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"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

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apollis <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Südtirol: ein Überblick 214.2 <strong>Jugend</strong> zwischen eigenen Erwartungen <strong>und</strong>Anforderungen des <strong>Arbeit</strong>smarktesFür die <strong>Jugend</strong>lichen lautet die zentrale Handlungsanforderung inder Phase des Übergangs von der Ausbildung in die <strong>Arbeit</strong>swelt:einen Beruf erlernen, mit beruflich qualifizierter Erwerbsarbeitmateriell eigenständig werden <strong>und</strong> sich vom Elternhaus abzulösen.Bei der Berufseinmündung geht es aber, zumindest für einen –größerer werdenden – Teil der <strong>Jugend</strong>lichen nicht nur um fachliche<strong>und</strong> berufliche Qualifizierung, vielmehr sind Neu-Orientierung<strong>und</strong> Umorientierung wiederholt nötig. Auch sind <strong>Jugend</strong>liche währenddes Verlaufs der Ausbildung immer wieder gefordert, ihre Berufswahlentscheidungoder die Wahl des Betriebs zu überprüfen(Raab,1996, 38).Den Übergang von der Pflichtschule zum Erwerbssystem bewältigenmit Ausnahme von Schul- <strong>und</strong> Ausbildungsabbrechern alle<strong>Jugend</strong>lichen nach schulischen <strong>und</strong> beruflichen Qualifizierungsprozessen.Das Bildungssystem verleiht marktgängige, also anerkannteZertifikate (Abschlussdiplome), doch letztlich gibt es keine<strong>Arbeit</strong>sgarantie, denn über die Verwertbarkeit der erworbenen formalenQualifikation entscheidet der Markt.Vor allem bei den Berufsschülern ist die Phase der Berufsfindungauf das Alter zwischen 15 <strong>und</strong> 18 Jahren <strong>vor</strong>gelagert. Schon in diesemAlter wird also von <strong>Jugend</strong>lichen erwartet, dass sie sich füreine bestimmte Ausbildung in einem konkret angestrebten Berufentscheiden. Für manche kommt diese Entscheidung in der Phaseder Pubertät zu früh. Sind <strong>Jugend</strong>liche überhaupt in der Lage, einerealistische Einschätzung der Chancen <strong>und</strong> Risiken des einzuschlagendenBerufswegs <strong>vor</strong>zunehmen? Oder sehen sie sich in späterenJahren gerade deshalb zu mehrfachem Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufswechselgezwungen, weil die Entscheidung zu früh, unterDruck <strong>und</strong> zu wenig reflektiert erfolgt? Dies gilt umso mehr, als inindividualisierten <strong>und</strong> konsumorientierten Gesellschaften die Erfüllungvon Wünschen <strong>und</strong> die Umsetzung eigener Interessen identitätsstiftendeWerte darstellen (Stauber/Walther 1995, 8).Ein letzthin häufig diagnostizierter Bef<strong>und</strong> ist die Individualisierungder Übergänge von der Schule zur <strong>Arbeit</strong>, die einen veränderteninstitutionellen Rahmen erfordern (Zukunftszentrum Tirol, 2011, 8).Die europäische <strong>Jugend</strong>forschung habe sich deshalb mehr aufsubjektorientierte Übergänge konzentriert <strong>und</strong> die zentrale Rollevon Motivation <strong>und</strong> Partizipation betont. Die Tiroler Studie zumÜbergang von der Pflichtschule in den <strong>Arbeit</strong>smarkt formuliert folgendeEmpfehlungen an sogenannte „Übergangsprofessionelle“

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