Der AStA <strong>in</strong>formiertStudium für BedürftigeDatenschutz auf allen EbenenSandra Friel<strong>in</strong>gsdorf undOliver Schlemmer<strong>Die</strong> meisten Kommiliton<strong>in</strong>nen undKommilitonen haben sich für die Fern-Universität <strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> als Hochschule entschieden,da das Studium an e<strong>in</strong>er Präsenzuniverstitätaus unterschiedlichenGründen nicht möglich wäre. Bei vielenstehen die Erwerbstätigkeit, Betreuungspflichteno<strong>der</strong> auch gesundheitliche Aspektee<strong>in</strong>em Präsenzstudium entgegen.<strong>Die</strong> Neuanmeldezahlen zu jedem Semesterund die Gesamtzahl <strong>der</strong> Studierendenan unserer <strong>FernUniversität</strong> zeigen, dassdieses Angebot stark nachgefragt undauch dr<strong>in</strong>gend nötig ist.Um auch bedürftigen Menschen e<strong>in</strong>Studium zu ermöglichen, hat die Fern-Uni die Möglichkeit <strong>der</strong> Gebührenermäßigunge<strong>in</strong>geräumt. <strong>Die</strong>ses Konzeptist für die Zukunft des E<strong>in</strong>zelnen wieauch für die Wirtschaft <strong>in</strong>sgesamt vonenormer Bedeutung. Niemand solltegezwungen se<strong>in</strong> zwischen Lebenshaltungskostenund Bildung abzuwägen.Auf „www.fernuni-hagen.de/studium/gebuehren/ermaessigung/<strong>in</strong>dex.shtml“ können wir abschließend feststellen,welche Personengruppen die<strong>FernUniversität</strong> für bedürftig hält:„Bedürftig s<strong>in</strong>d Voll- o<strong>der</strong> Teilzeitstudierendemit Hauptwohnsitz <strong>in</strong> <strong>der</strong>Bundesrepublik Deutschland, die zumZeitpunkt <strong>der</strong> Antragstellung: – Leistungenzur Sicherung des Lebensunterhalts,Arbeitslosengeld II (ALG II) bzw.Grundsicherungsleistungen o<strong>der</strong> anstelledessen Arbeitslosengeld I (ALG I),höchstens jedoch im Umfang <strong>der</strong> Regelsätzenach ALG II, beziehen o<strong>der</strong>- Strafgefangenes<strong>in</strong>d und für die Begleichung<strong>der</strong> Gebührenfor<strong>der</strong>ung über ke<strong>in</strong>e ausreichendengeldlichen Mittel und unzureichendesEigengeld nach § 52 Strafvollzugsgesetzo<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>enlandestypischen Regelungen verfügeno<strong>der</strong>- För<strong>der</strong>ung nach dem Bundesausbildungsför<strong>der</strong>ungsgesetz(BAföG) fürdas Semester erhalten, für das Gebührenermäßigungbeantragt wird.“Als begründende Unterlagen s<strong>in</strong>d<strong>der</strong> Arbeitslosengeld o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ArbeitslosengeldII Bescheid mit Berechnungsbogenzuzusenden. <strong>Die</strong>s magbeim Arbeitslosengeld noch recht unspektakulärse<strong>in</strong>, bei <strong>der</strong> Grundsicherungfür Arbeitssuchende (ArbeitslosengeldII) hat das Ganze jedoch schone<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Qualität.Auf den Berechnungsbögen für dieGrundsicherung für Arbeitssuchendes<strong>in</strong>d alle leistungsrelevanten Angabenersichtlich, wie z. B.◗ Ehegatten◗ Lebenspartner bei e<strong>in</strong>getragener Lebenspartnerschaft◗ Partner <strong>in</strong> eheähnlicher Geme<strong>in</strong>schaft◗ K<strong>in</strong><strong>der</strong>◗ Mietkosten◗ E<strong>in</strong>kommen◗ Zusätzliche Bedarfe, wie z. B. Schwangerschaftsmehrbedarf,kostenaufwändigeErnährung bei bestimmten chronischenErkrankungen◗ und vieles mehr…Wenn ich als bedürftiger/bedürftigeStudent/<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Studienbewerber/<strong>in</strong>den Richtl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Gebührenermäßigungfolge, übermittle ich unter Umständenalso Daten, die schutzwürdigs<strong>in</strong>d, ohne dass die Universität diesezur Entscheidung benötigten sollte.Wofür benötigt unsere FernUni dieseDaten? Ist nicht <strong>der</strong> Nachweis, dasse<strong>in</strong> Kommilitone/e<strong>in</strong>e Kommiliton<strong>in</strong>Arbeitslosengeld II bezieht ausreichend?<strong>Die</strong> Bedürftigkeit wurdeschließlich bereits von e<strong>in</strong>er staatlichenStelle umfangreich ermittelt. E<strong>in</strong> solcherNachweis kann ganz e<strong>in</strong>fach erbrachtwerden. Mit jedem Bescheidwird e<strong>in</strong>e Bestätigung über den Bezugvon Arbeitslosengeld II versendet.Wenn die <strong>FernUniversität</strong> diese <strong>in</strong> Kopieakzeptieren würde o<strong>der</strong> nur denBescheid, ohne Berechnungsbogen,wäre dem Datenschutz genüge getan.Auf die Versendung des Bescheidesohne Berechnungsbogen weist sogar dieBundesagentur für Arbeit <strong>in</strong> ihrem aktuellenMerkblatt SGB II auf Seite 69 h<strong>in</strong>.Mit dieser Fragestellung s<strong>in</strong>d wir andie Univerwaltung herangetreten. <strong>Die</strong>sehatte Verständnis für unsere Bemühungen,verwies jedoch auf e<strong>in</strong>ige selteneAusnahmetatbestände. Wir prüfen zurzeit,ob nicht doch <strong>der</strong> Bescheid überden Bezug von ALG II für das Verfahrenals ausreichend erachtet werden kannund halten Euch auf dem Laufenden.Sandra Friel<strong>in</strong>gsdorfNäheres auf S. 9Oliver Schlemmer(RCDS)AnzeigeTerm<strong>in</strong>e, Dozenten, Preise und unser sich ständig erweiterndes Angebot f<strong>in</strong>den Sie unter:Mart<strong>in</strong>a Spahn: Studienkreis für universitäre und berufliche Weiterbildung, Dipl. Volkswirt<strong>in</strong> (FernUni <strong>Hagen</strong>), Geleitstr. 20,63165 Mühlheim / Ma<strong>in</strong>, Tel.: 06108 / 79 64 79, Mobil: 0170 / 544 84 33, Mail: Mart<strong>in</strong>a.Spahn@FernUni-<strong>Hagen</strong>.de10 Sprachrohr 04.2011
Der AStA <strong>in</strong>formiertStudieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> JustizvollzugsanstaltDaniel SchwarzZukunft des Fernstudiums– auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> JVA!Bereits im Oktober fand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungsherberge<strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> das AStA-Sem<strong>in</strong>ar„Zukunft des Fernstudiums“statt. Zusammen mit dem Rektor <strong>der</strong><strong>FernUniversität</strong>, Prof. Dr. Hoyer, dem<strong>Hagen</strong>er Bundestagsabgeordneten undVorsitzenden des parlamentarischenBeirats <strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong>, René Röspel(SPD) und Studierenden <strong>der</strong> OpenUniversiteit <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen und<strong>der</strong> <strong>FernUniversität</strong> <strong>in</strong> <strong>Hagen</strong> diskutiertenwir über Entwicklungen undZukunftsperspektiven des Fernstudiums.E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Themen war auch das Studium<strong>in</strong> Haft und die damit verbundenenProbleme. <strong>Die</strong> <strong>FernUniversität</strong> istfür die <strong>in</strong>haftierten Studierenden diee<strong>in</strong>zige Möglichkeit <strong>in</strong> Deutschlande<strong>in</strong> staatlich anerkanntes Hochschulstudiumzu absolvieren. Daher ist esvon beson<strong>der</strong>er Bedeutung, dass diesePersonengruppe auch <strong>in</strong> die Zukunftsplanungen<strong>der</strong> Hochschule e<strong>in</strong>gebundenwird. Umso erfreulicher war es,dass Prof. Dr. Hoyer hier e<strong>in</strong> klares Bekenntniszum Studium <strong>in</strong> <strong>der</strong> Justizvollzugsanstaltaussprach. <strong>Die</strong> Fern-Universität hat auch <strong>in</strong> Zukunft vor,auf die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>in</strong>haftiertenStudierenden e<strong>in</strong>zugehenund ihnen e<strong>in</strong> Studium zu ermöglichen.Auch Probleme mit fehlendemInternet o<strong>der</strong> Zugang zur Pflichtliteraturdürften nicht den Studienerfolg gefährden.Hier sollen <strong>in</strong> den Prüfungsämternund an den Lehrstühlenspezielle Lösungen, wie z.B. die Annahmevon Rückmeldungen o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>sendeaufgabenper Post o<strong>der</strong> Fax, gefundenwerden. Hier b<strong>in</strong> ich auf EureMe<strong>in</strong>ung und vor allem auf Eure Erfahrungenaus <strong>der</strong> Praxis gespannt.Sendet mir diese gerne zu. Ich leite siegerne an das Rektorat weiter!Patenschaftsprogramm –<strong>Die</strong> ZweiteIm Herbst 2010 versuchte <strong>der</strong> AStAsich an e<strong>in</strong>em Patenschaftsprogrammfür die <strong>in</strong>haftierten Studierenden. Zielwar es, Studierende <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb<strong>der</strong> Justizvollzugsanstalt zuvernetzen. Gerade für die <strong>in</strong>haftiertenStudierenden, die auf Internet undmoodle verzichten müssen, sollte so dieMöglichkeit geschaffen werden mitKommiliton<strong>in</strong>nen und Kommilitonen<strong>in</strong>s Gespräch zu kommen, sich auszutauschenund auf Prüfungen vorzubreiten.Umso erstaunlicher war es für uns,Anzeige Sprachrohr 04.2011 11