkünden,daß sie keine Vergebung finden werden.An Händen <strong>und</strong> Füßen geb<strong>und</strong>en,sollen sie in finstere Löcher in <strong>der</strong> Wü-


ste geworfen <strong>und</strong> mit Bergen <strong>zu</strong>gedecktwerden, bis sie am großen <strong>Gericht</strong>stagin den Feuerpfuhl geworfenwerden (Henoch Kap. 10, 12, 15).“ (FriedrichHauck: Die Kirchenbriefe, in: DasNeue Testament Deutsch Bd. 10, Göttingen6. durchges. Aufl. 1953, S. 108)„Entgegen den treu bleibenden Christen,die für das Endheil ‘bewahrtwerden’ (Vers 1b), hat Gott die diemenschlichen Apostaten (= Abgef<strong>alle</strong>ne)präfigurierenden (= vorausdeutendeDarstellung) Engel, die ihre hohe Würde‘nicht wahrten’, für die endgerichtlicheBestrafung ‘verwahrt’.“ (Vögtle,S. 42)Vers 7: Gott hat sein <strong>Gericht</strong> <strong>über</strong> Sodom,Gomorra <strong>und</strong> Umgebung wegen<strong>der</strong>en Un<strong>zu</strong>cht auch mit Fremden <strong>zu</strong>mZeichen gesetzt für <strong>alle</strong> späteren Generationen(1. Mose Kap. 19, Verse 4 -25). Feuer <strong>und</strong> Schwefel (1. Mose Kap.19, Vers 24) als Strafmittel sind Zeichenfür die Strafe des ewigen Feuers, das<strong>alle</strong> Gottlosen für ihr frevelhaftes Tunerleiden müssen. Der Frevel <strong>der</strong> Männervon Sodom <strong>und</strong> Gomorra war<strong>der</strong>en „geschlechtliche Ausschweifung...Nach <strong>der</strong> Überlieferung, die in1. Mose Kap. 19, Verse 4ff anklingt,war es gleichgeschlechtliche Sinnenbefriedigung(Römer Kap. 1, Vers 27).9So for<strong>der</strong>ten sie von Lot, selbst unterBruch des Gastrechtes, die Auslieferung<strong>der</strong> Gäste. Ihr Verbrechen warhier freilich noch größer; denn, da esja Engel waren, die bei Lot einkehrten,begehrten sie hier nach Wesenfrem<strong>der</strong> Gattung... Auch dieses Beispielwill den Gemeinden vor<strong>halten</strong>,daß das geschlechtliche Leben seineOrdnungen hat (Römer Kap. 1, Vers26), die als göttlich bestimmte mit Ehrfurchtein<strong>zu</strong><strong>halten</strong> sind. Wer, wie die Irrlehrergegen sie frevelt, zieht mit SicherheitGottes <strong>Gericht</strong> auf sich herab.“(Hauck, S. 108)Angesichts heutiger Auflösung <strong>der</strong> vonGott gesetzten geschlechtlichen Ordnungdurch <strong>und</strong> in Kirchen besitzen dieseAussagen des Jud. größte Eindringlichkeit.Somit ruft <strong>der</strong> Jud. <strong>alle</strong> heutigenFrevler an Gottes Wort <strong>zu</strong>r unumgänglichenUmkehr.Vers 8: Das verdeutlicht Vers 8. Judasbetont die negative Vorbildfunktion <strong>der</strong>Männer von Sodom <strong>und</strong> Gomorra. Alle,die <strong>der</strong> göttlichen Wirklichkeit entfliehenwollen, in sexuellen Begierden ihr Leben<strong>zu</strong> erfüllen suchen, müssen an Sodom<strong>und</strong> Gomorra ablesen, welchesStrafgeschick sie erwartet! Denn sieverfehlen mit ihrer Lebenspraxis ihrwirkliches Leben, weil sie damit die göttliche<strong>Herr</strong>schaft verachten, in <strong>der</strong> sie<strong>alle</strong>in Leben finden, <strong>und</strong> lästern so die„doxa = himmlische <strong>Herr</strong>lichkeitsweltGottes mit seinem Hofstaat <strong>der</strong> Engel“.Vers 9: Gottes <strong>alle</strong>in ist das <strong>Gericht</strong>.Selbst <strong>der</strong> herausragende Erzengel Michael(Daniel Kap. 10, Vers 13; 1. ThessalonicherKap. 4, Vers 16; Offenbarung desJohannes Kap. 12, Vers 7) wagte es nicht,ein richtendes Urteil <strong>über</strong> den Teufel <strong>zu</strong>sprechen, als dieser den Leichnam desMose als eines Mör<strong>der</strong>s (2. Mose Kap.2, Vers 12) für sich beanspruchte. Stattdessen<strong>über</strong>ließ <strong>der</strong> Erzengel Michaeldas Urteil Gott dem <strong>Herr</strong>en.Judas bezieht sich hier wie<strong>der</strong> auf eineapokryphe (= nicht <strong>zu</strong> den Büchern desAlten Testaments <strong>zu</strong> zählende) Schrift, die


Unmoral (1. Korinther Kap. 11, Verse20ff). Unmoral beim Liebesfestmahlwar in <strong>der</strong> Gemeinde ausgebrochen,an die sich <strong>der</strong> 2. Petrus richtete <strong>und</strong>so scheint es auch hier gewesen <strong>zu</strong>sein.“ (Green, S. 174)Vers 13: Sie schäumen ihre Schandeauf wie wilde Meereswogen. Siegleichen gef<strong>alle</strong>nen Sternen, die ohneLeuchtkraft ewiger Finsternis preisgegebensind.Vers 14: Schon Henoch hat im AuftrageGottes von ihnen gesprochen.Das geschah sehr früh in <strong>der</strong> siebtenGeneration von Adam an (1. Mose Kap.5, Verse 1 - 21). Henoch kündigte dabeigleichsam <strong>zu</strong> Beginn <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte<strong>alle</strong>n Spöttern <strong>zu</strong>mTrotz das Kommen des <strong>Herr</strong>en - gemeintist Jesus Christus - an. Judaszitiert hier wie<strong>der</strong> - wie in Vers 6 (vgl.S. 8f) - das apokryphe Henochbuch,das auch an an<strong>der</strong>en Stellen im NeuenTestament so 1. Petr. Kap. 3, Vers19 angeführt wird.Vers 15: Das Kommen des <strong>Herr</strong>en istuntrennbar mit dem Endgericht verb<strong>und</strong>en,dem sich kein Geschöpf entziehenkann. Alles gottlose Reden<strong>und</strong> Tun findet dann sein abschließendes,endgültiges Urteil.Vers 16: Die Irrlehrer murren gegenihr Geschick, das schon hier <strong>und</strong> jetztGottes Strafe vollzieht, ohne von ihremfrevelhaften Tun ab<strong>zu</strong>lassen. Sieführen freche Worte. Wenn es aberum ihren Nutzen geht, reden sie einschmeichelnd,achten sie Personen.Sie tun das nur eigennützig, nicht weiles ihnen geboten ist.11Worauf sich das „Murren“ genau bezieht,wird nicht gesagt. Der bei Judasvorfindliche alttestamentliche Hintergrun<strong>der</strong>klärt jedoch das „Murren“ vondem „Murren <strong>der</strong> Wüstengeneration“her, das sich „nicht gegen ein blindesFatum (= Schicksal), son<strong>der</strong>n gegenGottes Führung <strong>und</strong> Fügung richtete.Deshalb konnte Judas <strong>zu</strong>r Verdeutlichungdes typologischen (= Vorbild alttestamentlicherPersonen <strong>und</strong> Ereignissefür das Neue Testament) Be<strong>zu</strong>gs ‘mit demSchicksal ha<strong>der</strong>nd’ hin<strong>zu</strong>fügen, ohneden Einwand befürchten <strong>zu</strong> müssen, erwürde heidnischem Schicksalsglaubendas Wort reden.“ (Vögtle, S. 81)Vers 17: Nochmals verweist Judas dieAdressaten auf die ihnen mitgeteilteapostolische Lehre als Lehre Jesu Christi.Vers 18: Darin sind ihnen die Spötterals Phänomen <strong>der</strong> Endzeit angekündigtworden. Äußeres Erkennungszeichen<strong>der</strong> Irrlehrer ist <strong>der</strong>en gottloser, gierigerLebenswandel.Vers 19: Die spottenden, <strong>der</strong> Lüge verf<strong>alle</strong>nenIrrlehrer spalten die Gemeinde/ Kirche. Sie sind irdisch - sinnlichgeprägt <strong>und</strong> ermangeln des HeiligenGeistes. Daher haben sie nicht die wahreGotteslehre, son<strong>der</strong>n verbreitenmenschliche Vorstellungen. Diese jedochwi<strong>der</strong>sprechen Gottes Wahrheit<strong>und</strong> sind deshalb aus<strong>zu</strong>scheiden. Fürsolche Irrlehrer ist in <strong>der</strong> Gemeinde /Kirche Jesu Christi kein Raum - damalsnicht <strong>und</strong> heute ebenfalls nicht!


Verse 20 - 25: Mahnungen <strong>und</strong> LobpreisVers 20: Wahre Gemeinde Jesu Christikann nur auf dem wahren Glaubenwachsen. Daher sollen sie sich unbedingtdarauf gründen. Nur so bleibendie Adressaten Glie<strong>der</strong> am Leib JesuChristi. Um dieses sollen sie im HeiligenGeist beten. Er formuliert ihre Gebeteso, daß sie ihrem geistlichenWachstum dienen.„Das Mittel aber, durch das die Gemeindenach innen <strong>und</strong> außenwächst, ist <strong>der</strong> Glaube. Ohne ihn istsie nichts; durch ihn hat sie empfangen,was sie ist, <strong>und</strong> wird sie weiterempfangen, was ihr <strong>zu</strong>m Wachstumhilft. Denn im Glauben besitzt sie denAnschluß an Gott. Der Glaube ist dasAllerheiligste, was die Gemeinde hat;denn er ist das Werk Gottes; er erwächstaus <strong>der</strong> Sendung Jesu, ausseinem Ruf <strong>und</strong> Wort. Was heilig ist,muß bewahrt werden. Darum tut <strong>der</strong>keine Bauarbeit, son<strong>der</strong>n ihr Gegenteil,<strong>der</strong> in sich <strong>und</strong> den an<strong>der</strong>en denGlauben zerstört. Der Geist ist <strong>der</strong>Christenheit gegeben... Daran, daßsie beten kann, sieht sie, daß in ihrnicht nur das geschieht, was die Seelehervorbringt. Denn das echte Gebetist Gabe.“ (Schlatter, S. 94)Gemeinde mit dem Dreieinigen Gottaber auch untereinan<strong>der</strong> verbindet.„Sie müssen innerhalb <strong>der</strong> Sphäre vonGottes Liebe verbleiben. Es war seineLiebe, die sie <strong>zu</strong>erst <strong>zu</strong> Ihm zog, aber,wie die falschen Lehrer gezeigt haben,ist es möglich, <strong>der</strong> Liebe Gottes den Rükken<strong>zu</strong><strong>zu</strong>wenden. Sie müssen diese Liebesbeziehungmit Ihm kultivieren. Diesentspricht dem Wort Jesu: ‘Ich habeeuch geliebt, bleibt in meiner Liebe.’ (JohannesKap. 15, Vers 9)“ (Green, S.185)„Die Satzkonstruktion im Griechischenmit ihren drei Partizipien (= Mittelworten)‘aufbauend, betend, erwartend’ (Verse20 + 21) weist darauf hin, daß das ‘sichbewahren in <strong>der</strong> Liebe Gottes’... ebenin diesen drei Tätigkeiten geschieht.Judas zeigt dabei, daß er ‘evangelisch’<strong>und</strong> nicht ‘gesetzlich’ denkt. Die ‘LiebeGottes’, die uns von Gott her <strong>zu</strong>teil wird,ist das Entscheidende. In ihr <strong>zu</strong> bleiben,darauf <strong>kommt</strong> <strong>alle</strong>s an. Wir bleibenaber dadurch in ihr, daß wir unsauf dem heiligen Glaubensgr<strong>und</strong> aufbauen,wenn wir im Heiligen Geist beten<strong>und</strong> wenn wir in echter Hoffnung aufdie Parusie (= Wie<strong>der</strong>kunft) des <strong>Herr</strong>nwarten. Judas weiß, daß das Christenlebenjetzt nur ein ‘Anfang’ ist, ‘Stückwerk,wie Paulus in 1. Korinther Kap.13 sagt.Vers 21: Die Liebe Gottes ist personifiziertin dem Gottessohn Jesus Christus,den <strong>der</strong> Vater <strong>zu</strong>r Rettung <strong>der</strong>Menschen sendet. Vater <strong>und</strong> Sohn Darum gehört die lebendige Erwartungsenden sodann den Heiligen Geist, <strong>der</strong> Parusie <strong>zu</strong>r Aufgabe <strong>der</strong> Gemeinde...Nun wird ‘das Erbarmen unseres<strong>der</strong> die Gemeinde im Glauben befestigt<strong>und</strong> ihr den Weg als Christusgemeindeweist. Frucht <strong>und</strong> Ausdruck nannt, worauf die Gemeinde ‘wartet’.<strong>Herr</strong>en Jesus Christus’ als das ge-dieses Glaubens ist die von Gott geschenkteLiebe, die die Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> 12ganzen Neuen Testaments. Es istAber genau dies ist die Haltung des<strong>alle</strong>s


schon gr<strong>und</strong>legend da, <strong>und</strong> doch liegtes <strong>zu</strong>gleich noch vor uns... Die Gemeinde,die in so viel Not <strong>und</strong> Anfechtungsteht <strong>und</strong> für den Glauben <strong>zu</strong>kämpfen hat, darf in froher Hoffnungwarten auf ihren <strong>Herr</strong>n. Sein ‘Erbarmen’,am Kreuz erwiesen <strong>und</strong> durchdie erfahrene Rettung <strong>der</strong> Glaubendenbewährt, wird sein Werk mitseinem neuen Kommen vollenden,<strong>und</strong> die, die auf ihn warten, ‘<strong>zu</strong>m ewigenLeben’ führen.“ (de Boor, S. 284f)Vers 22: Als im Heiligen Geist Gestärktesollen sie sich <strong>der</strong> Zweifelnden,von Irrlehrern geschwächtenGeschwister annehmen, obgleich dieihnen im Streit um die Lehre das Lebenschwer machen <strong>und</strong> den Weg <strong>der</strong>Gemeinde belasten. Sie sollen sienicht ihrem Schicksal <strong>über</strong>lassen.Dies ist heute eine kritische Rückfragean den Umgang mit Restanten!Vers 23: Die Seelsorge rettet Zweifleraus dem Feuer des Endgerichts(Sacharja Kap. 3, Vers 2). Die Adressatensollen sich ihrer mit Furcht vorAnsteckung erbarmen. Deshalb ergeht„Verheißend <strong>und</strong> <strong>zu</strong>gleich implizit (= inbedie Mahnung, sich nicht aus Liebegriffen)mahnend, läßt Judas die Adres-mit Irrlehre anstecken <strong>zu</strong> lassen. saten aufblicken <strong>zu</strong> Gott, <strong>der</strong> sie mit <strong>der</strong>Sie sollen <strong>zu</strong>gleich <strong>alle</strong>s von <strong>der</strong> Fleischeslustihn auszeichnenden Macht... vor dem AblenBefleckte hassen. Sie solfall<strong>zu</strong> schützen <strong>und</strong> ihre Heilserlangungdie Sün<strong>der</strong> lieben, aber die Sünde<strong>zu</strong> wirken vermag. Zur Betonung <strong>der</strong>hassen.- so wie Jesus es lehrt. Macht des durch Christus Heil wirken-Sind sie jedoch in ihrer Sünde verhärtet,den Gottes paßt auch die auffällige Ver-kann man ihnen nicht helfen. stärkung von kratos (Kraft) durch den in„Auch mit denen, die nicht mehr <strong>zu</strong> einer Doxologie (= Verherrlichung) einmaligenretten sind, soll die Gemeinde nichtBegriff <strong>der</strong> absoluten Handlungs-unbarmherzig umgehen; im Gegenteil,macht (exousia) Gottes... In lobpreisenmeneauch ihnen hat sie die vollkom<strong>der</strong>Anerkennung sollen sich die geprüfmachtLiebe <strong>zu</strong> geben. Aber hier kann ten Adressaten <strong>der</strong> obsiegenden Machtdie Barmherzigkeit nicht mehr tun, als Gottes <strong>und</strong> seines Christus sicher sein!“daß sie sich fürchtet <strong>und</strong> jede Ge-13 (Vögtle, S. 111)meinschaft aufhebt. Nicht nur den Menschen,<strong>der</strong> sich unrein macht, hat sie<strong>zu</strong> meiden, son<strong>der</strong>n auch den Rock, andem <strong>der</strong> Schmutz klebt, <strong>zu</strong> hassen. Dasmeint wohl, daß die Christenheit sichvon je<strong>der</strong> Berührung <strong>und</strong> Gemeinschaftmit solchen fern<strong>halten</strong> soll. So übt siein diesen Fällen Barmherzigkeit. DiesesVer<strong>halten</strong> ist nicht unbarmherzig,... weilsolchen Sün<strong>der</strong>n nur durch den Ernst,mit dem die Gemeinde sie meidet, deutlichwerden kann, was sie tun. Sie kannsie nur warnen, sie nur an das <strong>Gericht</strong>Gottes erinnern...“ (Schlatter, S. 95)Verse 24+ 25: Dem Dreieinigen Gott,<strong>der</strong> <strong>alle</strong>in bewahren <strong>und</strong> so festigenkann, daß die Seinen vor seiner <strong>Herr</strong>lichkeitfroh bestehen können, diesemeinzigen Gott, <strong>der</strong> unser Retter ist durchJesus Christus unserem <strong>Herr</strong>n gebührt<strong>alle</strong> Ehrerbietung <strong>und</strong> Verherrlichung inEwigkeit. Der eine Gott ist <strong>der</strong> Vater <strong>und</strong><strong>der</strong> Sohn <strong>und</strong> <strong>der</strong> Heilige Geist (Vers 20).So mündet <strong>der</strong> Judasbrief ein in daslobpreisende Bekenntnis <strong>zu</strong> dem DreieinigenGott.


Aktuelle Bedeutung des Judasbriefes1.) Kämpfen für den ein für <strong>alle</strong>mal <strong>über</strong>lieferten GlaubenWenn Judas von dem Zwang schreibt,die Gemeinde Jesu Christi <strong>zu</strong>m Kampffür die <strong>über</strong>lieferte Glaubenslehre <strong>zu</strong>ermahnen, dann gilt das heute erstrecht als dringendst geboten.Denn trotz <strong>der</strong> <strong>über</strong> 2000 Jahre - trotz<strong>alle</strong>r kirchlichen Irrungen <strong>und</strong> Wirrungen- erfolgten treuen Weitergabe<strong>der</strong> von den Aposteln <strong>über</strong>liefertengöttlichen Botschaft, wird diese seitvielen Jahrzehnten <strong>zu</strong>nehmend durchzeitgeistige Ideen <strong>und</strong> Vorstellungenersetzt. Diese Tendenz hat sich im Laufe<strong>der</strong> Jahre immer mehr verstärkt <strong>und</strong>findet gegenwärtig einen vorläufigenHöhepunkt in dem Bestreiten des rettendenstellvertretenden SühnetodesJesu Christi mit den Argumenten, Gottbrauche <strong>zu</strong>r Vergebung nicht das BlutJesu <strong>und</strong> <strong>zu</strong>dem sei diese blutrünstigeVorstellung mo<strong>der</strong>nen Menschennicht mehr <strong>zu</strong><strong>zu</strong>muten.Der Jud. ruft heute da<strong>zu</strong> auf, sich keinemDruck <strong>zu</strong> beugen, son<strong>der</strong>n im Sinnevon 1. Korinther Kap. 11 <strong>und</strong> Kap.15 an <strong>der</strong> <strong>alle</strong>in rettenden apostolischenBotschaft uneingeschränkt -ohne Abstriche o<strong>der</strong> Ergän<strong>zu</strong>ngen -fest<strong>zu</strong><strong>halten</strong> <strong>und</strong> mutig Predigern <strong>und</strong>Gemeinde- bzw. Kirchenleitenden aufdie Finger <strong>zu</strong> schauen.Dabei sollen sie - gestärkt durch denHeiligen Geist - sich nichts abhandelnlassen, keinem Schmusekurs aufsitzen,son<strong>der</strong>n mit <strong>alle</strong>n gewaltlosen Mittelngegen die Verfälschungen ankämpfen.Da<strong>zu</strong> gehört natürlich vor <strong>alle</strong>m dasunablässige Gebet. Da<strong>zu</strong> gehört aberauch, mutig den M<strong>und</strong> auf<strong>zu</strong>machen<strong>und</strong> wenn es nicht an<strong>der</strong>s geht, mit denFüßen ab<strong>zu</strong>stimmen!2.) Wachsam sein gegen<strong>über</strong> sich heimlich einschleichenden IrrlehrernJudas macht Christen darauf aufmerksam:Irrlehrer benutzen vielerlei Tricks,um sich unbemerkt in die Herzen ein<strong>zu</strong>schleichen.Sie sind rhetorisch gut,verpacken ihre Irrlehre geschickt infromme Vokabeln. Dadurch erkenntman sie nur bei genaustem Hinsehen<strong>und</strong> Hinhören. Das setzt jedoch genaueKenntnis <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>en, rettendenLehre voraus. Deshalb tut biblischeUnterweisung not, die die Glaubendenimmer wie<strong>der</strong> an das erinnert,was sie einmal gelernt haben. Denn:Vergessen <strong>der</strong> wahren Lehre machtes den Falschlehrern leicht!14Was Judas damaligen Frommen hinsichtlichkommen<strong>der</strong> Spötter <strong>und</strong> Leugnerins Stammbuch schreibt, ist lei<strong>der</strong>heut<strong>zu</strong>tage wie<strong>der</strong> von höchster Aktualität.Denn jetzt kommen erneut Falschlehrerin frommem Gewand einher. Siesagen z. B.: Die Bibel enthält GottesWort. Das klingt fromm. Wer würde dasbezweifeln? Und dennoch verbirgt sichdahinter ein mo<strong>der</strong>nistisches, verfälschendesBibelverständnis. Man sagtnämlich nicht mehr: Die Bibel ist GottesWort, son<strong>der</strong>n gibt sie menschlicherEntscheidung dar<strong>über</strong> preis, was in ihrMenschen- <strong>und</strong> was Gotteswort ist. So


setzt sich <strong>der</strong> Mensch <strong>zu</strong>m Richter<strong>über</strong> Gottes Wahrheit! Das Schlimmeist: Viele merken das nicht <strong>und</strong> f<strong>alle</strong>ngutgläubig auf solche Fehlurteile vermeintlichredlicher Prediger rein.Der Jud. legt so den Finger in einelebensgefährliche W<strong>und</strong>e <strong>der</strong> heutigenChristenheit, mit <strong>der</strong> <strong>alle</strong> Denominationen<strong>zu</strong> kämpfen haben. Deshalb:Lesen <strong>und</strong> beachten Sie ihn bitte mehr!3.) Warten auf die Vollendung im Kommen des <strong>Herr</strong>n Jesus ChristusGegen <strong>alle</strong> Leugner <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kunftJesu Christi, die damit die Vollendungseiner Rettungstat in <strong>der</strong> Auferwekkung<strong>der</strong> Toten verneinen <strong>und</strong> somitletztlich Jesus Christus als Retter inAbrede stellen, ruft Judas die Glaubenden<strong>zu</strong>m Warten auf das an dasKommen des <strong>Herr</strong>n geb<strong>und</strong>ene ewigeLeben. Auch damit trifft <strong>der</strong> Jud.voll in die heutige kirchliche Situation!Denn: Unter dem Einfluß des Zeitgeistesverkürzt sich die christlicheVerkündigung <strong>zu</strong>nehmend auf dasHier <strong>und</strong> Jetzt <strong>und</strong> ver<strong>kommt</strong> damit <strong>zu</strong>rAbsen<strong>der</strong>:<strong>Herr</strong> / Frau: ___________________________Straße: ______________________________PLZ + Ort: ____________________________Fürsprecherin eines flachen Humanismus.Der befreiende, den Tod <strong>über</strong>windende,eine ewige Lebensperspektivevermittelnde Charakter des Evangeliumswird dabei ebenso preisgegebenwie <strong>der</strong> <strong>alle</strong> Menschen treffende, <strong>zu</strong>rUmkehr mahnende Ernst des unausweichlichenEndgerichts Gottes.So predigt <strong>der</strong> Jud. Gesetz <strong>und</strong> Evangelium.Er hilft damit Christen, <strong>alle</strong> Verkündigungkritisch auf ihre biblisch f<strong>und</strong>ierten<strong>und</strong> auf das Ende ausgerichtetenAussagen hin <strong>zu</strong> <strong>über</strong>prüfen.Bittefrankieren,falls Briefmarke<strong>zu</strong>rHandIch erhalte bereits Materialien <strong>der</strong>Lutherischen Laien-Liga / Luth. St<strong>und</strong>e: direkt von dort durch Bekannte / meine Gemeinde da ich das Heft "Stimme mit Standpunkt"in <strong>der</strong> Gemeinde mitnehmenkann, können Sie mich vom Einzelversandausnehmen.Weitere Anliegen:ANTWORTLutherische Laien-Liga e. V.Postfach 11 62D-27363 Sottrum15


4.) Fest<strong>halten</strong> an den ethischen Maßstäben <strong>der</strong> BibelDer Jud. zeigt: Falsche Lehre ziehtfalsche Lebensgestaltung nach sich.So wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> heutige Umgangmit <strong>der</strong> Geschlechtlichkeit oft GottesOrdnung. Wird dann Gottes Zorn <strong>über</strong><strong>alle</strong> Verstöße gegen seinen heiligenWillen ebensowendig gepredigt <strong>und</strong>geglaubt wie Sündenvergebung umdes Sterbens Jesu Christi willen <strong>und</strong><strong>der</strong> dadurch bewirkte Zugang <strong>zu</strong>mwahren Leben, erscheint <strong>alle</strong>s möglich,was Menschen human vor<strong>kommt</strong><strong>und</strong> ihre Gier befriedigt.Gilt die Bibel nicht mehr als GottesWort, werden die in ihr ent<strong>halten</strong>engöttlichen Ver<strong>halten</strong>smaßstäbe durchmenschlich angenehme ersetzt. Nur sokann auch die Segnung homosexuellerPaare durch Kirchen praktiziert werden.Wo Gott seinen Segen entzieht,maßt sich <strong>der</strong> Mensch als selbst ernannterMaßstab an, Gottes Segen <strong>zu</strong>erzwingen. Gibt es schlimmere Sünde?Es ist höchste Zeit, auf die Warnungendes Jud. <strong>zu</strong> hören <strong>und</strong> von dem ab<strong>zu</strong>lassen,was die Bibel als Greuel vorGott definiert! Der eindeutigen Verurteilung<strong>der</strong> Sünde hat jedoch die bedingungsloseAnnahme <strong>der</strong> bußfertigenSün<strong>der</strong> <strong>zu</strong> entsprechen, ohne siein ihrer Sünde <strong>zu</strong> bestärken! Dabei ist<strong>zu</strong> bedenken: Wahre Liebe fügt <strong>zu</strong>mewigen Wohl des Geliebten auchSchmerzen <strong>zu</strong>. Denn oft muß sichselbstlose Liebe gerade in strengerMahnung <strong>und</strong> klarem Nein äußern. diese Broschüre <strong>zu</strong>m „Judasbrief“ <strong>zu</strong>m "Römerbrief" (Teil 1 + 2) <strong>zu</strong>m "Brief an Titus“ <strong>zu</strong>m "1. Korintherbrief" (T. 1+ 2) <strong>zu</strong>m "Brief an Philemon" <strong>zu</strong>m "1. + 2. Thessalonicherbrief" <strong>zu</strong>m "1. Johannesbrief" <strong>zu</strong>m "2. + 3. Johannesbrief" <strong>zu</strong>m "Philipperbrief“ <strong>zu</strong>m "Brief an die Epheser" <strong>zu</strong>m "Brief an die Hebräer" <strong>zu</strong>m "Brief an die Galater“ <strong>zu</strong>m "2. Timotheusbrief" <strong>zu</strong>m "1. + 2. Petrusbrief“ 4seitiges Faltblatt „Geld o<strong>der</strong> Leben“ - gut geeignet, missionarisch weiter<strong>zu</strong>geben "Wach auf, du deutsches Land" (<strong>zu</strong>r Sinnkrise des wie<strong>der</strong>vereinigten dt. Volkes) "Zeitbomben im Kin<strong>der</strong>zimmer" (<strong>über</strong> problematisches Spielzeug) Freizeitprospekt <strong>der</strong> Lutherischen Laien-Liga „Wegweiser“ <strong>der</strong> Lutherischen Laien-Liga (erscheint 3 x jährlich) <strong>alle</strong> 2 Monate das Heft "Lutherische St<strong>und</strong>e - Stimme mit Standpunkt"Großdruckandachten: Trost in Krankheit Freude Advent+WeihnachtenIch bitte um Zusendung von (gegen Rechnung) - bitte Stückzahl eintragen:Folgende CDs (Son<strong>der</strong>preis je EUR 9,-): „Sinnkrise in Deutschland?“ Sammel-CD Nr. 1 mit 4 Bibel-Hörspielen mit 3 Weihnachts-Hörspielen Nr. 2 mit 5 Bibel-Hörspielen „Christenleben in <strong>der</strong> DDR“ DVD "Nachdenkliches aus dem Schrebergarten" (14 Kurz-Betrachtungen von<strong>und</strong> mit Dr. Horst Neumann), Teil 1 + 2 = 60 min. (EUR 19,90) Buch "Aufschlußreiches <strong>zu</strong>r Bibel" von Dr. Horst Neumann (168 S. / EUR 4,50)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!