04.12.2012 Aufrufe

Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BSM mbH <strong>Stadt</strong>umbau <strong>Rathenow</strong><br />

Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen sowie die Eisenindustrie. 20 Auch die Wiederaufnahme<br />

der zivilen Optikproduktion vollzog sich unter erschwerten Bedingungen (u.a. wegen<br />

mangelnder Rohstoffe).<br />

Während des zweiten Weltkrieges wurden die beiden Großunternehmen der Optik vollständig<br />

in die Rüstungsproduktion einbezogen, so dass die Auftragslage in Kriegszeiten günstig<br />

war. Die Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen zerstörten jedoch auch Fabrikanlagen<br />

in großen Umfang. Im Zuge von Reparationsleistungen wurden verbliebene Fabrikanlagen<br />

demontiert und in die Sowjetunion geliefert.<br />

Das sich aus dem Unternehmen Nitsche und Günther AG 1946 wiedergegründete Unternehmen<br />

„<strong>Rathenow</strong>er Optische Werke mbH“ wurde 1948 in den volkseigenen Betrieb <strong>Rathenow</strong>er<br />

Optische Werke (VEB ROW) umgewandelt, der 1950 wieder 1856 Arbeiter beschäftigte.<br />

Die verbliebenen privaten Kleinbetriebe sind ab 1958 zur Produktionsgenossenschaft<br />

J.H.A. Duncker und zur OBERA KG zusammengeschlossen und der VEB ROW 1966<br />

dem Kombinat Carl – Zeiss-Jena unterstellt worden. 1972 erhielt es den den Namen „VEB<br />

Augenoptik Hermann (!) Duncker“. 1989 hatte der Großbetrieb VEB ROW noch 4.420 Beschäftigte<br />

und 400 Lehrlinge. 21<br />

Trotz des Schwerpunktes in der Optikindustrie war <strong>Rathenow</strong> keine <strong>Stadt</strong>, die einseitig auf<br />

diesen Produktionssektor ausgerichtet war, die <strong>Stadt</strong> wies traditionell eine Streuung unterschiedlicher<br />

Branchen und Betriebe auf. <strong>Rathenow</strong> gehört nicht zu den Städten, deren Entwicklung<br />

durch massive Ansiedlung von Arbeitskräften zu DDR-Zeiten boomte.<br />

3.2.2 Entwicklung der <strong>Rathenow</strong>er Wirtschaft seit 1990<br />

Wie in den meisten Städte in den neuen Bundesländern blieb auch <strong>Rathenow</strong> nach der<br />

Wende nicht von drastischen wirtschaftlichen Rückschlägen verschont.<br />

Im Bereich der optischen Industrie wurden die ROW aus dem Kombinat Zeiss-Jena ausgelagert<br />

und in eine GmbH umgewandelt. Der größte Teil der Belegschaft ist entlassen worden.<br />

1992 erfolgte die Splittung der ROW GmbH mit etwa 600 Mitarbeitern in verschiedene private<br />

Einzelunternehmen.<br />

Nach einem leichten Aufschwung in den Jahren 1990 bis 1994 durch die Gründung neuer<br />

Unternehmen vorwiegend im Bereich der Dienstleistungen, der unter anderem mit Mitteln<br />

des Programms Aufbau Ost unterstützt wurde, stagnierte die Wirtschaft in <strong>Rathenow</strong> seit<br />

1995. Der Aufschwung betraf insbesondere den Handel und das Dienstleistungsgewerbe<br />

durch die Ansiedlung kleiner und mittlerer Betriebe. Nach einem leichten Einbruch aller<br />

Branchen in den Jahren 1995 und 1997 im Handel- und Dienstleistungsgewerbe, blieb die<br />

20 vgl. Oberbaurat Sprotte: a. a. O. S.41.<br />

21 vgl.: <strong>Rathenow</strong> „Leitfaden...“ a.a.O. S. 21<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!