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"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

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apollis <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Südtirol: ein Überblick 17sches Kapital bilden <strong>und</strong> nutzen. Je schwächer die Verbindungenzwischen Bildungsabschlüssen <strong>und</strong> Erwerbschancen werden, destomehr wächst die Verantwortung für den Einzelnen, dieseselbst herzustellen. Da die Lebensperspektive des „Immer-so weiter“,also der Kontinuität zwischen Schulabschluss, Ausbildung<strong>und</strong> Berufseintritt, immer brüchiger geworden ist, nicht zuletzt wegender Deregulierungsprozesse am <strong>Arbeit</strong>smarkt, reichen die individuellenRessourcen oft nicht aus, <strong>und</strong> es müssen Familie <strong>und</strong>Sozialpolitik aushelfen“. (Heinz, 2011, 17)Wenn die Eckpfähle für den Einstieg ins Erwerbsleben währenddieses Übergangs gesetzt werden, das „biografische Kapital“ anBildung, Kompetenzen <strong>und</strong> personalen Ressourcen aufgebautwird, ist nach wie <strong>vor</strong> deutlich, dass die Lebenschancen durch diesoziale Herkunft mitbedingt werden. Der Übergang ins Erwachsenenalterkann länger dauern <strong>und</strong> verschieden genutzt werden, jenach <strong>dem</strong> aus welcher sozialen Schicht man stammt, oder, wieW.R. Heinz es formuliert: „<strong>Jugend</strong> muss man sich materiell, emotional<strong>und</strong> sozial leisten können; ihre Dauer <strong>und</strong> Lebensqualitäthängen von den ökonomischen, sozialen <strong>und</strong> personalen Ressourcenab, über die Heranwachsende verfügen können, wenn sie ihreLebens<strong>vor</strong>stellungen mit den Anforderungen von Bildungssystem,<strong>Arbeit</strong>smarkt <strong>und</strong> staatlichen Agenturen koordinieren müssen. Allerdings:Ein Mangel an Geld <strong>und</strong> Kontakten schließt nicht aus,dass sich <strong>Jugend</strong>liche schulische <strong>und</strong> berufliche Ziele setzen(„Wunschberufe“); eine karge Ressourcenausstattung begrenzt diegreifbaren Wahlmöglichkeiten jedoch erheblich.“ (Heinz, 2011, 16).Kurz: die Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufsverläufe <strong>und</strong> die daraus resultierendenZukunftsperspektiven hängen eng mit bestehenden sozialenUngleichheiten <strong>und</strong> gebotenen oder fehlenden Förderungsmaßnahmenzusammen.Welche Strategien wenden <strong>Jugend</strong>liche in der Bewältigung dieserPhase an? Welchen Problemen müssen sie sich stellen <strong>und</strong> welcheLösungen oder Verbesserungen im System bieten sich an?Dieser Prozess von der Berufsfindung über die Berufsbildung biszur ersten Berufstätigkeit ist Gegenstand der „Übergangsforschung“(Preiß 1996, 12), die auch zu erfassen versucht, wie sichdie Übergangsphase verändert.Auf der individuellen Verhaltensebene kann man dabei eine Vielfaltvon Mustern feststellen, die auch durch die geforderte Flexibilitätam <strong>Arbeit</strong>smarkt her<strong>vor</strong>gerufen werden. Es lässt sich aberauch viel Orientierungslosigkeit am Ende der Pflichtschule beobachten,weil während der Pflichtschulzeit immer noch zu wenigAuseinandersetzung mit der <strong>Arbeit</strong>swelt stattfindet. Eine quasiverpflichtende Normalbiografie mit nahtlos an die Pflichtschule

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