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Goldhaubenzeitung 2006/2 - Goldhaubengemeinschaft

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Europäische Handarbeiten - Ausdruck der Volkskunstvon Volker Petri *In unserer europäischen Union wirken zwei entgegengesetzte, wichtige Kräfte:- Eine muss versuchen, die im Laufe der Geschichte jedes einzelnen Landesgewachsenen verschiedenen wirtschaftlichen, politischen und kulturellenSysteme zu vereinheitlichen, damit Europa zum gemeinsamen Europawerden kann.- Die andere ist genau der ersten entgegengesetzt, weil sie den großenReichtum an Vielfalt von Landschaften, Kulturen und Traditionen bewusstfördert und als wertvollen Beitrag erkennt, will sie diese Vielfalt und denkulturellen Reichtum Europas erhalten und fördern, dazu trägt dieseAusstellung bei.Für unsere Zukunft kann nur weiser und feinfühliger Gestaltungswille undVerantwortungsbewusstsein in diesem Kulturbereich dazu beitragen, dass diewunderbare Vielfalt erhalten bleibt!Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung diegewachsene Volkskultur zu verdrängen begann, besann man sich diesesSchatzes und wendete ihr das wissenschaftliche Interesse zu und erkannte denkulturellen Wert. Diese Erkenntnis hat entlang der Jahrhunderte Volkskunstbewahrt, ihren Stellenwert erkannt und leider auf Sparflamme weiter tradiert.Die Volkskunst wird als Kunst der "unteren Volksschichten im Laufe des 16. biszum 19. Jahrhundert" gekennzeichnet. Aus diesem reichen Fundus sehen wirden kleinen Ausschnitt der Handarbeiten. Sie haben ihren Ursprung im großteilsländlich-bäuerlichen Raum und in der Vergangenheit. Heute weiß man, dassauch das Kleinbürgertum in den Klein-Städten in die Volkskunst miteinzubeziehen ist, weil auch sie ihren Teil dazu lieferte."Die Herstellung im eigenen Haus, zum eigenen Bedarf" (Alois Riegl) vonvielen, einzelnen KünstlerInnen ist der Ursprung unserer Volkskunst. Doch istnicht zu übersehen, dass wesentliche Impulse von hauptberuflichen"SpezialistInnen" und Werkstätten kamen, wie man das z.B. auch an derTöpferkunst klar verfolgen kann.Den Zweiten, m.E. ebenso wichtigen Aspekt erkennt man in dem regionalen,lokalen und spezifischen Charakter der Volkskunst.Die Begründung Regionalität ist vielfältig:- Sieht immer auf das örtliche Brauchtum, gelebte Traditionen undLandschaften zurück,- kann aber auch, wie im Falle Siebenbürgens, von der isolierten Lagebedingt sein- oder einer bewussten und gewollten Abwendung und Abgrenzung vonäußerlichen Einflüssen entspringen. Hier sind oft die ethnischen undreligiösen Elemente wichtig. (Minderheiten)13

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