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Nicaragua Aktuell Juli 2012 - Nicaragua-Forum Heidelberg

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schulischer Grundbildung und der Zugang zu gesundheitlicherVersorgung in Entwicklungsländern kaum Erwähnung finden.Wirtschaftsinteressen purSchon unter der schwarz­roten Koalition ließ man Budgethilfen ­d.h. Zahlungen der EZ direkt in den Haushalt eines Partnerlandes­ auslaufen. Auch <strong>Nicaragua</strong> war von dieser Streichung unterWieczorek­Zeul betroffen. Unter Niebel wurden alle derartigenAmbitionen nun vollständig abgeblockt. Dabei gilt gerade dieBudgethilfe als ein geeignetes Mittel zu einer systematischerenund ergebnisorientierten Förderung, die der maßnahmenbezogenenProjektitis weit überlegen ist. Aber klar, im Rahmen derBudgethilfe lassen sich die von Niebel gewünschten Auftragsvergabenan die deutsche Wirtschaft viel weniger durchsetzen als beiaußerhalb des Haushaltes des Ziellandes laufenden Projektvereinbarungen.Der Schwerpunkt der Mittelvergabe hat sich in den letzten beidenJahren deutlich von der Förderung von inter­ bzw. multinationalenProgrammen hin zu zwischenstaatlichen Vereinbarungen verändert.Auch schon seit langem zugesagte ZahlungenDeutschlands wie z.B. an den globalen HIV/Aids­Fonds wurdenvon Niebel einfach gestrichen. Bei seinen monokratischen Entscheidungenfühlt er sich an keine früheren Zusagen der deutschenRegierung gebunden. Ein Opfer Niebels wurde auch derFonds für den Erhalt des Yasuni­Nationalparks in Ecuador, dessenFinanzierung unter Wieczorek­Zeul zugesagt worden war.Wie wenig es Niebel um Entwicklungspolitik und wie stark esum deutsche Wirtschaftsinteressen geht, zeigt auch die fehlendeAblehnung von Rüstungsgeschäften mit Saudi­Arabien im Bundessicherheitsratund die Förderung von Hermes­Bürgschaftenfür das erdbebengefährdete AKW Angra3 in Brasilien – parallelzum Atomausstieg in Deutschland. Und bei der schnellen Anerkennungvon Putschregierungen hat das BMZ inzwischen eineTradition entwickelt. Nachdem Niebel und die FDP schon diePutschisten in Honduras unterstützt hatte, erkannte Niebel in Paraguayauch gleich am Tag nach der Absetzung des linksgerichtetenPräsidenten Fernando Lugo den nachfolgendenDe­facto­Präsidenten Federico Franco an, der im Auftrag der derörtlichen Großgrundbesitzer agiert.8


Proteste gegen N iebels EntwicklungspolitikBeim Mathaisemarkt in Schriesheim im März dieses Jahres warNiebel als „Freund der Selbständigen“ geladen, um bei einerKundgebung sein politisches Credo zu verbreiten. Das<strong>Nicaragua</strong>­<strong>Forum</strong> organisierte eine Protestaktion und warzusammen mit der Yasuni­Gruppe des BUND und weiterenAktiven vor Ort im Gespräch mit den Veranstaltungsbesuchern.Im April hatte das <strong>Nicaragua</strong>­<strong>Forum</strong> dann Dr. Ludger Reuke,einen langjährigen Beobachter der deutschen Entwicklungspolitik,der für die Organisation Germanwatch arbeitet, zu einerInformations­ und Diskussionsveranstaltung nach <strong>Heidelberg</strong>eingeladen.Peinlich oder erschreckend?Eigentlich gibt es in Deutschland eine relativ große Zahl von engagiertenMenschen, Gruppen und NGOs, die sich die Durchsetzungeiner besseren Entwicklungspolitik auf die Fahnengeschrieben haben. Aber all diese Organisationen haben bisherkaum etwas gegen den wachsenden Missbrauch der Entwicklungspolitikunternommen. An der einen oder anderen Stelle gabes zwar leise Proteste wie von VENRO (Zusammenschluss vonüber 100 NGOs in der Entwicklungszusammenarbeit), der abervon den Mitgliedern nicht mitgetragen wurde. Im Großen und9


Ganzen tauchte die entwicklungspolitische Gemeinde einfach ab– in der Hoffnung, dass die eigene direkt oder indirekt aus Bundesmittelnfließende Förderung doch nicht betroffen sein wird.Um unter den entwicklungspolitisch Aktiven stärker Fuß fassenzu können und die eigene Weltsicht stärker unter das entwicklungspolitischengagierte Volk bringen zu können, versucht dasNiebel­BMZ, alle Mittel zu nutzen. So initiierte die BMZ­finanzierteServicestelle Kommunen in der Einen Welt zusammen mitder Beratungs­NGO FINEP vor kurzem einen Runden Tisch der<strong>Nicaragua</strong>­Städtepartnerschaften – finanziert mit EU­Mitteln.Nachdem seit über 25 Jahren Städtepartnerschaften mit <strong>Nicaragua</strong>einen wichtigen Beitrag zum Austausch unter Bürgern derbeiden Länder leisten, versucht das BMZ jetzt, hier Einfluss zugewinnen. Unter der Tarnkappe von Austausch und Beratung sollversucht werden, Inhalte und Anliegen aus dem BMZ in die Arbeitder Städtepartnerschaften einfließen zu lassen. Der Ansatzdafür ist nicht der Austausch mit den Städtepartnerschafts­Vereinen,sondern mit Vertretern aus den Kommunen, die als praktischaktive Dienstleister die Partnerschaften mit organisieren.Was tun gegen Niebels Entwicklungspolitik?Wenn wir nicht wollen, dass sich der absolute Eigennutz für diePrivatwirtschaft auf Dauer in der deutschen Entwicklungspolitikeinnistet, müssen die entwicklungspolitisch Aktiven diesen Punktzu einem wichtigen Thema machen. Nur so kann es gelingen,Menschenrechten und Menschenwürde den Vorzug vor privatwirtschaftlichemGewinnstreben zu geben.Perspektiven der<strong>Nicaragua</strong>­SolidaritätIdeelles Wunschkonzert, direkte Unterstützungoder ???Solidarität steht im allgemeinen Sprachgebrauch für das freiwilligeEinstehen für andere, für den gemeinsamen Kampf für Gleichheitund soziale Gerechtigkeit. Der Begriff der Solidarität klingtso selbstlos, erfordert aber verantwortliches Handeln. Deshalb istes immer wieder sinnvoll, differenziert nach Inhalten, Zielen und10


gen den sandinistischen Präsidenten Ortega solche Diskussionengelähmt. Glücklicherweise wird sie inzwischen nur noch von unverbesserlichenRechthabern geführt. Die Einsicht, dass es keinenSinn macht, den Menschen in einem Land die Solidarität zuverweigern, nur weil wir als Mitteleuropäer nicht mit allen Aktivitätendes Präsidenten einverstanden sind, ist eigentlich nichtneu. Und auch die Frage nach der Realisierung großer politischerIdeale, die wir in unserem Land an keiner Ecke verwirklichenkönnen, die aber in einem Südland zur Bedingung für Solidaritäterhoben wurden, ist inzwischen hinlänglich beantwortet. In <strong>Nicaragua</strong>gibt es innerhalb und außerhalb des Sandinismus so vielesinnvolle Prozesse und Aktivitäten, die Unterstützung verdienenund einen direkten Bezug zu den wirtschaftlichen und politischenInteressen in unserem Land haben.Ziele der Solidarität hinterfragenDirekt nach der Revolution in <strong>Nicaragua</strong> war die Unterstützungder revolutionären Prozesse in <strong>Nicaragua</strong> und der Protest gegenden Krieg von USA, Contra und ihren Helfern die selbstgesetzteAufgabe der Solidaritätsbewegung. Später wechselte der Schwerpunkthin zur Unterstützung von Basisorganisationen in <strong>Nicaragua</strong>.In der Konkretisierung führte dies für die meisten Gruppenin Deutschland dazu, mit NGOs zusammenzuarbeiten, die voneinst aktiven Sandinisten organisiert wurden. Heute sprechen vieleGruppen in Deutschland davon, die soziale Bewegung in <strong>Nicaragua</strong>zu unterstützen, wobei nicht definiert ist, wer zu dieserBewegung gehört und für welche Inhalte sie stehen soll.Parallel entwickelten sich auch die Ansätze und Arbeitsweisender zu <strong>Nicaragua</strong> aktiven Gruppen und Organisationen unterschiedlich.Der Querschnitt reicht von Weltwärts­Projekten überden Aufbau von Infrastruktur, die Finanzierung von sozialen Organisationenund diverser NGOs bis hin zu direkten Handelsbeziehungen,bei denen versucht wird, Standards und Zielsetzungeneines fairen Handels im direkten Austausch weiter zu entwickeln.Wie gestalten wir die <strong>Nicaragua</strong>­Solidaritätkonkret?Für die Vorbereitung der geplanten <strong>Nicaragua</strong>­Konferenz werdenwir auf der Webseite des <strong>Nicaragua</strong>­<strong>Forum</strong>s einen Blog einrichten,in dem Beiträge zur aktuellen Ausgestaltung der <strong>Nicaragua</strong>­Solidarität veröffentlicht werden können. Diese Diskussion12


wollen wir öffentlich führen, Beiträge dafür können aninfo@nicaragua­forum.de geschickt werden und werden vonuns veröffentlicht.Unsere grundlegenden Anfragen sind:Wie können wir sinnvoll mit den Widersprüchen in dernicaraguanischen Gesellschaft, mit den unterschiedlichenSichtweisen und Interessen der politischen Akteure umgehen?Mit welchen Inhalten und Zielen sind wir in der Solidaritätsarbeitaktiv, mit wem arbeiten wir aus welchen Gründen zusammen,welche Absichten wollen wir unterstützen, wie und mit wem sollendie Ziele politisch umgesetzt werden?Können wir unserer Rolle als „Finanzquelle“ und als „gefragtepolitische Unterstützer“ gerecht werden, kriegen wir dieSpannung zwischen eigener Position und Instrumentalisierunggeregelt?Wir freuen uns auf ihre interessanten Diskussionsbeiträge.(rk)Bitterer ZuckerDas Sterben hat kein EndeVor fünf Jahren hat das <strong>Nicaragua</strong>­<strong>Forum</strong> zum ersten Mal überdie katastrophalen Lebens­ und Arbeitsbedingungen vielerZuckerrohrarbeiter in <strong>Nicaragua</strong> berichtet, nachzulesen auf unsererHomepage www.nicaragua­forum.de. Inzwischen sind Tausendeehemaliger Arbeiter an der chronischen Niereninsuffizienzverstorben, Tausende kämpfen heute immer noch gegen ihreKrankheit und um eine Antwort auf ihre Frage: „Wieso stehendie Verantwortlichen für unsere Misere nicht am öffentlichenPranger, warum lässt man uns alleine?“Lange Zeit war es für die Verantwortlichen, wie die Pellas Familie(<strong>Nicaragua</strong> Sugar Estates Limited) und die Eigner des guatemaltekischenKonzerns PANTALEON ein Leichtes, die Vorwürfeder Opfer zu ignorieren, die erkrankten Arbeiter zu entlassen undweder Pensionen noch Entschädigungen zu bezahlen. Um dieseMauer des Schweigens zu durchbrechen, hatten wir im Frühjahrdes vergangenen Jahres mit Carmen Rios eine der Hauptaktivistinnennach Deutschland eingeladen und auf eine Rundreise geschickt.13


Inzwischen hat sich die Situation deutlich gewandelt. Schien dieProblematik der Niereninsuffizienz und die hohen Todesratenlange Zeit ein nicaraguanisches Problem zu sein, berichten inzwischenGesundheitsminister und Fachleute nahezu aller zentralamerikanischenLänder von einer „verheerenden Epidemie“, derinzwischen 24.000 Menschen zum Opfer gefallen seien. So wurdebekannt, dass alleine in El Salvador alleine 2009 über 1500Menschen starben und damit die Zahlen <strong>Nicaragua</strong>s noch übertroffenwurden. Nach den Tagesthemen hat sich inzwischen auchder Spiegel (21/<strong>2012</strong>) der Geschichte angenommen und fragt inseinem Untertitel „Pestizide?, Hitzestress?, Falsche Ernährung?Die Forscher rätseln!“Nachdem nun der Skandal also auch in den Frontmedien angekommenist, könnten wir uns ja auf die Schultern klopfen, unszurücklehnen und die Sache sich selbst überlassen. Aber dieStimmlage des Wehklagens der Presse stimmt nicht ganz, auchwenn die Beteiligung der deutschen Entwicklungsgesellschaft(DEG) zur Aufrüstung der Produktionskapazitäten im IngenioSan Antonio durch moderne Bewässerungssysteme erwähnt wird.Auf unsere Anregung und Vermittlung hatte der Ausschuss fürZusammenarbeit und Entwicklung des Bundestages Carmen Riosdamals empfangen und sich deren Geschichte angehört. Die Linkehatte danach eine kleine Anfrage im Bundestag eingebrachtPestizide werden angemischt um das Zuckerrohr zu spritzenFoto: H. Reinke14


und die lapidare Antwort erhalten, dass man sich keine Vorwürfemachen müsse, alle Prüfkriterien für die Vergabe der Gelder seienerfüllt und die Rolle der Pestizide als Ursache der Erkrankungentkräftet.Den Zusammenhang zu einer in rohstoffarmen Südländern notwendigenExportorientierung der Landwirtschaft, die um Ertragssteigerungkämpfend alle Stellschrauben optimiert, um denUS­amerikanischen und den europäischen Markt mit Ethanol undAgrodiesel zu versorgen, wird kaum noch erwähnt. Die Flächendie mit Zuckerrohr­ und Palmölplantagen überzogen werden,wachsen jedoch weiter.Damit wachsen auch die Probleme der Menschen, die sich in einerLandwirtschaft verdingen müssen, die die Ernährungssouveränitätder lokalen Bevölkerung missachtet und die Arbeitskräfteals billige Lohnsklaven auf Zeit missbraucht. Der Pellas KonzernNSEL hat inzwischen in Guatemala expandiert und vertreibt entlasseneTagelöhner und Kleinbauern aus dem Anbaugebiet. InHonduras wachsen Palmölplantagen in der Region Bajo Aguanund „Sicherheitskräfte“ der Firma Dinant des Industriellen undGroßgrundbesitzers Miguel Facussé haben bereits 48 Morde anKleinbauern auf dem Gewissen, die gegen die Landnahme desKonzerns Widerstand geleistet hatten.Aus Costa Rica, dem Vorzeigeland Zentralamerikas, wird von derPestizidvergiftung einer ganzer Region berichtet, in der Ananasfür den Export angebaut wird. Seit 2005 hat sich die Ananasausfuhrin die USA und nach Europa verdoppelt, wie die FR vom12.06.<strong>2012</strong> berichtet. Die Rolle der Pestizide bei der Verunreinigungdes Trinkwasser weisen DOLE und der BranchenverbandCANAPEP jedoch weit von sich. Schuld sind immer die anderen,die Bananenproduzenten, die Blumenzüchter, wobei alle mit Pestizidenin unverantwortlicher Weise umgehen und damit zur Gesamtbelastungder Flüsse und des Grundwassers beitragen.In <strong>Nicaragua</strong> freilich hat man die Antwort auf die Frage der Verantwortungauf die Spitze getrieben: Schuld sind die Arbeiter, diesich ungesund ernähren und in betrügerischer Weise Entschädigungenfordern. Der Konzern wäscht sich rein, behauptet einenahezu organische, selbstverständlich nachhaltige Produktionund brüstet sich u.a. mit der Auszeichnung „Preis für Hygieneund Arbeitsbedingungen des nicaraguanischen staatlichen Sozial­15


versicherungsinstituts (INSS)“. Nicht nur in Europa beherrschtman also die ganze Palette des Greenwashing.Erfolge der Opferorganisation ASOTRAIRC(Pantaleon/<strong>Nicaragua</strong>)Die Krankheit IRC ist nicht heilbar. Allerdings ist bei medizinischerBehandlung und adäquater gesunder Ernährung das chronischeNierenversagen positiv zu beeinflussen. Deshalb hat das<strong>Nicaragua</strong>­<strong>Forum</strong> in Zusammenarbeit mit Medico Internationalund anderen Gruppen aus Deutschland begonnen, einen Hilfsfondaufzubauen, aus dem ergänzende Medikamente und Labormaterialienin der Höhe von 10.000 € zur Behandlung derErkrankten finanziert werden. <strong>Aktuell</strong> nehmen 300 Personen andiesem Programm teil, das durch psychosoziale Bausteine ergänztwird und das vom Gesundheitszentrum in El Viejo betreutwird. Die Patienten berichten übereinstimmend, dass sie sichwieder kräftiger fühlen, am Familienleben teilnehmen und auchdie Auseinandersetzungen um ihre Pensionen und weiterer Forderungenaktiv betreiben können.Um die Ernährungssituation zu verbessern und eine kleine ökonomischeBasis für die Familien zu schaffen, die ohne das Einkommender Erkrankten auskommen müssen, haben wir 100Familien jeweils 10 Hühner und einen Hahn zur Hühnerzucht zurVerfügung gestellt. Es geht dabei um den Verkauf der Eier, dieNachzucht von weiteren „Hühnereinheiten“ und wenn erfolgreichgezüchtet wurde, auch um den Konsum von Hühnerfleisch,das bei IRC erlaubt ist.Die Mitglieder von ASOTRAIRC waren jedoch auch selbst äußerstaktiv: Nach mehreren Besetzungen der Zuckerrohrverarbeitungvon PANTALEON machte die BetriebsleitungZugeständnisse und die Regierungspartei FSLN schaltete sich indie Auseinandersetzungen ein. Zwar wurde nach der letzten Besetzungdurch die entlassenen Arbeiter im Januar das Gelände gewaltsamgeräumt, aber PANTALEON musste in Verhandlungeneingetreten. <strong>Aktuell</strong> werden die Erkrankten, die medizinisch erfasstsind und behandelt werden, monatlich mit Lebensmittelpaketen(Reis­ und Bohnen) unterstützt. Die Zusage der Regierung,Arbeitsplätze für leichte Arbeiten im Bereich Bekleidungsfertigungzu schaffen, wurde bislang noch nicht umgesetzt.16


Ein Hühnerzuchtprojekt für Mitglieder von ASOTRAIRCFoto: H. ReinkeDie Organisation der EX­Arbeiter verfolgt den Kampf um diePensionen jedes Einzelnen. Dieser Prozess ist äußerst mühselig,da der Nachweis der Beschäftigungszeiten und der Einzahlung indie Versicherung von den entlassenen Arbeitern verlangt wird.Die Forderung nach Entschädigung für die erlittene Erkrankungund für die hinterbliebenen Familienmitglieder steht weiterhinunerfüllt im Raum. Für die Situation der Betroffenen bedeutetdies ein Bild mit Licht und Schatten. Die organisierten Mitgliedervon ASOTRAIRC sind sich jedoch einig: Endlich hört manuns und erkennt an, dass wir nicht nur simulierende Querulantenund Spinner sind. Die dramatische Situation in ganz Zentralamerika,die nun in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wurde, istnicht mehr weg zu lügen.Wir werden die Kämpfe der ehemaligen Zuckerrohrarbeiter weiterbegleiten und bitten sie um Unterstützung des MedikamentenundHühnerprogramms unter dem Stichwort „Zuckerrohr“. (hr)Meine Arbeit bei La EsperanzaFreiwilligenarbeit in <strong>Nicaragua</strong>Ich, Jenny Opitz aus <strong>Heidelberg</strong>, habe die vergangenen siebenMonate als Freiwillige bei „ La Esperanza Granada“ in <strong>Nicaragua</strong>gearbeitet. „La Esperanza Granada“ ist eine non­religious,non­political and non­profit Organisation, die in den Armenvier­17


teln rund um die Kolonialstadt Granada versucht, die Schulbildungder Kinder zu fördern und zu verbessern. Sie finanziert sichdurch Spenden und die Arbeit der vielen Freiwilligen. Zurzeit arbeiten20­ 30 Volontäre verteilt in vier verschiedenen Primaria­Schulen (1.­6. Klasse) in der nahen Umgebung Granadas undhelfen den Kindern beim Lesen­ und Schreibenlernen, beim Verstehenvon Zahlen auch anhand von Computerspielen und demErlernen englischer Grundkenntnisse sowie kleiner Konversationen.Das Motto der Organisation ist: We believe in giving ahand­up, not and handout.Während meiner Zeit durfte ich schöne, bewegende und sehr berührendeErlebnisse und Erfahrungen mit den anderen Freiwilligenverschiedenster Nationen, den Ayudantes und vor allem mitden Kindern teilen. Die Kinder leben in einfachen, extrem armenVerhältnissen und strahlen Herzlichkeit, Freude und eine unglaublicheWärme aus. Sie müssen ab dem frühen Alter in ihrenFamilien große Mitverantwortung tragen, indem sie beim Arbeitenhelfen z.B. beim Verkauf von Maistortillas auf dem Markt,bei der Feldarbeit und Versorgung der kleinen Geschwister.In anstrengenden Situationen gelingt es den Kindern oft, durchihre Offenheit und durch spontanes Aufeinanderzugehen ihre vitaleLebensfreude auf einen selbst zu übertragen, z.B. stürzten siesich auf mich,wenn ich morgens angestrengt und durchgeschwitztmit dem Fahrrad ankam, begrüßten mich fröhlich mitUmarmungen und übernahmen das Abstellen des Fahrrads.An dieser Stelle möchte ich die Ayudantes genauer vorstellen:Ayudantes sind Jugendliche, die aufgrund von Stipendien amWochenende studieren können und als Gegenleistung für geringeBezahlung unter der Woche für „La Esperanza Granada“ arbeiten.Sie sind in ähnlich armen Verhältnissen wie die Kinder aufgewachsen,leben teilweise in denselben Vierteln und kennen dieKinder gut. Ihre Aufgaben sind vielfältig. Einige arbeiten im Büroder Organisation im Stadtzentrum im Verwaltungs­ und Organisationsbereich,die meisten verbringen den ganzen Tag jedochin den Schulen und haben eine Vermittlerrolle zwischen den Lehrern,den Kindern und den Freiwilligen. Sie sind zuständig fürMaterialbeschaffung, sind Ansprechpartner für die Freiwilligenund helfen mit, wo es ihnen am sinnvollsten erscheint. Ich habeden Kontakt zu den Ayudantes als sehr positiv, schön und intensiverlebt. Ich habe großen Respekt vor ihnen, wie sie Uni und18


Schülerinnen zusammen mit JennyFoto: La EsperanzaLernen am Wochenende und Arbeiten unter der Woche vereinbaren.Sie haben viel Geduld mit den Kindern und die meisten habenInteresse am kulturellen Austausch mit den Volontären.Zu meiner Arbeit:Die ersten zwei Monate habe ich im Tutoring­Programm (Einszu­EinsBetreuung) gearbeitet und vor allem den Kindern der erstenbis vierten Klasse, die dem normalen Unterricht nicht schnellgenug folgen können, individuell geholfen. Dafür bekommt manvon den Lehrern und den Ayudantes die jeweiligen Kinder zugeteilt,meistens vormittags und nachmittags jeweils drei nacheinander.Man setzt sich dann mit den Kindern außerhalb des Klassenraumsin eine Ecke oder auf den staubigen Boden und versuchtihnen, bei ihren Lernschwierigkeiten zu helfen. Meistens handeltes sich dabei um absolute Grundkenntnisse wie z.B. das Erlernenvon Buchstaben, sodass es darum geht, sich Methoden auszudenken,wie man den Kindern den Lernstoff am besten vermittelt. Sokann es oft frustrierend sein, wenn ein Kind z.B. zum zehntenMale gefragt wird, welcher Buchstabe dieser ist, und dann immernoch nicht verstanden hat, dass es sich um ein „e“ handelt. Jedochist es um so schöner und erfüllender, wenn man zum Endeder Einzelstunde seines Schülers merkt, man konnte diesem heu­19


te drei neue Buchstaben beibringen oder er hat begonnen, einzelneSätze zu lesen.Man muss sich als Freiwilliger im Klaren darüber sein, dass manin den meisten Fällen nur sehr kleine Lernfortschritte bewirkenkann. Dass aber allein das Dasein für die Kinder und die Aufmerksamkeit,die man ihnen schenkt, sie sehr freut und ihnen aufihrem Weg Rückhalt gibt. Es gibt verschiedene Ursachen für dieLernschwierigkeiten. Neben eigenen Defiziten wie Konzentrationsschwächenund langsame Aufnahmefähigkeit sind es vor allemdie sehr schwierigen Rahmenbedingungen, die einkontinuierliches Lernen mit schnellen Fortschritten verhindern.Diese sind Unterrichtsausfall aufgrund von starkem Regen (währendder Regenzeit), aufgrund von Fehlen der Lehrer, aufgrundvon Arbeit für die Familie, aber auch aufgrund überfüllter Klassenräume,mangelnder Disziplin, fehlendem Materialien wieHefte, Stifte, Bücher, Stühle etc., Lautstärke in den Klassen­ räumen,Hitze oder Hunger und Durst der Kinder. Auch zu Hausefinden sie absolut kein Umfeld, indem ein kontinuierliches Lernenmöglich wäre.Zu Beginn meiner Arbeit wurde mir ein taubstummer Junge zugeteilt.Zunächst war ich hilflos und überfordert und wusstenicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Nach und nach kamen mirSpielideen, wie ich ihm mit Anschauungsmaterial ohne Einsatzvon Sprache etwas beibringen konnte. Bald wurde mir bewusst,dass er intelligent ist und in seiner Klassenstufe eher unterfordertist, aber aufgrund seiner Behinderung von den Lehren als hoffnungsloserFall gesehen wird. Im Laufe der Zeit konnten wir eineenge Beziehung aufbauen und mir wurde klar, wie wichtig undbesonders dieser Kontakt für den Jungen ist und wie traurig esist, dass er im nicaraguanischen Schulleben kaum eine Chancehat.Anfang Dezember beginnen für die Kinder und Lehrer offizielldie zweimonatigen Sommerferien. La Espreanza bietet in dieserZeit in einer der vier Schulen für die Kinder Unterricht an, welchensie freiwillig besuchen können. Die Kinder kamen vorwiegendaus dem Viertel, in dem sich die ausgewählte Schulebefindet, da der Weg für die Kinder, die entfernter wohnen, zuweit ist und kein adäquater Transport zur Verfügung steht.Dieser Unterricht wird ausschließlich von den Ayudantes und den20


Freiwilligen geplant, vorbereitet und gehalten. Jede Klasse wirdvon jeweils zwei bis drei Volontären und ein bis zwei Ayudantesbetreut. Ich habe in einer dritten Klasse Mathe, Spanisch, Kunst,Sport und Englisch unterrichtet und Lernspiele am Computer begleitet.Bei der Vorbereitung kommt es natürlich auf gute Zusammenarbeitvon den Ayudantes und Freiwilligen der einzelnenKlassen an. Das vor der Klasse Stehen war eine neue und interessanteHerausforderung, wobei man es keineswegs mit dem Unterrichtan deutschen Grundschulen vergleichen kann. Es gehthäufig darum, für Ruhe und Konzentration zu sorgen. Manchmalwar es schwer, Autoritätsperson zu sein, aber auch zugleich dasfreundschaftliche Verhältnis, das ihnen Rückhalt gibt, zu bewahren.Nicht selten bringen Kinder ihre kleinen Geschwister mit, die eigentlichnoch nicht in die Schule gehen, da die Eltern beide arbeiten.Zum Beispiel kam während den zwei Monaten derSommerschule jeden Tag ein Elfjähriger mit seinem zweijährigenBruder auf den Schultern in die Schule und als der Kleine in dieHose gemacht hatte, kam der Ältere zu mir, schilderte mir dasProblem und bat mich, sie nach Hause gehen zu lassen, aber versicherte,sie kämen gleich wieder.Des Öfteren wurde ich von Kindern in den Mittagspausen nachHause eingeladen, sodass ich einen guten Einblick bekam, wieSommerschule, eine besondere ZeitFoto: Jenny21


einfach sie in ihren Hütten leben. Sie schlafen teilweise zu drittauf einem Holzbrett. Bei Besuchen sind die meisten Familiensehr freundlich und offen und bieten einem Refrescos (Erfrischungsgetränke)an.Ein Highlight für mich während meines Aufenthalts war dasSchreiben eines kleinen Theaterstücks und die Aufführung vonden Kindern. Bei einer der wöchentlichen Versammlungen derFreiwilligen mit der derzeitigen australischen Leiterin (Pauline)wurde gefragt, wer sich bereit erklären würde, ein kleines Theaterstückzu schreiben. Von einer New Yorker Schule wurden Kostümegespendet, und dazu sollten passende Figuren und eineentsprechende Handlung entstehen. Bei mir kam sofort Begeisterungauf und wir schrieben zu zweit das Stückchen „La princesaque no quería casarse“, nachdem uns auch aus den Klassen großeBegeisterung vermittelt wurde. Nach dem ersten Jubel begriffenwir, dass sie nicht wussten, was Theater ist. Nach zwei Einführungs­und Übungsstunden begannen wir mit dem Proben unddie Kinder zeigten Interesse und große Eigeninitiative. Dies zeigtedie Offenheit für Neues und die Unverbrauchtheit der Kinder,die neue Angebote wissbegierig und aufgeregt aufsaugen undsich mit ihrer ganzen Kraft bei der Verwirklichung einbringen,ganz im Gegensatz zu unseren so reizüberfluteten und von Luxusgesättigten Kindern.Beim Abschlussfest der Sommerschule wurde das Theaterstückvor den anderen Schülern, den Ayudantes und einigen Eltern mitErfolg aufgeführt. Außerdem gab es Tanzaufführungen der Schüler,Essen für alle und Piñatas.Rückblickend kann ich sagen, dass die Sommerschulzeit mit demTheater und den Festen die intensivste Zeit war. Nach den Sommerferienkam eine Gruppe amerikanischer Schüler, um an einerSecundaria (weiterführende Schule) weiterzubauen, und es warmeine Aufgabe, sie zu begleiten und als Ansprechpartner zur Verfügungzu stehen. Spontan entschlossen sich die Kinder, eigenständigzu proben und ihr Theaterstück als Dank nochmalsaufzuführen. Der fertige Bau wurde mit einer Einweihungsfeiergewürdigt, bei der unter anderem eine Großmutter sich mit Tränenin den Augen bei der Organisation und allen ihren Helfernbedankte, dass es jetzt seit einigen Jahren eine Schule gibt undsomit Bildung in diesem Viertel für ihre Enkel überhaupt möglichwurde. Wir Freiwilligen waren sehr gerührt.22


Nun begann wieder der normale Unterricht, und ich wurde in einemder beiden Englischteams eingesetzt. Jedes Englischteamgibt eigenständig Englischunterricht an zwei Schulen jeweils erstebis sechste Klasse. Während es sich bei den Kleinen um dasLernen von englischen Liedern und Wörter für Farben, Zahlenetc. handelt, haben wir versucht den Älteren außer kleinen Konversationen,Wörtern etc. auch Grundkenntnisse der englischenGrammatik wie Satzstellung, Fragestellungen beizubringen. Dasist jedoch sehr schwer, da sie größtenteils die Grammatik ihrereigenen Sprache nicht beherrschen.Die Mitarbeit bei La Esperanza war für mich eine große Bereicherung.Bei meiner Arbeit habe ich gelernt, wie wichtig ein gutesBildungssystem als Basis für eine Gesellschaft ist und wieunterschiedlich diese Systeme aussehen können. Auch wenn vielesverbesserungswürdig ist und bis zu einem guten Bildungssystemin <strong>Nicaragua</strong> noch ein weiter Weg zu gehen ist, werden michdie Eindrücke und das Erleben dieser Zeit weiter begleiten, beschäftigenund inspirieren.Zur Unterstützung der Arbeit von La Esperanza spenden Sie bitteunter dem Stichwort „La Esperanza“ (jo)Los Pipitos in SomotoBeim letzten Besuch der Organisation Eltern behinderter Kinder„Los Pipitos“ in Somoto hatten wir mit den Eltern eine Evaluierungder Arbeit der letzten Jahre durchgeführt. Die Fragen dabei:„An welchen Programmen habt Ihr teilgenommen? Welche Bausteinesollen wir weiterführen? Wo liegen die wichtigsten Bedürfnisse,die im kommenden Jahr erfüllt werden sollen?“60 ­70 Eltern haben sich eingefunden und sollen Projekte, an denensie teilgenommen haben, mit grünen, und solche, die sie sichfür die Zukunft wünschen mit roten Klebepunkten versehen. Wirsind überrascht, wie schnell die Eltern ihr anfängliches Zögernüberwinden und nicht nur ihre Wünsche zum Ausdruck bringen,sondern auch ihre Geschichte und die ihrer Kinder und ihre Erfahrungenberichten möchten.Neben Medikamenten, die für viele essenziell sind, stehen Inklusion,Fortbildungen und eine Neuauflage des Bettenbauprojekts23


Auswertung mit Elternganz oben auf der Wunschliste. Diesen Anregungen der Elternfolgen wir mit unserer Finanzierung für das capitulo in Somoto<strong>2012</strong>/2013. Neben den Ausgaben für das Personal und den laufendenBetrieb des Hauses (ca. 14.000 Euro pro Jahr) finanzierenwir verschiedene Maßnahmen und Fortbildungen mit ca.8.000 Euro.Das Projekt Bettenbau ist ein Beispiel dafür. Mit Finanzierungdes Walldorfer Vereins Hilfe zur Selbsthilfe werden 35 neue Bettenunter Anleitung eines Schreiners gebaut. Die Betten erhaltenEltern, die regelmäßig mit ihren Kindern an der Physiotherapieteilnehmen und die keine eigenen Betten für ihre Kinder haben.Eine direkte Unterstützung für die Familien, die sich tatkräftigum ihre Kinder kümmern.Das Programm zeigt aber auch den mühsamen Weg von Los Pipitos:Er zielt darauf ab, die Eltern als Co­Therapeuten so weitanzuleiten, dass sie selbst mit ihren Kindern arbeiten können undnicht von der regelmäßigen Behandlung im Zentrum von Los Pipitosabhängig sind. So kann Karolina, die Physiotherapeutin,neue Familien besuchen und sie ins Programm aufnehmen.FortbildungenDie Fortbildungsschwerpunkte der letzten Jahre drehten sich immerwieder um die verschiedenen Arten der Behinderung, dieMöglichkeiten zur frühkindlichen Förderung und die Rolle der24Foto: H. Reinke


Eltern hierbei. Neue von uns finanzierte Schwerpunkte im Programmsind Schulische Förderung / Inklusion und das Thema„Hygiene hält mich gesund!“Die katastrophalen hygienischen Bedingungen in vielen Haushaltenauf dem Land sind der Anlass für diese Förderung. In denvergangenen Jahren hatten wir bei Besuchen mit Mitarbeiternund Eltern aus dem Leitungsgremium über dieses Problem diskutiert.Im Alltag der Familien beeinträchtigen die Behinderung unddie hygienische Situation die Gesundheitssituation aller Familienmitglieder.In dem nun geplanten Programm werden zusammen mit den Teilnehmerngeeignete Maßnahmen erarbeitet, wie in Küche und Bad(in der Regel derselbe Raum) eine bessere Hygiene möglich ist.Meist fehlt es an allem notwendigen. Der Großteil der Haushalteauf dem Land verfügt weder über Spiegel, Zahnbecher, Bürstennoch über geeignete Wasch/Duschmöglichkeiten. Deshalb musshier eine Grundausstattung für diese Familien Bestandteil derFortbildung sein. Es ist aber nicht nur die Frage der Ausstattung,die Begleitung der Familien durch die Promotoren von Los Pipitosist genauso wichtig.Ohne diesen festen Stamm an Personal können die vielfältigenAngebote und Maßnahmen für die über 400 Familien in und umSomoto nicht aufrecht erhalten werden. Wir bitten Sie dafür umSpenden unter dem Stichwort „Los Pipitos“. (se+hr)Bluefields : Förderkurse zurSchulintegrationDie dünn besiedelte Region Südliche Atlantikküste mit derHauptstadt Bluefields ist eine der ärmsten Regionen <strong>Nicaragua</strong>s,in der die wirtschaftlichen und sozialen Probleme noch deutlicherzutage treten als im Rest des Landes. Die Leidtragenden sind oftdie Kinder, die häufig einen Beitrag zum Familieneinkommenleisten müssen oder manchmal wochenlang bei Aussaat­ undErntearbeiten helfen und durch hohe Fehlzeiten den Anschluss inder Schule verpassen. Um Auswege aus dem Teufelskreis vonArmut, Analphabetismus und Arbeitslosigkeit zu finden, bietetdas Team der 15 Lehrerinnen um Nydia Ríos Förderkurse fürKinder und Jugendliche mit Schulschwierigkeiten an.25


Sie besuchen Familien, deren Kinder nicht zur Schule kommenund motivieren sie zur Teilnahme an den Förderkursen, um denEinstieg in die Schule wieder zu schaffen. Um auch die Elterneinzubeziehen, werden Alphabetisierungskurse für Jugendlicheund Erwachsene angeboten. Zur Zeit werden 168 Kinder, Jugendlicheund Erwachsene in den Kursen betreut.Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, damit wir diese Kurse weiterfinanzieren können. Spenden bitte unter dem Stichwort „Bluefields“.(se)Lerngruppe in BluefieldsFoto: S. EßmannFrauenzentrum in El ViejoDas Frauenzentrum in El Viejo bietet ein vielfältiges Programm,das eine Vorschule, Fortbildungskurse und Beratungsangeboteumfasst. Neben AIDS­Aufklärung, HIV­Tests und gynäkologischenUntersuchungen durch die Frauenärztin Aleída Ríos gibt eseine kostenlose Rechtsberatung bei Rechtsanwalt Kenner Navassowie eine psychologische Sprechstunde. Unter den 648 Frauenund Mädchen, die im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> eines dieser Beratungsangebotenutzten, waren 150 Opfer innerfamiliärer Gewalt,die Rat und Hilfe bei Psychologin der Jessenia Pallavicine suchten,deren gesellschaftspolitische Arbeit zu diesem Thema einenweiteren Schwerpunkt der Arbeit des Frauenzentrums bildet.26

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