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Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

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BSM mbH <strong>Stadt</strong>umbau <strong>Rathenow</strong><br />

genart bringt es mit sich, dass in nächster Nähe der <strong>Stadt</strong> eine große Anzahl Seen gelegen<br />

sind. Die Umgebung der <strong>Stadt</strong> stellt die typisch märkische Landschaft mit Wasser, Wald und<br />

Wiesen dar. Man kann außerordentlich abwechslungsreiche Wanderungen durch die ausgedehnten<br />

Waldungen machen, dies hat dazu beigetragen, eine sesshafte Industriebevölkerung<br />

heranzubilden “ Sprotte S. 5f<br />

1.2 Historische Entwicklung/Charakteristika der <strong>Stadt</strong><br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> hat im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder ihr Gesicht und ihre Funktion<br />

geändert. Sie entwickelte sich von einer Ackerbürgerstadt zur Garnisonsstadt und weiter<br />

zur Industriestadt mit einer Vielzahl mittlerer und größerer industrieller Betriebe. Wie vielen<br />

Städten, verlief diese Entwicklung nicht kontinuierlich, sondern in Schüben und mit Brüchen.<br />

<strong>Rathenow</strong> musste in seiner Geschichte eine Reihe besonders gravierender Rückschläge<br />

bewältigen.<br />

Einen tiefen Einschnitt erfuhr die <strong>Stadt</strong>entwicklung im 17. Jahrhundert, als die Pest, die<br />

Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges und die Besetzung durch die Schweden die <strong>Stadt</strong><br />

beinahe gänzlich auslöschten . Nach einer Zeit der Konsolidierung und der Expansion im 18.<br />

Jahrhundert wurde die Entwicklung zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die französische<br />

Fremdherrschaft erneut zurück geworfen. Erst nach deren Überwindung fand wieder ein<br />

wirtschaftlicher Aufschwung statt. Die damals für <strong>Rathenow</strong> typischen Fabrikationszweige<br />

bildeten sich heraus. Neben der bereits vorhandenen Tuchfabrikation waren dies insbesondere<br />

die Ziegelindustrie – hier wurde der berühmte rote <strong>Rathenow</strong>er Ziegel gebrannt - und<br />

die für <strong>Rathenow</strong> so bedeutsame optische Industrie. 1801 erhielt der Pfarrer Johann-<br />

Heinrich-August Duncker die Genehmigung des preußischen Königs zur Gründung der „optischen<br />

Industrieanstalt“.<br />

Der Erste Weltkrieg hinterließ auch in <strong>Rathenow</strong> tiefe Spuren. So erlitten einerseits Teile der<br />

ortsansässigen Industrie, insbesondere die Ziegelindustrie einen „vernichtenden Schlag“ 1 .<br />

Andererseits wurden große kriegswichtige Industrien in Premnitz und Döberitz im Süden <strong>Rathenow</strong>s<br />

angesiedelt, die zu einem immensen Wohnungsmangel im <strong>Stadt</strong>gebiet führten. Die<br />

damaligen kleinen Dörfer waren nicht in der Lage, die Arbeitermassen aufzunehmen. In <strong>Rathenow</strong><br />

begann eine rege Bautätigkeit, die im Wesentlichen durch diverse Bauvereine, Genossenschaften,<br />

Verbände und Heimstätten getragen wurden. Dabei handelte es sich nicht<br />

ausschließlich um die Herstellung von Geschosswohnungsbau, sondern auch um die Bildung<br />

von Siedlungskolonien mit Einfamilien- und Doppelhäusern im Norden und Süden der<br />

<strong>Stadt</strong>. Neben dem Schwerpunkt Wohnungsbau, mit teilweise in Ausstattung und Architektursprache<br />

revolutionärem Charakter, zeichnete sich die Entwicklung der <strong>Stadt</strong> auch durch<br />

1<br />

Oberbaurat Sprotte „<strong>Rathenow</strong>“, Berlin-Halensee 1930, S.5<br />

2<br />

a.a.O., S.7<br />

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