BerichteThe Digital Student Has ArrivedE<strong>in</strong>drücke von <strong>der</strong> EADTU Annual Conference 2011Gudrun BaumgartnerAnfang November fand <strong>in</strong> Eskişehir(Türkei) die Jahreskonferenz <strong>der</strong>EADTU (European Association of DistanceTeach<strong>in</strong>g Universities) statt, an<strong>der</strong> <strong>Die</strong>tmar Knoll und ich als Delegationdes Studierendenparlaments <strong>der</strong>FernUni <strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> teilnahmen. Zieldieser Konferenz war <strong>der</strong> Austauschvon Innovationen und Wissen rundum die Fernlehre.Zwei Konferenztage waren vollgepacktmit Vorträgen zu Curricula undNetzwerken, neuen Lerntechnologien,universitären Strategien und Bus<strong>in</strong>essmodellen,Kooperationen und Wissenstransfer,virtueller Mobilität, Ressourcenund Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong>Fernlehre. Materialien zum Themaund demnächst auch die Vorträge zumDownload gibt’s unter http://www.Anzeigeeadtu.eu/. Für mich war neu, welcheFülle von Fernstudiengängen <strong>in</strong> Europaangeboten werden und je<strong>der</strong>mann/frau zugänglich s<strong>in</strong>d. Dabei wurde mirdeutlich, wie weit die FernUni beispielsweisemit ihrer ausschließlichdeutschsprachigen Ausrichtung von e<strong>in</strong>erInternationalisierung entfernt ist.Beson<strong>der</strong>s bee<strong>in</strong>druckend war <strong>der</strong>Vortrag von Assist.Prof.Dr. Yilmazel,dem Leiter des Center of ComputerResearch and Development <strong>der</strong> gastgebendenAnadolu-Universität, <strong>der</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> Schlussveranstaltung mit „How tomanage big and <strong>in</strong>creas<strong>in</strong>g number ofstudents: The use of technology <strong>in</strong>open and distance learn<strong>in</strong>g“ illustrierte,wie se<strong>in</strong>e Universität über e<strong>in</strong>e MillionFernstudierende mit Materialienversorgt und beispielsweise – auch fürSehbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te und Bl<strong>in</strong>de zugängliche– Onl<strong>in</strong>e- Klausuren organisiert. AmPuls <strong>der</strong> Zeit hat die Uni bereits zahlreicheApps programmiert, um dasFernstudieren zu erleichtern.Danach waren wir für das Fazit desPräsidenten, <strong>der</strong> „Message of Eskişehir“bereit, das nochmals die Verzahnung<strong>der</strong> wichtigsten Komponenten unterstrich.Se<strong>in</strong> Statement „the digital studenthas arrived“ mag <strong>in</strong> konservativenOhren Befremden auslösen. Vertreteran<strong>der</strong>er Universitäten haben auf <strong>der</strong>Konferenz gezeigt, wie sie sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungdurch die neue Generation<strong>der</strong> „Digital Natives“ stellen undwir hoffen, dass auch die FernUni <strong>Hagen</strong>diesbezüglich weiter Fahrt aufnimmt.Neben den Vorträgen bot e<strong>in</strong> RahmenprogrammGelegenheit zum Austausch,auch mit an<strong>der</strong>en Studierenden,die lei<strong>der</strong> nicht sehr zahlreichwaren. Hier wünschen wir uns für dieZukunft e<strong>in</strong>e regere Beteiligung undauch e<strong>in</strong>e stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung im Rahmen<strong>der</strong> Konferenz. <strong>Die</strong> Studierendens<strong>in</strong>d die Zielgruppe – statt über sie solltemehr mit ihnen gesprochen werdenund so würden e<strong>in</strong>, zwei studentischeRedner die Agenda zukünftiger Konferenzensicher bereichern. GudrunBaumgartner(Grau & Schlau)gudrun.baumgartner@sv-fernuni.de18 Sprachrohr 04.2011
BerichteJahrestagung <strong>der</strong> Studierenden mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und/o<strong>der</strong> chronischer Erkrankung <strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> – e<strong>in</strong> ErfahrungsberichtPetra Lambrich und MarianneSte<strong>in</strong>eckeAuch <strong>in</strong> diesem Jahr, vom 11.-13.November, kamen die Studierendenmit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und/o<strong>der</strong> chronischerErkrankung zu ihrer Jahrestagungzusammen. <strong>Die</strong>ses Mal fand sie<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungsherberge <strong>der</strong> <strong>Studierendenschaft</strong><strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> statt, die nach ihremUmbau als weitgehend barrierefreigilt und mit <strong>in</strong>sgesamt 5 rollstuhlgeeignetenZimmern bessere Unterbr<strong>in</strong>gungsmöglichkeitenbietet als manchesHotel. Lei<strong>der</strong> erwies sich diese Planungals zu optimistisch. Wie das Fazit <strong>der</strong>Teilnehmenden ergab, ist das Hauszwar für kle<strong>in</strong>ere Sem<strong>in</strong>are o<strong>der</strong> Tagungen<strong>der</strong> Betroffenen geeignet, stößtaber bei e<strong>in</strong>er größeren Tagung schnellan se<strong>in</strong>e räumlichen und logistischenGrenzen. Enge Räumlichkeiten, fehlendeexterne Hilfe sowie ke<strong>in</strong>e Ausweichmöglichkeiten(Tagung, Essenund gemütliches Beisammense<strong>in</strong> musstenzunächst im Sem<strong>in</strong>arraum stattf<strong>in</strong>den)machten es für die Teilnehmendenmühsam und anstrengend. Zwarversuchte man sich nach Kräften gegenseitigzu unterstützen, aber vieles<strong>in</strong>d eben nicht nur auf dem Papier beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t,son<strong>der</strong>n haben aufgrund ihrerkörperlichen E<strong>in</strong>schränkungen im Alltagmit konkreten Schwierigkeiten zukämpfen, so dass die Möglichkeiten<strong>der</strong> aktiven Mithilfe begrenzt s<strong>in</strong>d.Karrierechancen fürBetroffeneE<strong>in</strong>deutig als „Highlight“ <strong>der</strong> Veranstaltungwurde <strong>der</strong> Vortrag <strong>der</strong> sehr flexiblenund aufgrund ihres Engagementssehr überzeugenden Referent<strong>in</strong>,Claudia Schmidt-Herterich (www.mobiledienst-leistung.com)betrachtet,die ihre „Schulung über Karrierechancenund Möglichkeiten nach dem Studium“an die <strong>in</strong>dividuellen Anliegen<strong>der</strong> Anwesenden anpasste und u.a.über Assistenz <strong>in</strong> Studium und Beruf,Möglichkeiten zur Ausübung e<strong>in</strong>ersebstständigen Tätigkeit sowie Ausstattungmit Hilfsmitteln berichtete. Lei<strong>der</strong>litt auch ihr Referat unter den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,so dass Fragen zurFreizeit– o<strong>der</strong> Elternassistenz (d.h. <strong>der</strong>Unterstützung beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter Eltern) sowiezum Persönlichen Budget nichtmehr im Plenum behandelt werdenkonnten. Alle Teilnehmenden warensich e<strong>in</strong>ig, dass es s<strong>in</strong>nvoll wäre, dieseFragen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Workshop zuvertiefen.Der Rektor zu GastBereits zum Auftakt <strong>der</strong> Tagung wares möglich, dem Rektor <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>Prof. Dr. Hoyer die Schwierigkeitenbei <strong>der</strong> Organisation undDurchführung des Studiums zu schil<strong>der</strong>n.E<strong>in</strong>ige Probleme s<strong>in</strong>d so drängend,dass er sie zur „Chefsache“ machte.Aus den Problemschil<strong>der</strong>ungen sollnun e<strong>in</strong> For<strong>der</strong>ungskatalog entstehen,dessen Schicksal aber recht ungewissist. <strong>Die</strong> Tatsache, dass die Problemefast durchgängig <strong>in</strong> gleicher o<strong>der</strong> ähnlicherWeise bereits auf Tagungen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Vergangenheit zur Sprache gebrachtwurden zeigt, dass auf dem Gebiet <strong>der</strong>Barrierefreiheit noch viel Nachhol-,aber auch Schulungsbedarf auf Seiten<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> besteht.E<strong>in</strong> spontan organisierter Campusbesuchsollte nicht nur diejenigen, dienoch nie <strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> waren, mit ihrerUniversität bekannt machen, son<strong>der</strong>nauch anhand e<strong>in</strong>er „Mängelliste“ ausdem Jahr 2009 überprüfen, ob baulicheBeanstandungen <strong>in</strong>zwischen behobenwurden. Erfreulicherweise stelltesich heraus, dass vieles umgesetzt wurde,an <strong>der</strong> baulichen Barrierefreiheitaber weiterh<strong>in</strong> gearbeitet werden muss.Erfreulich war, dass es auf <strong>der</strong> diesjährigenTagung auch wie<strong>der</strong> neue Gesichtergab. Wie wichtig diese Jahrestagungist, zeigten viele Gespräche amRande. Immer wie<strong>der</strong> wurden Tippsund Erfahrungen weitergegeben undzum Teil auch praktische Hilfestellungengegeben. Lei<strong>der</strong> war diese Tagungzahlenmäßig nicht so stark besucht, wiemanche <strong>in</strong> den Jahren zuvor. Wünschenswertist es aber für die Zukunft,dass die Zahl <strong>der</strong> Teilnehmenden sicherhöht. Daher unser Aufruf an alle:Meldet euch ruhig jetzt schon, wenn ihrInteresse an <strong>der</strong> nächsten Tagung habt!!!<strong>Die</strong> nächste Jahrestagung soll imOktober 2012 stattf<strong>in</strong>den. Für sie wirdwie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Haus mit günstigeren Rahmenbed<strong>in</strong>gungengesucht. Für die Teilnehmenden<strong>der</strong> diesjährigen Veranstaltungbleibt die Hoffnung, dass sich bisdah<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tagesordnungspunkt „Nachteilsausgleich“erledigt haben könnte.Ernsthaft glaubt das aber <strong>in</strong>zwischenwohl Niemand mehr.Petra Lambrich(L<strong>in</strong>ke Liste)Marianne Ste<strong>in</strong>eckeGrüne Hochschulgruppe <strong>Hagen</strong>(GHG)Sprachrohr 04.2011 19