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"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

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apollis <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Südtirol: ein Überblick 316 Rahmenbedingungen in Südtirol6.1 Ein differenziertes BildungssystemDas öffentliche Bildungssystem der Oberstufe einschließlich derBerufsschule bildet das „Navigationssystem“ für den Übergangder <strong>Jugend</strong>lichen von der Pflichtschule in die Realität der Betriebe<strong>und</strong> des <strong>Arbeit</strong>smarktes. Im Unterschied zum dreigliedrigen Schulsystemim deutschen Sprachraum durchlaufen die Schüler/innenin Italien in der mittleren Phase eine gemeinsame <strong>und</strong> einheitlicheMittelschule. Erst im Alter von 14 Jahren verzweigen sich dieWege. Südtirol bietet den Heranwachsenden dann mit einem differenzierten,maturaführenden Oberschulangebot <strong>und</strong> mit schulischwie berufspraktisch ausgelegten Varianten der Berufsbildung einebesondere Vielfalt an schulischen <strong>und</strong> beruflichen Bildungsgängenan, die eine f<strong>und</strong>ierte schulische <strong>und</strong> berufliche Qualifizierung gewährleisten(Abt. Dt. <strong>und</strong> lad. Berufsbildung 2011).Für fast ein Drittel der Jahrgangskohorten ist das berufliche Bildungswesen– aufbauend auf der betrieblichen dualen Ausbildung<strong>und</strong> den Vollzeitkursen – der Weg in den Beruf. Für die anderenzwei Drittel der Jahrgänge bildet die Matura die Schwelle zum Einstiegin Spezialisierung oder direkt in den Beruf. Die Voraussetzungfür das Funktionieren des dualen Systems ist das soziale Verantwortungsbewusstseinder Unternehmen in Zusammenarbeitmit den Landesberufsschulen sowie die Leitidee eines Berufskonzepts.Das bedeutet, dass Ausbildungsleistungen nicht nur als betriebswirtschaftlicherKostenfaktor gesehen werden dürfen, sondernals Beitrag zum Gesamtsystem der Verwertung von <strong>Arbeit</strong>skraft.Das Berufsbildungswesen in Südtirol beruht auf zwei Schienen:zum einen auf <strong>dem</strong> dualen System mit <strong>dem</strong> Schwerpunkt auf derpraktisch-betrieblichen Ausbildung, zum andern auf der vollzeitschulischenAusbildung (Berufsfachschulen <strong>und</strong> Vollzeitkurse), dieder Theorie mehr Platz einräumt. Die Berufsschulen des Landesführen neben <strong>dem</strong> schulischen Teil der dualen Ausbildung eineVielzahl von Vollzeitlehrgängen mit einer Dauer zwischen ein <strong>und</strong>drei Jahren, häufig als „Fachschulen“ bezeichnet. Diese schließenzumeist an die Mittelschule an, in selteneren Fällen (z.B. Hotelfachschule,LFS für Sozialberufe) setzen sie auch den Besuch der erstenzwei Jahre einer weiterführenden Schule („Biennium“) bzw.eine abgeschlossene Berufsausbildung <strong>vor</strong>aus. 55Eine gute wenn auch nicht ganz aktuelle Übersicht findet sich in: „Berufsbildung in Südtirol –Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung für Berufe mit Zukunft“ (1997), Abteilungen der Deutschen <strong>und</strong> LadinischenBerufsbildung <strong>und</strong> der Italienischen Berufsbildung der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol

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