Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

BSM mbH Stadtumbau Rathenow
be. Bei den 10 Abmeldungen im handwerksähnlichen Betrieben waren besonders die Branchen
Holz- und Bautenschutz betroffen. 26 Diese negative Tendenz setzte sich auch 2002 fort:
41 Handwerksbetriebe wurden abgemeldet während nur 27 neue Betriebe hinzukamen.
Diese negative Trendeinschätzung wird auch von der Kreishandwerkerschaft Westhavelland
geteilt. In ihrem Gebiet, das etwa dem Altkreis Rathenow entspricht, waren zum 31.12.2001
688 Betriebe (557 im Handwerk und 131 in handwerksähnlichen Betrieben) mit insgesamt
4157 Beschäftigten gemeldet. Während sich im Jahr 2001 die Zahl der Neuanträge (70) und
Löschungen (67) noch etwa die Waage hielt, wird hier insbesondere die beinahe um die
Hälfte zurückgegangene Anzahl an neuen Ausbildungsplätzen (66 im Jahr 2001 gegenüber
noch 119 im Jahr davor) als Indikator für die Entwicklung gewertet. Auch der Rückgang der
Betriebsgröße von durchschnittlich 10 auf 6 Mitarbeitern im Jahre 2001 gibt einen Hinweis
auf die negative Tendenz.
Als Ursachen kommt eine Reihe von Gründen zum Tragen. So führen zunehmende
Schwarzarbeit und mangelnde Kaufkraft zu einer schlechteren Auftragslage. Entscheidend
ist jedoch der Rückgang der öffentlichen Aufträge in den letzten Jahren. 27 Der deutliche
Rückgang an Einzelhandelsbetrieben insbesondere in der Innenstadt wird von den Geschäftsleuten
zudem auf zu hohe Mieten für Gewerbeobjekte zurückgeführt.
3.3 Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Einkommensstruktur in Rathenow
3.3.1 Arbeitsmarkt und Beschäftigung
Im Vergleich zu 1990 hat der Arbeitsmarkt einen starken Einbruch erlitten. Die Arbeitslosenquote
im Bereich des Rathenower Arbeitsamtes (Stadt Rathenow und Umland, z. B. Premnitz)
liegt seit Jahren zwischen 22% bis 25%. Die Arbeitslosenquote der Stadt Rathenow
liegt nach Schätzungen 4% bis 5% darunter, da in den umliegenden Gemeinden die Wirtschaft
stärker eingebrochen ist, als in der Stadt Rathenow selbst. 28 Dies gilt insbesondere für
das Unternehmen Märkische Faser AG aus Premnitz, bei dem die Mitarbeiterzahl von 7.000
Beschäftigten auf 700 sank. Im Bereich der Optik und Feinmechanik sind seit der Wende
über 3.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. 29
26
Vgl. Märkische Allgemeine vom 05.02.02
27
Nach Aussage des Vorsitzenden der Kreishandwerkerschaft Westhavelland
28
Nach Angabe aus dem Amt für Wirtschaft, August 2001.
29
vgl. Stadt Rathenow: Flächennutzungsplan – Erläuterungsbericht, Rathenow 2000, S.63.
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