Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow
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BSM mbH <strong>Stadt</strong>umbau <strong>Rathenow</strong><br />
block und Rathausblock soll neben anderen Zielen auch der Verbesserung der Einzelhandelssituation<br />
im Zentrum dienen (siehe 3.1).<br />
Die vorhandenen Ansätze zur Verbesserung der Kommunikationsstrukturen verschiedener<br />
klein- und mittelständischer Unternehmen (Kompetenzzentrum Optik <strong>Rathenow</strong>) sollten unterstützt<br />
und ausgebaut werden. Es fehlen in <strong>Rathenow</strong> jedoch geeignete Räumlichkeiten<br />
zur Durchführung von Diskussionen und kleineren Konferenzen als Plattform für solche Organisationsstrukturen.<br />
Gebäude, die auch für derartige Zwecke hergerichtet werden könnten,<br />
sind in zentraler Lage durchaus vorhanden.<br />
Das zu geringe kulturelle Angebot muss so entwickelt werde, dass es über die <strong>Stadt</strong>grenzen<br />
hinaus Anziehungskraft entfaltet. In der <strong>Stadt</strong> <strong>Rathenow</strong> als „<strong>Stadt</strong> der Optik“ bietet es sich<br />
beispielsweise an, ein Museum zur Dokumentation der Geschichte, Fabrikation und Distribution<br />
optischer Erzeugnisse einzurichten. Im Rahmen des Wettbewerbs <strong>Stadt</strong>umbau Ost wurde<br />
deshalb der Vorschlag entwickelt, ein solches Museum im „Rathausblock“ in einem der<br />
ehemaligen Fabrikationsgebäude in zentraler Lage unterzubringen. Das weltweit größte Brachymedialfernrohr,<br />
das auf dem Gelände der Bruno-Bürgel-Schule steht, könnte in die museumspädagogische<br />
Konzeption einbezogen werden.<br />
Die Herrichtung der Gebäudehülle des Kreiskulturhauses ist ein wichtiger Schritt, einen Ort<br />
für Veranstaltungen unterschiedlicher Art herzurichten, der für eine Kreisstadt angemessen<br />
ist und der ihre Attraktivität auch in Bezug auf das Umland steigert.<br />
Die Verbesserung des kulturellen Angebotes muss jedoch nicht in jedem Fall mit großen<br />
Investitionskosten verbunden sein. Wie bereits dargestellt, befindet sich im <strong>Stadt</strong>gefüge eine<br />
Vielzahl von Brachflächen ohne aktuelle Nutzung, die das <strong>Stadt</strong>bild nachhaltig prägt und sich<br />
negativ auf das Image der <strong>Stadt</strong> auswirkt. Eine langfristige Umgestaltung all dieser Flächen<br />
in dauerhafte pflegeintensive Grünanlagen ist aus eigentumsrechtlichen, planungsrechtlichen<br />
und finanziellen Gründen nicht möglich. Aus diesen Gründen wird vorgeschlagen, die Flächen<br />
in Abstimmung mit den Eigentümern immer wieder temporär zu „bespielen“ und offensiv<br />
zu inszenieren. Aktionen wie Open-Air- oder Autokino, <strong>Stadt</strong>feste, Zirkus, Theater,<br />
Kunsthandwerks- und Bauernmarkt, Theater oder verschiedenste Workshops unter freiem<br />
Himmel können in enger Zusammenarbeit mit Initiativen vor Ort initiiert werden. Ziel ist die<br />
„positive Besetzung“ der negativ wirkenden Brachen, auch in den Köpfen der Bewohner und<br />
Besucher. Da es sich bei den meisten Brachen um private Grundstücke handelt, müssen im<br />
Zuge der Vorbereitung solcher Veranstaltungen rechtliche Aspekte und Umweltfaktoren (Altlasten)<br />
geklärt werden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> sollte sich deutlich zum Wasser hin öffnen. Havel und <strong>Stadt</strong>kanal durchdringen in<br />
vielfältiger Weise zwar die <strong>Stadt</strong>landschaft, doch sind sie häufig nicht zugänglich oder vom<br />
Lande her erlebbar. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Herrichtung einer Uferpromenade<br />
um die Altstadt und die beabsichtigte Nutzung der Konsummühle an der Havel zielen in die<br />
Richtung, das Potential, das mit der Lage am Wasser verbunden ist, für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und als touristische Attraktion zu nutzen.<br />
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