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Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

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BSM mbH <strong>Stadt</strong>umbau <strong>Rathenow</strong><br />

zahlreiche vorbildliche Einrichtungen der sozialen und technischen Infrastruktur aus (Schul,<br />

Gas-, Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Kanalisation, Straßennetz.) Die optische Industrie<br />

florierte und in zahlreichen anderen Branchen entwickelten sich prosperierende Unternehmen,<br />

beispielsweise im Bereich Metallverarbeitung.<br />

Die Funktion <strong>Rathenow</strong>s als Militärstandort und dessen Bedeutung für die Rüstungsproduktion<br />

sowie die Verteidigungsversuche der SS- und Wehrmachtsverbände gegen die sowjetische<br />

Armee im Zweiten Weltkrieg spielten für <strong>Rathenow</strong> eine verhängnisvolle Rolle. Die<br />

Folgen der erheblichen Zerstörung durch Bombenangriffe der Alliierten kurz vor Kriegsende<br />

sind im <strong>Stadt</strong>körper noch heute deutlich sichtbar. Über 50 % der Gebäude wurden zerstört,<br />

in der Innenstadt waren es sogar über 90 %. Auch die Industrieanlagen sind empfindlich getroffen<br />

worden.<br />

Die Teilung Deutschlands und die Einbindung der DDR in die Strukturen der sozialistischen<br />

Planwirtschaft und des Warschauer Pakts bilden ein weiteres Kapitel der <strong>Stadt</strong>geschichte.<br />

<strong>Rathenow</strong> blieb Militärstandort und erhielt vorrangig im Norden der <strong>Stadt</strong> zusätzliche große<br />

Kasernenareale für die sowjetische Armee. 1950 verlor <strong>Rathenow</strong> den Status der kreisfreien<br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

Der Wiederaufbau in <strong>Rathenow</strong> konzentrierte sich zunächst auf die Innenstadt um die Berliner<br />

Straße, wo im Stile der fünfziger Jahre eine gemischt genutzte Wohn- und Geschäftsbebauung<br />

entstand. Auch wenn die moderne Bebauung die alten Baufluchten nicht mehr<br />

berücksichtigte, die Straßenräume erheblich aufgeweitet wurden und viele beschädigte aber<br />

teilweise noch intakte Gebäude in den fünfziger und sechziger Jahren dem Abriss zum Opfer<br />

fielen, entfaltete sich diese Bautätigkeit doch innerhalb der bestehenden baulichen Strukturen.<br />

Seit dem Ende der sechziger Jahre ist der Wiederaufbau der Kernstadt jedoch weitgehend<br />

aufgegeben worden. Die Errichtung eines neuen <strong>Stadt</strong>teils im Osten der <strong>Stadt</strong> markiert die<br />

Hinwendung zur staatlich gelenkten Wohnraumversorgung außerhalb der gewachsenen<br />

<strong>Stadt</strong>strukturen. In die Altbausubstanz wurde nicht mehr investiert.<br />

In der Zeit nach der Wende spielten wiederum andere Impulse für die Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

eine Rolle. In der „Kernstadt“ begann eine Sanierungstätigkeit, die auch die Altbausubstanz<br />

umfasst. Der Nachholbedarf im Bereich des Ein- und Zweifamilienhausbaus führte zur Nachverdichtung<br />

bestehender Siedlungsgebiete, aber auch zur Erschließung neuer Wohnbau<br />

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