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Verband der Luftfahrtsachverständigen

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Ballon – Vehicule de Plaisance!?Rainer TaxisEine Euphorie griff im Jahr 1784 um dieBallonfahrt um sich. Wer in <strong>der</strong> Lage war –fi nanziell und über entsprechendesGelände verfügte –, <strong>der</strong> liess sich eineMontgolfi ere bauen. Nicht in Paris wurdendie meisten Ballonaufstiege registriert,vielmehr fanden Wohlhabende in<strong>der</strong> Provinz mehrheitlich den Besitz einerMontgolfi ère wichtig für‘s Image. Zweifelloswaren diese Gefährte nicht in jeneraufwendigen äusseren Aufmachung, wie<strong>der</strong> Ballon <strong>der</strong> Montgolfi ers. Keines dieseranfänglichen und einfachen Gefährte hatteeinen bemerkenswerten Unfall und liessseine unerfahrenen Piloten heil und glücklichzu Boden schweben. Eines wi<strong>der</strong>fuhrdiesen Männern in den Ballonen – dieHochachtung <strong>der</strong> Bürger. Doch schlug dieStimmung augenblicklich um, sollte dasVorhaben eines Aufstieges zum Desasterwerden. Dann konnte, wie aus Bordeauxberichtet wird, eine Menschenmenge,die in Erwartung eines beeindruckendenSchauspieles verharrt, beim kläglichenVersagen, so in Aufruhr geraten, dass amEnde die Polizei einschreiten musste. DasFazit des Aufruhres waren zwei getötetePersonen und in <strong>der</strong> Folge zwei Männer,die gehenkt wurden, und etliche aufGaleeren verbannt.Im Inselreich England war man nicht soentschlossen und schickte einen unbemanntenWasserstoffballon im November1783 in den Himmel. Der hielt sich 2,5 Std.in <strong>der</strong> Luft und landete etwa 80 km weiter.Ein zweiter unbemannter Testballon, grösserin <strong>der</strong> Dimension, durfte im Februar1784 von Sanwich starten, und er überfl ogerst den Ärmelkanal und landete dann inFlan<strong>der</strong>n. Die erste bemannte Ballonfahrtbescherte <strong>der</strong> Italiener Vincento Lunardiden Englän<strong>der</strong>n, am 15.September 1784.Begleitet wurde Lunardi von einem Hundund einer Katze.Eine Lichtgestalt prägte die junge Ballonfahrt– Jean Pierre Blanchard. Der Ingenieurträumte schon als Junge vom Fliegen.Neben seinem Broterwerb konstruierte eran seinem fl iegenden Boot, kein mechanischerAntrieb brachte es in die Luft. Erst<strong>der</strong> Wasserstoffballon war die Lösung. DieLeidenschaft <strong>der</strong> Luftfahrt hatte sich in ihmmanifestiert. Wieviele Ballonfahrten er tatsächlichabsolvierte, ist nicht einzuschätzen,denn er hatte, Ingenieur, <strong>der</strong> er war, Versucheangestellt, mit Paddeln und Ru<strong>der</strong>n einenBallon zu steuern und fortzubewegen.Er musste erkenen – ein Ballon reagiert nurauf die Strömungen des Windes.Blanchard wäre nicht er selbst gewesen,hätte er nicht die „Neue Welt“ die erstebemannte Ballonfahrt erleben lassen. ImHerbst 1792 segelt er von Hamburg auszu den jungen amerikanischen Staaten. InPhiladephia stieg er vor <strong>der</strong> Kulisse einerriesigen Menschenmenge in den Himmelvon Pennsylvania und landete nach einerStunde.Das spektakulärste Abenteuer Blanchardsfand schon im Jahre 1785, am 07. Januar,statt – die Überquerung <strong>der</strong> Strasse vonDover. Begleitet wurde Blanchard von JohnJeffries, einem Amerikaner, <strong>der</strong> das Unternehmenin vollem Umfang fi nanzierte.Diese frühen Luftfahrten weckten die Neugierdevon Landwirtschaft und Industrie,insbeson<strong>der</strong>e aber <strong>der</strong> Militärs. Und soblieben weitere Entwicklungen und Strategien<strong>der</strong> Kriegsführung nicht aus.© Rainer Taxis, EislingenVorfälle wie dieser und die Tatsache, dasslandende Ballone mit ihrem offenen Feuerimmer häufi ger heftige Brände auslösten,veranlassten die Polizei zum Erlass <strong>der</strong>Anordnung, dass ab dem 23. April 1784Aufstiege mit Heissluftballonen ohne polizeilicheGenehmigung untersagt sind. Daserste Luftfahrtgesetz war in Kraft und fl ugsübernahmen das Kaiserreich Österreich,das Königreich Spanien und auch etlichedeutsche Landesfürsten diese Anordnung.Europa und die Welt wird erobertAufhalten liess sich die Begeisterung für dasZeitalter <strong>der</strong> Luftfahrt nicht. Nach Frankreichfolgte Italien. Ein junger Adliger, Paolo Andreani,stieg im Februar 1784 in <strong>der</strong> Umgebungvon Mailand zu seiner ersten italienischenBallonfahrt auf. Gebaut hatten die Gebrü<strong>der</strong>Gerli, zwei Architekten, das Gefährt.Seine Leidenschaft war die eine, <strong>der</strong> Unterhaltdie an<strong>der</strong>e Seite, und so kann manBlanchard wohl als ersten kommerziellenPiloten in <strong>der</strong> Luftfahrt bezeichnen. Erbot seine Ballonaufstiege in Frankreichund England an. Er bescherte Holland,Belgien, Tchechien, Polen, <strong>der</strong> Schweizund Deutschland die ersten bemanntenBallonaufstiege. Der erste Aufstieg inDeutschland fand am 03. Oktober 1785in Frankfurt, im Land Hessen, statt. Auch inNürnberg im Bayernland war er zu Gast.Sprechen wir von Kommerz bei Blanchard,muss das entspannt betrachtet werden.Blanchard stellte keine „Facture“ aus. Nein,seine Aufstiege werteten die jeweiligenLandesherren als Aufwertung ihrer Personund ihres Staates und honoriertenseine Darbietungen mit grosszügigstenZuwendungen.LOTHAR ABRAKAT - STEUERBERATERBerlin - Bern - BochumSchwerpunktel • Beratung von gemeinnützigen Einrichtungen/l non-profi t Organisationenl • steuerliche Beratung im Rahmen <strong>der</strong> allgemeinen Luftfahrt(Mitglied im Arbeitskreis von Steuerberaternund Rechtsanwälten bei <strong>der</strong> AOPA-Germany/<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Luftfahrtsachverständigen</strong>/Luftfahrt-Akademie)Steuerbüro AbrakatBochum . Dreihügelstraße 20 . 44805 BochumFon 0234-2988847 . Fax 0234-2988857Berlin . Kommandantenstrasse 80 . 10117 BerlinFon 030-25925880 . Fax 030-259258818www.abrakat.de . l.abrakat@abrakat.deBern . CH-3202 Frauenkappelen (BE) . Riedbachstraße 32Fon 0041-3192002-36 . Fax 0041-3192002-56l.abrakat@abrakat.chBallonfahrtaviation news 19

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