13.07.2015 Aufrufe

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

apollis <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Südtirol: ein Überblick 19manchmal mit „zeitlicher Zerfaserung“ umschrieben wird. „AmEnde des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts müssen wir –trotz abnehmender Kohortengröße <strong>und</strong> steigen<strong>dem</strong> Qualifikationsniveauder Schulabgänger – damit rechnen, dass die zeitliche Zerfaserungdes Übergangs ins Erwachsenenleben durch die mangelhaftePassung von Erstausbildung <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sangeboten sowiedurch die um sich greifende Flexibilisierung von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Beschäftigungzunehmen wird.“ (Heinz, 2011, 20)Walter R. Heinz (Heinz 2011, 25-27) fasst seine Erkenntnisse zu denVeränderungen im Übergangssystem wie folgt zusammen:„Ungleiche Lebenslagen bestimmen die Ressourcenausstattungder <strong>Jugend</strong>lichen für die Gestaltung ihres Weges in dieErwerbsgesellschaft. Soziale Herkunft <strong>und</strong> die Ankunftsorte inder Sozialstruktur sind immer noch eng verknüpft, auch wenndies wegen des Trends zur Individualisierung weniger im Bewusstseinder Akteure präsent ist.Mit den gestiegenen Qualifikationsanforderungen, flexiblenBeschäftigungsverhältnissen <strong>und</strong> der Sozialpolitik des Förderns<strong>und</strong> Forderns sind neue Hürden für die Verwirklichungvon Lebensentwürfen entstanden. Wenn im Verlauf des Übergangsvon der Schule in den <strong>Arbeit</strong>smarkt keine neuen Ressourcenakkumuliert werden können, dann werden sich die sozialenUnterschiede beim Berufsstart im Verlauf der Biografieverfestigen. Zumal <strong>Jugend</strong>liche, die in hilfebedürftigen Haushaltenaufgewachsen sind, mehr leisten müssen, um Lebenschancenin Bildung <strong>und</strong> Ausbildung ergreifen zu können<strong>und</strong> um die Erfahrungen sozialer Exklusion zu überwinden.Die verlängerten Übergangsverläufe <strong>und</strong> die Flexibilisierungvon <strong>Arbeit</strong> haben Umbrüche in der Organisation der Lebenszeiterzeugt, die zur Ausbreitung eines subjektiven Unsicherheitsgefühlsführen – gerade deswegen, weil eine Vielfalt vonOptionen mit ungewissem Ausgang an die Stelle von Karrierefahrplänengetreten ist.Die Diskrepanz zwischen der allgemeinen Krisenwahrnehmung<strong>und</strong> <strong>dem</strong> Vertrauen darauf, dass einem persönlich der Übergangin ein Beschäftigungsverhältnis <strong>und</strong> subjektiv akzeptableLebensführung gelingen wird, gilt es zu erklären. Für die Entwicklungdieser Lebensperspektive spielt die Art der sozialenEinbindung eine bislang zu wenig erforschte Rolle. Wenn Hürdenüberw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> neue Wege gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> individuell zurückgelegtwerden müssen, dann sind die personalen Ressourcen(Identitätskapital) als F<strong>und</strong>ament für eine aktive Gestaltungder Biografie entscheidend.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!