13.07.2015 Aufrufe

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

"Jugend und Arbeit: Relevante Aspekte vor dem ... - AFI-IPL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

apollis <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> in Südtirol: ein Überblick 154 Erkenntnisse der ÜbergangsforschungIn diesem Abschnitt sollen ausgewählte Erkenntnisse der Übergangsforschung– also der wissenschaftlichen Beschäftigung mitder Transitionsphase zwischen Ausbildung <strong>und</strong> Beruf – <strong>vor</strong>gestelltwerden. Im darauf folgenden Abschnitt 5 sollen die SüdtirolerRahmenbedingungen kurz aufgezeigt werden, <strong>vor</strong> denen sich dieserÜbergang abspielt. In Abschnitt 6 sollen schließlich einige südtirolspezifischeErkenntnisse festgehalten werden, die r<strong>und</strong> umThemen des Übergangs von Interesse sind. Alle drei Bereiche –ausgewählte internationale Forschungsergebnisse, regionale Rahmenbedingungensowie spezifische Erkenntnisse – dienten in ersterLinie dazu, die zentralen Themen für die Expertengespräche zudefinieren.4.1 Der Übergang im WandelDie Berufsfindung der jungen Menschen hat sich in den westlichenGesellschaften durch die Modernisierung der Wirtschaft kompliziert.Die Berufswelt ist unübersichtlicher geworden. Dem entsprechendist auch das Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungsangebot heute breitergefächert. Die Phase der Berufsfindung ist – abgesehen vonaka<strong>dem</strong>ischen Berufen, bei welchen sie immer schon länger währte– nicht mehr nur auf das Alter von 15 bis 20 Jahren begrenzt,sondern reicht weit darüber hinaus. Viele Berufe werden nichtmehr klar über Bildungs- <strong>und</strong> Qualifikationsstufen erreicht, sondernüber alternierende Phasen von Spezialisierung, Praktika <strong>und</strong>prekärer Beschäftigung. Bei den <strong>Jugend</strong>lichen selbst führt dies zuprovisorischen Bildungs- <strong>und</strong> Berufsentscheidungen, zu Warteschleifenauf <strong>dem</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt, Gr<strong>und</strong>ausbildungsgängen <strong>und</strong>mehrfachem Wechsel von Ausbildungswegen, was die Phase desÜbergangs von der Berufsbildung ins Erwerbssystem verlängert(Zukunftszentrum Tirol, 2011).Diese Übergangszeit ist im Vergleich mit der Elterngeneration zeitlichgestreckter <strong>und</strong> durch höhere Risiken geprägt: „Heranwachsen<strong>dem</strong>üssen erhebliche Eigenleistungen bei der Gestaltung ihresLebenslaufs erbringen. Wenngleich die Handlungsoptionen zugenommenhaben, so sind doch die gesellschaftlichen Vorgaben<strong>und</strong> institutionellen Rahmenbedingungen für eine subjektiv sinnvolle<strong>und</strong> eigenständige, materiell gesicherte Lebensführung rechtvage. Angebote für den Aufbau von psychosozialen Kompetenzen,wie Selbstvertrauen <strong>und</strong> Resilienz, sind mangelhaft <strong>und</strong> teilweisewidersprüchlich – wie sollen auch <strong>Jugend</strong>liche in Bildung <strong>und</strong>Ausbildung sowie auf <strong>dem</strong> <strong>Arbeit</strong>smarkt in der Lage sein, Verantwortungfür ihren Lebensweg zu übernehmen, wenn sie in Über-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!