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Stadtumbaukonzept - Stadt Rathenow

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BSM mbH <strong>Stadt</strong>umbau <strong>Rathenow</strong><br />

der entscheidende Faktor der weiteren Einwohnerzahlentwicklung sein. Die Arbeitslosenquote<br />

ist in <strong>Rathenow</strong> die höchste unter den Bereichen des Arbeitsamtes Neuruppin.<br />

Deutlich anders als in anderen Städten in Brandenburg ist die Situation jedoch hinsichtlich<br />

des <strong>Stadt</strong>bildes und der stadträumlichen Zusammenhänge.<br />

Die Entwicklungszyklen der <strong>Stadt</strong> und der jeweiligen <strong>Stadt</strong>erweiterungen einschließlich der<br />

Gewerbe und Industrieansiedlungen sind zwar noch in der <strong>Stadt</strong>struktur ablesbar, doch hat<br />

der zweite Weltkrieg große Wunden in den Innenstadtbereiche geschlagen, die auch heute<br />

noch deutlich spürbar sind. Die Wiederaufbaumaßnahmen seit den fünfziger Jahren in der<br />

Altstadt und entlang der Berliner Straße orientierten sich am Leitbild der Moderne und veränderten<br />

in Teilen den <strong>Stadt</strong>grundriss. Sie prägen heute weite Bereiche der Innenstadt. Es<br />

gibt somit keinen geschlossenen und leicht identifizierbaren historischen <strong>Stadt</strong>kern.<br />

Des Weiteren wurden innerstädtische Gewerbe- und Industriestandorte (vorrangig der optischen<br />

Betriebe) großflächig aufgegeben, da sie im Zuge des wirtschaftlichen Wandels ihre<br />

Bedeutung verloren hatten. Darüber hinaus sind nach der Wende die großen Militärstandorte<br />

im Norden und Süden der <strong>Stadt</strong> sowie innerstädtisch die Zietenkaserne funktionslos geworden.<br />

Der Kauf der ehemaligen GUS-Flächen im Süden der <strong>Stadt</strong> und deren Umwandlung zu<br />

Gewerbegebieten führte zur Verlagerung innerstädtischer Produktionsstandorte in die neuen<br />

Gewebegebiete Grünauer Fenn und Heidefeld. Diese Entwicklung hinterließ im Zentrum<br />

ausgedehnte Brachflächen, die das <strong>Stadt</strong>bild ebenfalls nachhaltig prägen und zu einem an<br />

vielen Stellen diffusen <strong>Stadt</strong>raum geführt haben.<br />

Gleichzeitig bieten sowohl innerstädtische private und öffentliche Freiflächen einerseits als<br />

auch besonders die naturräumliche Lage der <strong>Stadt</strong> zwischen Havelauen und Waldgebieten<br />

andererseits eine Chance, diese Situation positiv für den <strong>Stadt</strong>umbau zu nutzen.<br />

Das für den <strong>Stadt</strong>umbau entwickelte Leitmotiv „<strong>Stadt</strong> – Landschaft“ verweist nicht auf den<br />

Gegensatz von <strong>Stadt</strong> und Landschaft, sondern im Gegenteil auf eine gegenseitige Durchdringung<br />

unterschiedlicher Strukturen: Die Landschaft fließt in die <strong>Stadt</strong>, <strong>Stadt</strong> und Landschaft<br />

gehen ineinander über, können in räumlich enger Verbindung wechselseitig wahrgenommen<br />

werden und werden im Innern der <strong>Stadt</strong> durch ein „gestaltetes grünes Gewebe“<br />

verbunden (siehe Plan 9 ,Band 3). Gleichzeitig müssen verbleibende Siedlungsbereiche und<br />

städtischen Strukturen als solche klar herausgearbeitet, stabilisiert und baulich und funktional<br />

aufgewertet werden.<br />

Die Finanzierungs- und Handlungsmöglichkeiten, die das <strong>Stadt</strong>umbauprogramm bietet, sind<br />

allein nicht ausreichend, um den für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung notwendigen Schub<br />

auszulösen.<br />

Erforderlich ist durch die Bündelung sektoraler Programme unter Einbeziehung von Investitionsplanungen<br />

und Investitionsentscheidungen der öffentlichen und halböffentlichen Stellen<br />

sowie der privaten Akteure, die Wirksamkeit der Maßnahmen und des Mitteleinsatzes zu<br />

erhöhen. Dies ist angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln um so<br />

mehr geboten.<br />

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