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18 thesen für die zukunft des tourismus in sachsen-anhalt - CDU ...

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VORWORTAndré Schröder MdLFraktionsvorsitzenderUlrich Thomas MdLVorsitzender der ArbeitsgruppeWissenschaft und WirtschaftLars-Jörn Zimmer MdLTourismuspolitischer SprecherSehr geehrte Damen und Herren,der Tourismus <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt hat sich zu e<strong>in</strong>er Erfolgsgeschichteund zu e<strong>in</strong>em wichtigen Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong>das Land entwickelt. Mittlerweile erwirtschaften fast 45.000Beschäftige gut 3,8 Prozent <strong>des</strong> hiesigen Brutto<strong>in</strong>landsproduktes.Erstmals konnte im Jahr 2012 <strong>die</strong> Zahl von siebenMillionen Gästeübernachtungen erreicht werden und <strong>die</strong>positive Entwicklung setzt sich fort. Dennoch muss manselbstkritisch erwähnen, dass Sachsen-Anhalt trotz enormerAnstrengungen und e<strong>in</strong>er soliden Entwicklung se<strong>in</strong>er touristischenAktivitäten weiterh<strong>in</strong> im h<strong>in</strong>teren Drittel der Bun<strong>des</strong>länderund noch weit unter dem Bun<strong>des</strong>durchschnitt liegt.Das vorliegende Papier soll sich nicht unkritisch <strong>in</strong> <strong>die</strong> Reihevielfältiger Konzepte, Leitl<strong>in</strong>ien und Forderungskataloge <strong>in</strong>Sachsen-Anhalt e<strong>in</strong>reihen. Festzustellen ist jedoch, dass derTourismus <strong>in</strong> der politischen Diskussion selten über e<strong>in</strong>en Nischenstatush<strong>in</strong>aus kam.<strong>des</strong> Tourismus s<strong>in</strong>d heute besser denn je. Egal, ob familiärgeprägte Unternehmen, Politik, Kommunen und Regionen,Verbände, Kammern oder Vere<strong>in</strong>e – sie alle haben an e<strong>in</strong>emStrang gezogen und alle haben ihren Beitrag <strong>für</strong> <strong>die</strong>erfolgreiche Entwicklung geleistet. Dennoch zw<strong>in</strong>gt uns derWettbewerb dazu, neue <strong>in</strong>novative Wege zu beschreiten undunser eigenes touristisches Profil weiterzuentwickeln. Sachsen-AnhaltsTourismus ist ke<strong>in</strong> Selbstläufer, er ist e<strong>in</strong>e Herausforderung<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft! In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wird<strong>die</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion den künftigen Entwicklungsprozessbegleiten und voranbr<strong>in</strong>gen. Unsere Vorstellungen dazuf<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Papier und wir freuen uns schon heuteauf <strong>in</strong>teressante Vorschläge und Diskussionen mit Ihnen.Es grüßen Sie herzlichLassen Sie uns an <strong>die</strong>ser Stelle auch allen danken, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong>den zurückliegenden Jahren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der Branche<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt e<strong>in</strong>gesetzt haben. Die Startbed<strong>in</strong>gungenAndré Schröder MdLVorsitzender der <strong>CDU</strong>-Fraktionim Landtag von Sachsen-AnhaltUlrich Thomas MdLVorsitzender der ArbeitsgruppeWissenschaft und Wirtschaftim Landtag von Sachsen-AnhaltLars-Jörn Zimmer MdLTourismuspolitischer Sprecherder <strong>CDU</strong>-Fraktion im Landtagvon Sachsen-Anhalt1


INHALTVorwort 1E<strong>in</strong>leitung – Unsere Vision 31. Tourismusprofil –Markenzeichen <strong>für</strong> das Land Sachsen-Anhalt 52. Wirtschaftsfaktor –Tourismus als Beschäftigungs- und Ausbildungsmotor 63. Market<strong>in</strong>g –Standort Sachsen-Anhalt stärken 84. Infrastruktur –Basis <strong>für</strong> den Tourismus <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt 105. Harzer Schmalspurbahnen –Technisches Denkmal und touristischer Anziehungspunkt 136. Nachhaltigkeit –Umwelt und Klimaschutz als Qualitätsmerkmale 147. Moderner Tourismus –Die Menschen mitnehmen 178. Geschichte –Herkunft nutzen, Zukunft gestalten <strong>18</strong>9. Energie und Gebühren –Wettbewerbsfähige Preise 2110. Energiewende –Schützt unsere historischen Städte und Landschaften 2211. Luther <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt –Beg<strong>in</strong>n der Reformation und Aufklärung 2512. Konzentration –Touristische Leuchttürme weiter stärken 2613. Wettbewerb –Vorfahrt <strong>für</strong> private Unternehmen 2914. Trends und Innovationen –Entwicklungen erkennen, neue Standards setzen 3015. Professionalität –Freundlichkeit als Produktmerkmal 3116. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen –Forderungen an EU, Bund und Land 3217. Förderpolitik –Tourismusregionen im Blick behalten 35<strong>18</strong>. Weltoffenes Sachsen-Anhalt –Herzlich Willkommen bei uns 362


EINLEITUNG –UNSERE VISIONSachsen-Anhalts Tourismus hat sich positiv entwickelt. DieseEntwicklung muss weitergeführt werden. Wir wollen bis zurMitte <strong>die</strong>ses Jahrzehnts <strong>die</strong> Übernachtungszahl dauerhaftmit über sieben Millionen Gästeübernachtungen sichern.Damit <strong>die</strong>ses Ziel erreicht werden kann, muss sich Sachsen-Anhalt auf se<strong>in</strong>e Stärken bes<strong>in</strong>nen. Das Land hat e<strong>in</strong>e kulturelleTradition, <strong>die</strong> ihresgleichen sucht! Wir wollen nicht mitMecklenburg-Vorpommern, Bayern oder Tirol konkurrieren –wir wollen eigenständige und unverwechselbare Tourismusmarken<strong>für</strong> Sachsen-Anhalt!Die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion setzt auf e<strong>in</strong>e Vorwärts-Strategie,basierend auf Dynamik und der Konzentration auf wesentlicheKernpunkte.Dazu verfolgen wir Strategien:• <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e höhere Wertschöpfung und damit verbundenemSteueraufkommen,• <strong>für</strong> den Erhalt und <strong>die</strong> Schaffung neuer Arbeitsplätzeim Tourismus,• <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung ohne wirtschaftlicheBenachteiligungen,• <strong>für</strong> neue Angebote, Innovationen und Produkte,• <strong>für</strong> mehr Service und Kundenfreundlichkeit,• <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stärken im Tourismus nutzen, um sich auf Kernpunktezu konzentrieren,• <strong>die</strong> das Image von Sachsen-Anhalt weiter verbessern,um <strong>die</strong> Abwanderung junger Menschen e<strong>in</strong>zudämmenund um neue Investitionen und neue Arbeitsplätze zuschaffen,• <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Wertschöpfungskette <strong>in</strong> strukturschwachenRegionen,• <strong>für</strong> mehr Eigenkapital der touristischen Betriebe, umunabhängig von Dauer-Transferleistungen zu werden,• <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e neue touristische Aufbruchsstimmung, <strong>die</strong>neugierig macht und Interesse bei Investoren und Gästenüber <strong>die</strong> Lan<strong>des</strong>grenzen h<strong>in</strong>aus weckt,• <strong>die</strong> auf Stolz, Erfahrung und Selbstbewusstse<strong>in</strong> setzenund• <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Willkommenskultur mit dem Ziel, breite Bevölkerungsgruppenals Fremdenführer zu gew<strong>in</strong>nen und<strong>die</strong> eigenen Gäste als Werbebotschafter e<strong>in</strong>zusetzen.3


1. TOURISMUSPROFIL –MARKENZEICHEN FÜR DAS LAND SACHSEN-ANHALTSachsen-Anhalt braucht e<strong>in</strong> klares und unverwechselbaresProfil. Nach Jahren der Stagnation und „Jammerei“ ist dasLand seit dem Regierungswechsel im Jahr 2002 wieder aufWachstumskurs. Das wichtigste politische Ziel muss ausdem Anspruch resultieren, Sachsen-Anhalt wieder zu demführenden Wirtschaftsstandort <strong>in</strong> den neuen Bun<strong>des</strong>ländernzu machen. Dies setzt e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong> verlässliche und kont<strong>in</strong>uierlicheLan<strong>des</strong>politik unter Führung der <strong>CDU</strong> voraus. Erfolgund Attraktivität e<strong>in</strong>es Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong> werden <strong>in</strong> hohemMaße durch e<strong>in</strong> vertrauensvolles Klima zwischen Wirtschaftund Politik bestimmt. Sachsen-Anhalt verfügt e<strong>in</strong>schließlich<strong>des</strong> Tourismus über e<strong>in</strong>e außerordentlich ermutigende wirtschaftlicheEntwicklung. Diese Potenziale müssen noch stärkerzu e<strong>in</strong>em Markenzeichen entwickelt werden.Wir wollen den Tourismus stärken:• Tourismus ist Standort- und Investorenwerbung• Sicherung der UNESCO-Standards• UNESCO-Titel als Anziehungsmerkmal <strong>für</strong> Kulturtouristenstärker nutzen• Weitere Profilierung von Themen und Regionen• Frühzeitige Prüfung von touristischen Großprojektenauf Verträglichkeit und Nachhaltigkeit• Verständigung auf e<strong>in</strong>en Verhaltenskodex der politischenParteien, um überschaubare Probleme nicht zumNachteil <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu skandalisieren• Festschreibung <strong>des</strong> Tourismus als Teil der Lan<strong>des</strong>planung• Maßvoller E<strong>in</strong>satz von Evaluationen und Umstrukturierungenerst nach entsprechenden Bewährungszeiträumen• Evaluierung und Weiterentwicklung der Straße der Romanik,<strong>in</strong>cl. Transromanica, als bekannteste Markensäulenzu zentralen Kompetenzrouten <strong>für</strong> das Thema Mittelalter• Bewerbung der Himmelsscheibe von Nebra als weltweite<strong>in</strong>maliges Kulturgut und verstärkte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>die</strong>Markensäule Himmelswege5


2. WIRTSCHAFTSFAKTOR –TOURISMUS ALS BESCHÄFTIGUNGS- UND AUSBILDUNGSMOTORDer Tourismus ist e<strong>in</strong>er der bedeutendsten Beschäftigungssektoren<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt. Fast 50.000 Arbeitsverhältnisses<strong>in</strong>d hierzulande direkt vom Tourismus abhängig. Rechnetman <strong>die</strong> <strong>tourismus</strong>nahen Bereiche h<strong>in</strong>zu, so ergeben sich <strong>in</strong>Sachsen-Anhalt schon jetzt ca. 80.000 Arbeitsplätze, <strong>die</strong> unmittelbarvon der künftigen touristischen Entwicklung bee<strong>in</strong>flusstwerden. Der Tourismus ist Arbeitgeber und E<strong>in</strong>nahmequelle<strong>für</strong> viele Familienunternehmen und er ist vielerorts<strong>die</strong> wichtigste Beschäftigungsmöglichkeit <strong>in</strong> strukturschwachenRegionen. Für viele ger<strong>in</strong>g qualifizierte und langzeitarbeitsloseArbeitnehmer bietet <strong>die</strong> Branche oft <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zigeMöglichkeit, über Zeit- und Saisonarbeitsverhältnisse e<strong>in</strong>enTeil <strong>des</strong> Lebensunterhalts durch der eigenen Hände Arbeit zuver<strong>die</strong>nen. Vor <strong>die</strong>sem H<strong>in</strong>tergrund ist es besonders wichtig,den bestehenden und mühsam gewachsenen Arbeitsmarktvor zu hohen Forderungen zu schützen. E<strong>in</strong>e Verbesserungder Lohnstrukturen kann dauerhaft nur über e<strong>in</strong>e deutlicheVerbesserung der Wertschöpfung <strong>in</strong> den touristischen Unternehmengel<strong>in</strong>gen. Die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion ist daher <strong>für</strong>e<strong>in</strong>e wettbewerbsorientierte Lohnpolitik.Wir wollen den Tourismus stärken:• Stärkung touristischer Ausbildungsberufe <strong>in</strong> Berufsschulen• Beförderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Verbänden, den IHKn, derBun<strong>des</strong>agentur <strong>für</strong> Arbeit und <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt• Evaluierung von touristischen Beschäftigungsmaßnahmen<strong>für</strong> ältere und ger<strong>in</strong>g qualifizierte Arbeitnehmer• Faire und wettbewerbsorientierte Lohnpolitik <strong>für</strong> touristischeBetriebe• Modernisierung und Anpassung der Ausbildungsberufeim Tourismus und <strong>in</strong> <strong>tourismus</strong>nahen Branchen6


• Enge Abstimmung mit klassischen Tourismusländernwie Mecklenburg-Vorpommern, Bayern oder Baden-Württemberg im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Harmonisierung derAusbildungsberufe sowie Koord<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samenVerbundausbildung• Leiharbeit als wichtige Unterstützung bei saisonalenSchwankungen im Tourismus erhalten• Wiedere<strong>in</strong>führung <strong>des</strong> Saisonarbeitslosengel<strong>des</strong>• Aufhebung Beschäftigungsverbot jugendlicher Auszubildenderam Wochenende <strong>für</strong> touristische Betriebedurch e<strong>in</strong>e Anpassung <strong>des</strong> § 16 JArbSchG• Nachwuchsprobleme <strong>in</strong> der Gastronomie und im Hotelgewerbeoffensiv angehen7


3. MARKETING –STANDORT SACHSEN-ANHALT STÄRKENMarket<strong>in</strong>g und Tourismus s<strong>in</strong>d untrennbar mite<strong>in</strong>ander verbunden.„Tue Gutes und rede darüber“ ist nicht nur e<strong>in</strong>eB<strong>in</strong>senweisheit aus der Werbebranche. In der Tat erfordertder zunehmende europaweite Konkurrenzdruck auf <strong>die</strong> Tourismusregionenneue Methoden <strong>des</strong> Market<strong>in</strong>gs und derMarkterschließung. Immer anspruchsvoller werdende Kunden,immer älter werdende Gäste mit eigenen Bedürfnissenund Urlaubs-Verhaltensweisen sowie das verstärkte Auftretenkünstlicher Anziehungsfaktoren fordern nach neuen Angebotenund Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmalen <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt.Dabei muss e<strong>in</strong>e Konzentration auf <strong>die</strong> Bereiche Produktpolitik,Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitikund Servicepolitik im Fokus der Aktivitäten stehen.Modernes Market<strong>in</strong>g muss als strategischer Ansatz verstandenwerden, das <strong>in</strong>stitutionell gut ausgeprägt ist, alle Instrumentee<strong>in</strong>setzt und <strong>die</strong>se optimal komb<strong>in</strong>iert.8


Wir wollen den Tourismus stärken:• Enger Kontakt zu Unternehmen mit dem Ziel, durchMeet<strong>in</strong>gs, Veranstaltungen und Messen Aufmerksamkeit<strong>für</strong> Sachsen-Anhalt zu erzeugen• Bündelung zahlreicher regionaler Initiativen und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<strong>in</strong> Markensäulen bzw. touristische Gesamtprojekte• Mitwirkung an den wichtigen nationalen und <strong>in</strong>ternationalenE<strong>in</strong>käufermessen der Branche• Evaluierung bestehender Maßnahmen <strong>des</strong> Web-Tourismusund weiterer Aufbau sogenannter Web 2.0-Plattformen• Schaffung länderübergreifender, vernetzter Angebote,wie z. B. Harz-Card• Stärkere Zentralisierung der Market<strong>in</strong>gaufgaben undf<strong>in</strong>anzielle Absicherung von IMG und Lan<strong>des</strong><strong>tourismus</strong>verband• „Willkommen-Dauerkampagne“ auf Großflächen <strong>in</strong>Sachsen-Anhalt (Themenbeispiele: Frühaufsteher, Landder Ideen, Investitionsstandort, Kernland deutscherund europäischer Geschichte, Mitteldeutschland)• Länderübergreifende Vermarktung von touristischenRegionen, wie dem Harz als Ganzes• Verstärkte Kooperation zwischen Wirtschaft und Tourismusmit dem Ziel, auf Produkten Sympathiewerbung<strong>für</strong> Sachsen-Anhalt zu platzieren• Nutzung der Kulturabteilungen <strong>des</strong> Auswärtigen Amtesder Bun<strong>des</strong>republik <strong>in</strong> Form von Wanderausstellungen,Vorträgen und Informationsveranstaltungen• Anpassung an neue Informationstechniken (iPhone,iPad) und Schaffung von neuen Market<strong>in</strong>g<strong>in</strong>strumenten,wie Regional- Apps oder animierten Clips (BeispielAltmark-App, Lan<strong>des</strong>-App)9


4. INFRASTRUKTUR –BASIS FÜR DEN TOURISMUS IN SACHSEN-ANHALTSachsen-Anhalt verfügt, im Herzen Europas gelegen, übere<strong>in</strong>e erstklassige Infrastruktur. Diese ermöglicht es Gästenund Besuchern, das Bun<strong>des</strong>land bequem, zuverlässig undschnell zu erreichen. E<strong>in</strong> ausgedehntes Autobahnnetz, gutausgebaute Fernstraßen, <strong>die</strong> Nähe zu <strong>in</strong>ternationalen Flughäfensowie e<strong>in</strong> dichtes Eisenbahnnetz sorgen da<strong>für</strong>, dassSachsen-Anhalt als Tourismusstandort immer attraktiverwird. E<strong>in</strong>e gute Infrastruktur und Erreichbarkeit müssenals Grundvoraussetzung <strong>für</strong> künftige Erfolge <strong>in</strong> der touristischenEntwicklung verstanden werden! Es gilt daher, <strong>die</strong>bestehenden Verkehrsnetze zu optimieren und weiter auszubauen.Für <strong>die</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion haben bei <strong>die</strong>senOptimierungsprozessen auch ökologische Belange und Anliegenvon Menschen mit Bee<strong>in</strong>trächtigungen e<strong>in</strong>en hohenStellenwert.Wir wollen den Tourismus stärken:• Verbesserung der regionalen Netzvertaktung, vor allem<strong>in</strong> Tourismuszentren• Umsetzung vernetzter Verkehrskonzepte und kundenorientierteFahrpläne• Ausbau <strong>des</strong> Radwegenetzes im Rahmen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>radverkehrswegekonzeptes• Verbesserung der Beschilderung und dauerhafte Erhaltungvon Radwegen• Gewährleistung e<strong>in</strong>er barrierefreien Infrastruktur, <strong>in</strong>sbesondereim unmittelbaren Umfeld touristisch bedeutsamerSehenswürdigkeiten• Schaffung und Erhalt attraktiver und kostengünstigerNahverkehrstickets (Schönes Wochenende, Schüler-Ferien-Ticket)• Beibehaltung der kostenfreien Mitnahme von Fahrrädern<strong>in</strong> Nahverkehsrzügen der Deutschen Bahn AG• Schienenfernverkehr als Direktverb<strong>in</strong>dung von Magdeburg<strong>in</strong> <strong>die</strong> Metropolen sicherstellen• Schaffung von attraktiven Bahnangeboten <strong>in</strong> <strong>die</strong> touristischenZentren• gesicherte Mitnahme von Fahrrädern <strong>in</strong> Zügen und Bussen10


5. HARZER SCHMALSPURBAHN –TRADITIONSPFLEGE UND TOURISTISCHER ANZIEHUNGSPUNKTDie Fasz<strong>in</strong>ation technischer Denkmale ist seit Generationenungebrochen. Es ist der Kontrast zwischen der aktuellenModerne und der konservierten Vergangenheit, <strong>die</strong> immerwieder begeistert. Sachsen-Anhalt verfügt über zahlreichetechnische Denkmale. E<strong>in</strong>es davon ist <strong>die</strong> Harzer Schmalspurbahn(HSB),<strong>die</strong> jährlich nicht nur <strong>die</strong> 1,2 Millionen Fahrgäste<strong>in</strong> ihren Bann zieht, sondern mit 140 km Gesamtlänge zuden größten zusammenhängenden SchmalspurbahnnetzenEuropas gehört. Nach e<strong>in</strong>er Stu<strong>die</strong> der Fachhochschule Harzliegt alle<strong>in</strong> der Wert <strong>die</strong>ser touristischen Wertschöpfung bei37 Millionen Euro im Jahr. Trotz <strong>die</strong>ser Zahlen und trotz steigendemFahrgastaufkommen ist der Erhalt der Bahn e<strong>in</strong>egroße Herausforderung <strong>für</strong> das Land und Anteilseigner, weil<strong>die</strong> touristische Wertschöpfung nicht im direkten Kontext zuden tatsächlichen Kosten der Bahn steht.Wir wollen den Tourismus stärken:• Festhalten am Dampfbetrieb• Das Netz der HSB erhalten und dauerhaft betreiben• HSB als technisches Denkmal verstehen, Modernisierungenund Rationalisierungen nur <strong>in</strong> moderater Formund <strong>in</strong> sicherheitsrelevanten Bereichen• Entwicklung e<strong>in</strong>es langfristigen Betreiber- und F<strong>in</strong>anzierungskonzeptes• Förderung der HSB als touristisches Verkehrsmittel• Qualitätsverbesserung durch mehr Züge, Schaffungvon zusätzlichen Kreuzungsmöglichkeiten auf der Brockenstrecke• Zukunftssicherung <strong>des</strong> historischen Dampfbetriebesdurch Schaffung eigener Werkstattkapazitäten (GläserneWerkstatt)• F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung und Ausgleichszahlungen<strong>für</strong> langfristige Infrastrukturmaßnahmen• Augenmaß bei Forderungen an <strong>die</strong> Barrierefreiheit – esgilt, <strong>die</strong> historische Substanz der Fahrzeuge zu erhalten• Lan<strong>des</strong>bevollmächtigter Bahn (LFB) muss <strong>in</strong> Lan<strong>des</strong>hoheitverbleiben: Zentralisierung durch das Eisenbahnbun<strong>des</strong>amt(EBA) ist angesichts rückläufiger Fachkompetenzenim H<strong>in</strong>blick auf künftige Zulassungsverfahrenbei historischen Fahrzeugen zu vermeiden13


6. NACHHALTIGKEIT –UMWELT UND KLIMASCHUTZ ALS QUALITÄTSMERKMALEAngesichts globaler Klima- und Wetterveränderung ist dasThema Nachhaltigkeit zu e<strong>in</strong>er der zentralen Aufgabenstellungen<strong>für</strong> alle Länderregierungen geworden. Damit steht<strong>die</strong>ses Thema auch im Gesamtkontext der weiteren touristischenEntwicklung <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt. Den Mittelpunkt derÜberlegungen bildet <strong>die</strong> Erkenntnis, dass es ohne e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takteNatur auch ke<strong>in</strong>e erfolgreiche touristische Entwicklunggibt! Angesichts e<strong>in</strong>er weltweiten Zunahme <strong>des</strong> Tourismussteht <strong>die</strong> Branche vor e<strong>in</strong>er ihrer größten Herausforderungen.Dabei gilt es, sämtliche Bereiche, wie <strong>die</strong> An- und Abreise,<strong>die</strong> örtliche Reisetätigkeit, <strong>die</strong> Übernachtung sowieentsprechende regionale Angebote im Gesamtkomplex aufökologische Nachhaltigkeit zu überprüfen. Dazu müssenneue und <strong>in</strong>novative Schritte gegangen werden.Wir wollen den Tourismus stärken:• E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte Natur ist <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en erfolgreichenTourismus• Durchdachter Flächenverbrauch von Landschafts- undTourismusräumen• Historische Gebäude und „touristische Wohlfühlräume“nicht durch Solar- und W<strong>in</strong>dparks gefährden, d. h.ke<strong>in</strong>e weitere Flächenausweisung <strong>für</strong> W<strong>in</strong>denergieanlagen<strong>in</strong> touristischen Kern- und Naherholungsgebieten,wie z. B. Harz oder Saale-Unstrut-Region, und e<strong>in</strong>emoderate Anwendung neuer Technologien, wie der Solarenergie<strong>in</strong> historischen Städten oder an historischenGebäuden14


• Tourismus nicht zu Lasten von Mensch und Natur entwickeln• Förderung von energiesparenden Maßnahmen vonGaststätten, Kurhäusern und Hotels• Regionale Initiativen und Vere<strong>in</strong>e eng <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gestaltungtouristischer Räume e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den (z. B. Wandervere<strong>in</strong>eoder Harzklub)• Erarbeitung alternativer Nutzungskonzepte <strong>für</strong> <strong>die</strong>Karstlandschaft Südharz (Stichwort „sanfter“ Tourismus)• Enge Kooperation mit Landschafts- und Nationalparksim H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Schaffung von Wander- und Naturlehrpfadenzur Stärkung <strong>des</strong> Naturverständnisses undder Umweltbildung <strong>in</strong> der Bevölkerung• Schutz und Pflege der Wälder• Enge E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Landwirtschaft bei der Pflege attraktiverErholungslandschaften und zur E<strong>in</strong>kommensverbesserung<strong>in</strong> strukturschwachen Regionen (Urlaubauf dem Bauernhof)15


7. MODERNER TOURISMUS –DIE MENSCHEN MITNEHMENTouristische Entwicklung ist <strong>für</strong> viele strukturschwache Regionene<strong>in</strong>e der wirtschaftlichen Haupte<strong>in</strong>nahmequellen.Diesem Umstand geschuldet, fokussiert sich <strong>die</strong> dortige Regionalentwicklungoft ausschließlich auf <strong>die</strong> Verbesserungund den weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur.Dies gilt erst recht <strong>für</strong> jene Regionen und Kommunen, <strong>die</strong>aufgrund von Sehenswürdigkeiten oder ihrer landschaftlichenAttraktivität zu sogenannten „touristischen Selbstläufern“gezählt werden. Auch wenn der Tourismus vielerortssaisonal und regional e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil auf <strong>die</strong> örtlicheWertschöpfung hat, darf das tägliche öffentliche Lebennicht ausgeblendet werden. Nachhaltigkeit im Tourismusbedeutet <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion nicht nur e<strong>in</strong>en ressourcenschonendenUmgang mit der Umwelt, sondern auch<strong>die</strong> E<strong>in</strong>beziehung der Menschen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den touristischen Regionenleben und arbeiten. E<strong>in</strong>e überzogene E<strong>in</strong>schränkungder Lebensräume führt automatisch zu Akzeptanzproblemengegenüber dem Tourismus, <strong>die</strong> es zu vermeiden gilt.Wir wollen den Tourismus stärken:• Ständiger Dialog mit den E<strong>in</strong>wohnern• Transparente Entscheidungen bei touristischen Maßnahmen• Förderung von Schallschutzmaßnahmen durch <strong>die</strong> Kommunen• Kanalisierung von Touristenströmen• Mehr Park & Ride-Parkplätze an den Stadträndern• E<strong>in</strong>beziehung der E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> <strong>die</strong> Stadtgestaltung,Bonussysteme <strong>für</strong> Grünpflege, Bepflanzung sowie <strong>für</strong><strong>die</strong> Fassadengestaltung17


8. GESCHICHTE –HERKUNFT NUTZEN, ZUKUNFT GESTALTENEs gibt ke<strong>in</strong>e Zukunft ohne Herkunft. Zur Identität e<strong>in</strong>es Lan<strong>des</strong>gehört ganz wesentlich das Bewusstse<strong>in</strong> um <strong>die</strong> eigeneGeschichte. Die Geschichte Mitteldeutschlands fasz<strong>in</strong>iert mitüberragenden Persönlichkeiten und sie kennt zudem vieleOrte, an denen man Weltgeschichte schrieb und Zeitenwendenmarkierte. Auch <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt f<strong>in</strong>den wir zahlreicheTraditions- und Herkunftsl<strong>in</strong>ien. Die Grundlagen von damalsbestimmen uns noch heute - seien es <strong>die</strong> Anfänge der Trennungvon Kirche und Staat, <strong>die</strong> Gründung erster Universitäten,<strong>die</strong> Entdeckung der Individualität <strong>des</strong> Menschen oderder Ursprung demokratischer Rechtssysteme. Diese humanistischenTraditionen waren hierzulande stets mit großenNamen verbunden. Egal ob Nietzsche, Bach, Händel, Telemann,Müntzer oder Luther, sie alle lebten und wirkten<strong>in</strong> Mitteldeutschland. Wir verstehen Geschichte als Brückezwischen Vergangenheit und Zukunft. Dies gilt <strong>für</strong> den Tourismusgenauso wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung. DieGeschichte Sachsen-Anhalts ist Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal undtouristischer Anziehungspunkt zugleich! Sie muss stärkerdenn je <strong>für</strong> den Tourismus genutzt und weiterentwickeltwerden.Wir wollen den Tourismus stärken:• Weitere Vernetzung der Lutherstätten mit dem Ziel e<strong>in</strong>erseparaten Market<strong>in</strong>g- und Verwertungsstrategie• Verknüpfung wissenschaftlicher und touristischer Kooperationsprojekte• Verstärkte Präsentation von Geschichte und E<strong>in</strong>maligkeiten<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt <strong>in</strong> Form von Erlebniszentren(analog Arche Nebra) und Verknüpfung mit touristischenMarkensäulen oder Sehenswürdigkeiten, z. B.Bitterfelder Bernste<strong>in</strong>• Intensivere Vermarktung von Persönlichkeiten und Verknüpfungenmit touristischen Themen und Events(z. B. Bach/Händel-Musik, Junkers-Innovation, Eike vonRepgow - Sachsenspiegel)<strong>18</strong>


• Nutzung <strong>des</strong> öffentlich-rechtlichen Fernsehens undRundfunks im H<strong>in</strong>blick auf Informationssendungen zurGeschichte oder zu bedeutenden Persönlichkeiten <strong>des</strong>Lan<strong>des</strong> Sachsen-Anhalt• Unterstützung e<strong>in</strong>er zentralen Dauerausstellung zurmitteldeutschen Industriegeschichte• Nutzung <strong>des</strong> Internet-Lan<strong>des</strong>portals Sachsen-Anhalt<strong>für</strong> Informations- und Geschichtsfilme (Downloads <strong>für</strong>mobile Player)• Städteverb<strong>in</strong>dungen (Magdeburger Stadtrecht, Hansebund,Rolandstädte) <strong>in</strong>tensiver <strong>für</strong> den Tourismusnutzen• Straße der Romanik optimal mit regionalen Themen,wie z. B. <strong>die</strong> Backste<strong>in</strong>gotik und den AltmärkischenHansebund, verb<strong>in</strong>den19


9. ENERGIE UND GEBÜHREN –WETTBEWERBSFÄHIGE PREISEDer starke Anstieg von Energiepreisen sowie Wasser- undAbwassergebühren ist <strong>in</strong> den zurückliegenden Jahren zue<strong>in</strong>em wirtschaftshemmenden Kostenfaktor auch <strong>für</strong> <strong>die</strong>Tourismusbranche geworden. Nicht nur das Hotel- undGaststättengewerbe leidet erheblich unter hohen Energiepreisen,sondern auch <strong>tourismus</strong>nahe Branchen. H<strong>in</strong>zukommen starke regionale Unterschiede <strong>in</strong> der Energiepreisstrukturund <strong>in</strong> der Struktur bei Wasser- und Abwassergebühren,<strong>die</strong> sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Grenzbereichen zu anderenBun<strong>des</strong>ländern negativ auf das Kostenverhältnis heimischerUnternehmen auswirken. Die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion setztdaher auf e<strong>in</strong>en fairen Wettbewerb und e<strong>in</strong>en Energiemix,der sowohl <strong>die</strong> Kernenergie als auch <strong>die</strong> heimische und subventionsfreieBraunkohle be<strong>in</strong>haltet.Wir wollen den Tourismus stärken:• Wettbewerbsfähige Gas- und Energiepreise• Förderung von stromsparenden Geräten• Nutzung alternativer Technologien, wie z. B. Geothermie(z. B. <strong>für</strong> Heilbäder) und Solartechnik (Dachflächenauf Hotels oder Kurhäusern)• Unterstützung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anschaffung <strong>des</strong> Energiepasses• Moderate Wasser- und Abwassergebühren• Förderung bei der Umstellung auf energieeffizienteHeiztechnik und Wärmedämmung (CO2-Gebäudeprogramm)• Entwicklung und Förderung alternativer Antriebssysteme- <strong>in</strong>sbesondere im Individualverkehr als dem Hauptverkehrsträger<strong>für</strong> den Tourismus, der unter hohen Kraftstoffpreisenleidet• Förderung von „Energiezapfsäulen“ <strong>für</strong> E-Autos an Hotelsund zentralen touristischen Punkten21


10. ENERGIEWENDE –SCHÜTZT UNSERE HISTORISCHEN STÄDTE UND LANDSCHAFTENDie Energiewende wird es Deutschland ermöglichen, schon<strong>in</strong> wenigen Jahrzehnten große Teile se<strong>in</strong>es Stroms aus umwelt-und klimafreundlichen regenerativen Energiearten zugew<strong>in</strong>nen. Dennoch darf <strong>die</strong>se eigentlich positive Entwicklungnicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass e<strong>in</strong>e ungehemmteund unstrukturierte Verbreitung von W<strong>in</strong>drädern, Biomasseanlagen,Dämmplatten und Solarpaneelen zunehmend zue<strong>in</strong>er ernsthaften Bedrohung <strong>für</strong> <strong>die</strong> historischen Städte und<strong>für</strong> touristisch genutzte Landschaften wird. DeutschlandsStädte und Kulturlandschaften s<strong>in</strong>d über <strong>die</strong> Jahrhundertegewachsen. Ihr Erhalt ist nicht nur e<strong>in</strong>e große monetäre Herausforderung,sondern es ist <strong>die</strong> Pflicht e<strong>in</strong>er hoch entwickeltenNation wie Deutschland, <strong>die</strong>se Kulturgüter <strong>für</strong> künftigeGenerationen zu bewahren. Dazu gehört auch, dass dasallgeme<strong>in</strong>e Ersche<strong>in</strong>ungsbild nicht durch technische Aberrationenzerstört wird.Wir wollen den Tourismus stärken:• Festhalten am Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan und an der1-Prozent-Regelung, unter Beibehaltung der Freiraumstruktur(Vorbehaltsgebiete Tourismus und Erholung),ke<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dräder <strong>in</strong> Tourismusgebieten• Verstärkter Dialog zwischen kommunalen Spitzenverbändenund Lan<strong>des</strong>regierung zum Schutz von Baudenkmalenund historischen Innenstädten• Schnellstmögliche Anpassung der EEG-Subventionenmit dem Ziel, e<strong>in</strong>en weiteren Ausbau von regenerativenEnergien nicht über <strong>die</strong> beschlossenen Ausbauziele(Deckelung <strong>des</strong> Solarausbaus) h<strong>in</strong>aus vorzunehmen• Ke<strong>in</strong>e weitere Verschärfung der Denkmalschutzgesetzeund Bauordnungen im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Installation vontechnischen Anlagen sowie von Dämmstoffen• Ausweisung von Verbotszonen <strong>für</strong> W<strong>in</strong>d-, Solar- undBiomasseanlagen, um Räume <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e touristische Nutzungfreizuhalten22


11. LUTHER IN SACHSEN-ANHALT –BEGINN DER REFORMATION UND AUFKLÄRUNGE<strong>in</strong>es der ambitionierten Ziele der jüngsten Zeit s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Organisationder Lutherdekade und <strong>die</strong> Vorbereitungen zumeigentlichen Jubiläumsjahr 2017. Sachsen-Anhalt rückt alsauthentischer Ort der Reformation und Aufklärung zwangsläufig<strong>in</strong> den Blickpunkt der Gläubigen und deren Interessengruppen.Die Lutherdekade soll das Wirken Mart<strong>in</strong> Luthersvergegenwärtigen und se<strong>in</strong>e Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reformation,<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft sowie <strong>die</strong> Trennung von Staat undKirche unterstreichen. Für Mitteldeutschland und Sachsen-Anhalt bedeutet <strong>die</strong> kirchliche Zentralstellung im Reformationsjahre<strong>in</strong>e Herausforderung, aber auch e<strong>in</strong>e große Chance,<strong>die</strong> es touristisch und market<strong>in</strong>gmäßig zu nutzen gilt.Wir wollen den Tourismus stärken:• Sicherstellung der F<strong>in</strong>anzierung <strong>für</strong> das Lutherjahr 2017und stärkere Fokussierung der Organisation und monetärenAusrichtung auf das Jubiläum• Bessere Verzahnung der e<strong>in</strong>zelnen Akteure von Bund,Land, Kommunen und der kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen• Stärkere Zentralisierung der f<strong>in</strong>anziellen Mittel auf dasJahr 2017• Evaluierung der aktuellen Konzepte, der Infrastruktursowie der Gedenkstätten im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Wirksamkeit,Attraktivität und den zukünftigen Kostenbedarf• Engere Kooperation und Koord<strong>in</strong>ierung der Lutherstätten• Schaffung e<strong>in</strong>es zentralen mitteldeutschen Länderangebotsund geme<strong>in</strong>same nationale und <strong>in</strong>ternationaleVermarktung• Stärkere E<strong>in</strong>beziehung <strong>des</strong> Hotelgewerbes, Schaffunge<strong>in</strong>es eigenständigen und e<strong>in</strong>heitlichen Labels „LutherHotel“ mit festen Standards (z. B. Bibeln auf den Zimmern)• Kostenloses und weltweites Market<strong>in</strong>g über geschichtlicheBeiträge <strong>in</strong> Fachzeitschriften, Fernsehen oder Internet• Schulung von Hotelpersonal zur Geschichte und überdas Wirken Mart<strong>in</strong> Luthers• Herrichtung von öffentlichen Anlagen (Bahnhöfen, Busstationen)an den Lutherorten25


12. KONZENTRATION –TOURISTISCHE LEUCHTTÜRME WEITER STÄRKENEs ist seit jeher e<strong>in</strong>e alte Weisheit der Wirtschaft, dass manstarke Produkte noch stärker macht, um schwache Produkteso weiterzuentwickeln, dass sie irgendwann auch stark werden.Angesichts knapper F<strong>in</strong>anzen müssen touristische Projektekünftig mehr denn je auf ihre Rentabilität und Renditegeprüft werden. Dies gilt <strong>für</strong> das Tourismusmarket<strong>in</strong>g, <strong>für</strong>den künftigen Ausbau der touristischen Infrastruktur, <strong>für</strong> <strong>die</strong>Fortentwicklung der Markensäulen und <strong>für</strong> <strong>die</strong> touristischenSchwerpunktregionen. Der Tourismus <strong>in</strong> den neuen Bun<strong>des</strong>ländernwurde <strong>in</strong> der Vergangenheit oft nach dem Gießkannenpr<strong>in</strong>zipgefördert, da man vielfach über <strong>die</strong>se Brancheversucht hat, artfremde regionale Projekte und Initiativenvoranzutreiben. Dies führte <strong>in</strong> den Bereichen Regionalplanung,Stadtentwicklung und Denkmalschutz durchaus zupositiven Effekten, aber oft auch zu e<strong>in</strong>em diffusen touristischenErsche<strong>in</strong>ungsbild.Wir wollen den Tourismus stärken:• Ausrichtung der Märkte und Konzentration auf wesentlicheSchwerpunkte• Erfolgsanalyse <strong>des</strong> regionalen und bereichsspezifischenTourismus unter Wachstumsaspekten• Fokus der Markensäulen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> auf <strong>in</strong>terne Erfolgsproduktesetzen• Markensäulen und <strong>die</strong> Rechte an den Markensäulen alsProdukt vermarkten• Erstellung e<strong>in</strong>es Erfolgsregisters <strong>für</strong> Baudenkmale undTourismusstandorte zur Steuerung von Market<strong>in</strong>g undFörderpolitik• Neuzuschnitt der Tourismusregionen nicht nach Landkreisenund Orten, sondern nach touristischen Schwerpunktregionen26


• Intensives Erfolgscontroll<strong>in</strong>g der Markensäulen „Gartenträume“und „Blaues Band“ mit dem Ziel der Ermittlungihrer tatsächlichen Wertschöpfung, Evaluierung bereitsbestehender Konzepte und Maßnahmen• Bündelung regionaler Kompetenzen im Lan<strong>des</strong><strong>tourismus</strong>verband• Verstärkter Ausbau der Markensäulen „Straße der Romanik“und „Himmelswege“ sowie der Urlaubs- undTourismusregion Harz• Gesamttouristische, geme<strong>in</strong>same Vermarktung <strong>des</strong> WeltkulturerbesHarz nicht ohne <strong>die</strong> UNESCO-WelterbestadtQuedl<strong>in</strong>burg.27


13. WETTBEWERB –VORFAHRT FÜR PRIVATE UNTERNEHMENSpätestens seit E<strong>in</strong>führung der sozialen Marktwirtschaft <strong>in</strong>Deutschland wurde deutlich, dass privates Unternehmertum,Wettbewerb, freier Markt und Leistungsbereitschaft <strong>die</strong>Schlüssel <strong>für</strong> Wohlstand und soziale Sicherung s<strong>in</strong>d. „MehrPrivat statt Staat“ propagierte e<strong>in</strong>stmals der Vater von sozialerMarktwirtschaft und deutschem Wirtschaftswunder,Ludwig Erhard. Dieser Ansatz gilt auch <strong>für</strong> den Tourismus<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt. Gerade <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>er weltweiten Vernetzungund e<strong>in</strong>er globalisierten Wirtschaft stößt der Staatrecht schnell an se<strong>in</strong>e Grenzen und wird so zum „Bremser“.Die Tourismusbranche aber lebt von präzisen, schnellen undflexiblen Entscheidungen im <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb.Daher ist es folgerichtig, Aufgaben überall dort zu privatisieren,wo das Land <strong>die</strong>se Anforderungen nicht erfüllen kann.Staatliche Institutionen haben Lenkungsfunktionen, aber siesollten weniger als Leistungsanbieter auftreten. Die Rückführungder Staatsquote hat daher <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>CDU</strong> seit Jahrzehntenhöchste Bedeutung.Wir wollen den Tourismus stärken:• Verkauf und Vertrieb touristischer Produkte weiter privatisieren• Förderung <strong>des</strong> Privatisierungsprozesses der TMG undstärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> privatwirtschaftliche Aktivitäten• Nutzung etablierter Buchungssysteme (HRS, book<strong>in</strong>g.comusw.)• Nutzung lan<strong>des</strong>typischen Know-hows bei <strong>in</strong>ternationalenAuftritten und Werbung im Ausland• Kontaktvermittlung über etablierte und professionellagierende Agenturen• Listung über <strong>in</strong>ternational agierende Konzerne wie TUI,Neckermann etc.• Ausbau unterschiedlichster Vertriebsformen• Verstärkte Internationalisierung <strong>des</strong> Market<strong>in</strong>gs durchprivate Partner• Beteiligung an <strong>in</strong>ternationalen Cash-Card-Projekten• Trend <strong>des</strong> Zubaus von Ketten- und Billighotels <strong>in</strong> B- undC-Lagen entgegentreten: besserer Service, <strong>in</strong>dividualisiertereAngebote bei Bestandshotels29


14. TRENDS UND INNOVATIONEN –ENTWICKLUNGEN ERKENNEN, NEUE STANDARDS SETZENDer Tourismusmarkt ist <strong>in</strong> Bewegung. Die alte Formel „Sonne,Strand und Wasser“ gilt nicht mehr une<strong>in</strong>geschränkt.Seit langem gew<strong>in</strong>nt der sogenannte Nischen<strong>tourismus</strong>kont<strong>in</strong>uierlich Marktanteile. Inzwischen haben sich nichtnur das Reiseverhalten und <strong>die</strong> Altersstruktur der Touristenverändert, sondern auch deren Anspruchspalette. Es werdenimmer öfter Zusatzangebote verlangt, <strong>die</strong> nicht nur beischlechtem Wetter e<strong>in</strong>en Mehrwert garantieren. Im Tourismusbereichhat <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e starke Individualisierungstattgefunden. Auch wird weniger lang, aber da<strong>für</strong> umsoöfter gereist. Der Erfolg der Tourismuswirtschaft wird <strong>in</strong> Zukunftstärker davon abhängen, neue Trends zu erkennen undzu offerieren, <strong>die</strong> von den klassischen Angeboten deutlichabweichen. Generell ist den wachsenden Qualitätsansprüchene<strong>in</strong>e hohe Aufmerksamkeit zu widmen. Die Innovationsfreudigkeitder Branche ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> künftige touristischeEntwicklung Sachsen-Anhalts entscheidend.Wir wollen den Tourismus stärken:• Enge Zusammenarbeit mit Trend- und Fachmagaz<strong>in</strong>enmit dem Ziel, neue Entwicklungen schnell zu erkennenund umzusetzen• Inland<strong>tourismus</strong> auf <strong>die</strong> Gegebenheiten <strong>des</strong> demografischenWandels, <strong>des</strong> Kaufkraftverhaltens und auf <strong>die</strong>Veränderungen <strong>des</strong> Reiseverhaltens anpassen• Weiterer Ausbau <strong>des</strong> Kongress-, Event- und TagungsstandortesSachsen-Anhalt vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>des</strong>Ausgleichs saisonaler Schwankungen und angeschlossenerPrivatreisen und der strategischen Lage im HerzenDeutschlands und Europas• Qualität als wichtiges Entscheidungskriterium erkennen• E<strong>in</strong>stellung auf neue Preissegmente• Fokus auf Generationen<strong>tourismus</strong> (Familien + Großeltern)• Kultur<strong>tourismus</strong> weiter ausbauen (historische Kle<strong>in</strong>- undMittelstädte gew<strong>in</strong>nen an Bedeutung)• Profilierung zur Mitteldeutschen Event- und Festivalregion• Die Familie als Trendsetter nutzen• Attraktive Angebote <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der im Urlaub mit dem Ziel,das K<strong>in</strong>d ist der wiederkommende Kunde von morgen• Verbesserung von technischen Standards: Schaffungvon kostenlosen Internet-Zugängen <strong>in</strong> Hotels und Gaststättenim Rahmen der aktuellen rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen(Siehe auch Punkt 16)30


15. PROFESSIONALITÄT –FREUNDLICHKEIT ALS PRODUKTMERKMALFreundlichkeit gilt vielen leider immer noch als suspekt. Erzähltman e<strong>in</strong>em Sachsen-Anhalter von der Freundlichkeit<strong>in</strong> anderen Ländern, folgt oft <strong>die</strong> abschätzende Bemerkung:„Die wollen doch bloß etwas verkaufen“. Stimmt! Die Empfangsdame<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hotel <strong>in</strong>teressiert sich nur am Rande <strong>für</strong>me<strong>in</strong> tatsächliches Wohlbef<strong>in</strong>den, aber ich verlasse das Hotelmit e<strong>in</strong>em guten Gefühl. Warum soll ich mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>emwohlver<strong>die</strong>nten Urlaub nicht verwöhnen lassen? Freundlichkeitund Dienstleistungsbereitschaft s<strong>in</strong>d hierzulande nichtimmer vordergründig ausgeprägt. Dies fällt nicht weiter auf,da man sich <strong>in</strong>zwischen daran gewöhnt hat. Wer jedoch imglobalen Wettbewerb der Tourismusstandorte bestehen will,muss sich e<strong>in</strong> Beispiel an der Corporate Culture, der Unternehmenskultur<strong>in</strong> anderen Ländern nehmen. Freundlichkeitund Hilfsbereitschaft s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en erfolgreichenTourismus! Der Kunde ist ke<strong>in</strong> Bittsteller, er ist der König.Diese oberste Maxime gilt es wiederzubeleben, und sie istals gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen.Wir wollen den Tourismus stärken:• Servicequalität als entscheidenden Vorteil im Wettbewerbstärker vermitteln• Stärkere Vermittlung von Fremdsprachen – Englischals Pflichtfach <strong>in</strong> der touristischen Berufsausbildung• Weiterer Ausbau der Kommunikations<strong>in</strong>frastruktur <strong>in</strong>Hotels und Pensionen• Erlernen kultureller Unterschiede als Bestandteil derAusbildung• Zuvorkommen<strong>des</strong> Auftreten gegenüber Touristen anFlughäfen, Bahnhöfen u. ä.• Freundlichkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe derDeutschen - wir alle s<strong>in</strong>d Verkäufer unseres Lan<strong>des</strong>• Sichere und rasche Abfertigung bei der <strong>in</strong>ternationalenE<strong>in</strong>reise (Schengen)• Mehr zweisprachige Ausschilderungen und Werbekampagnen(Deutsch-Englisch)• Zuvorkommender Umgang gegenüber Menschen mitBee<strong>in</strong>trächtigungen31


16. RAHMENBEDINGUNGEN –FORDERUNGEN AN EU, BUND UND LANDE<strong>in</strong>e erfolgreiche Tourismuspolitik kann sich nur dann weiterentwickeln,wenn <strong>die</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen stimmen.Der Tourismus <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt steht daher vor großen Herausforderungen.Die Entwicklungen <strong>in</strong> den benachbartenöstlichen EU-Beitrittsländern, <strong>die</strong> mit erheblichen Fördermittelntouristische Investitionen voranbr<strong>in</strong>gen, bedeutenneue, zusätzliche Konkurrenz. Die Internationalisierung erzeugtenormen Wettbewerbsdruck durch weltweit immerneue Anbieter. Preisdump<strong>in</strong>g und e<strong>in</strong>e sich weiter öffnendePreisschere zwischen sehr preisgünstigen sowie hochpreisigenund hochwertigen Angeboten bedrohen vor allem <strong>die</strong>Existenz kle<strong>in</strong>erer, familiengeführter Betriebe. Daher ist esvon erheblicher Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tourismusbranche, wie<strong>die</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen durch EU, Bund und Länder gestaltetwerden. Kaum e<strong>in</strong> Wirtschaftszweig reagiert dabeiso empf<strong>in</strong>dlich auf übergeordnete Ereignisse. Politische Entscheidungen,hohe Treibstoff- und Energiekosten, e<strong>in</strong>e hoheInflation oder s<strong>in</strong>kende Kaufkraft bilden sich stets unmittelbar<strong>in</strong> der Tourismuswirtschaft ab.Wir wollen den Tourismus stärken:• Pauschaltarife <strong>für</strong> GEMA und weitere Wettbewerbsverbesserungbei GEZ-Gebühren über das sogenannte Hotelprivileg• E<strong>in</strong>heitliche bun<strong>des</strong>weite Standards und Klassifizierungen• Prüfung e<strong>in</strong>es ermäßigten Mehrwertsteuersatzes <strong>in</strong> klassischen<strong>tourismus</strong>- und <strong>tourismus</strong>nahen Bereichen• Vorsteuerabzug <strong>für</strong> Geschäfts- und Kongressreisen sowie<strong>für</strong> Weiterbildung ermöglichen• Stärkung der IMG und <strong>des</strong> Tourismusressorts im M<strong>in</strong>isterium<strong>für</strong> Wissenschaft und Wirtschaft vor dem H<strong>in</strong>tergrundwachsender <strong>tourismus</strong>politischer Aufgaben• Stärkung <strong>des</strong> Deutschen Tourismusverban<strong>des</strong> und se<strong>in</strong>erLan<strong>des</strong>verbände als wichtige Lobbyverbände und Qualitätshüter<strong>des</strong> Deutschland<strong>tourismus</strong>32


• Weitere Harmonisierung EU-weiter Rahmenbed<strong>in</strong>gungenim Tourismus, z. B. Haf tungs- und Insolvenzfragen<strong>für</strong> Reiseveranstalter, Umweltauflagen, Sicherheitsbestimmungenoder Wettbewerbsverzerrungendurch Subventionierung e<strong>in</strong>zelner EU-Mitgliedsstaaten• Bessere Entzerrung der Schulferien im Bereich der Sommerferienregelung,um e<strong>in</strong>e gleichmäßige und höhereAuslastung der wichtigen Ferienregionen zu ermöglichen• E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung der Bun<strong>des</strong>regierungim Rahmen der Luther-Dekade und <strong>des</strong> Reformationsjubiläums• E<strong>in</strong> klares Bekenntnis gegen e<strong>in</strong>e Bettensteuer33


17. FÖRDERPOLITIK –TOURISMUSREGIONEN IM BLICK BEHALTENDie Entwicklung <strong>des</strong> Tourismus <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt ist e<strong>in</strong>eErfolgsgeschichte. Obwohl das Land ke<strong>in</strong>e klassische Urlauberregionist, konnten der Anteil am Gesamtumsatz, <strong>die</strong>Anzahl der Arbeitsplätze und der Umfang der Gästeübernachtungenstetig ausgebaut werden. E<strong>in</strong> Teil <strong>des</strong> Erfolgesist zweifellos e<strong>in</strong>er nachhaltigen Förderpolitik geschuldet.Diese hat dazu beigetragen, dass Sachsen-Anhalt heutee<strong>in</strong>e <strong>zukunft</strong>sgerichtete und <strong>zukunft</strong>sstarke touristische Infrastrukturbesitzt, <strong>die</strong> sich im Vergleich mit anderen Bun<strong>des</strong>ländernmessen kann. Von der Verzahnung mit Bun<strong>des</strong>-,Lan<strong>des</strong>- und Regionalprojekten konnte besonders der Tourismusprofitieren. Angesichts knapper werdender F<strong>in</strong>anzenwird es immer wichtiger, klare Prioritäten zu setzen.Wir wollen den Tourismus stärken:• Unterstützung von Spitzengastronomie• E<strong>in</strong>führung von touristischen Leitsystemen (elektronisch<strong>für</strong> Ausstellungen und Museen, verkehrstechnisch <strong>für</strong>Kommunen und Sehenswürdigkeiten)• Weitere Stärkung der Investitionsbank als Berater<strong>in</strong>stitution<strong>für</strong> Tourismusprojekte und <strong>für</strong> touristische Unternehmen• Förderpolitik im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es fairen Wettbewerbs gestalten,um fortschreitenden Konzentrationsprozessen <strong>in</strong>den Bereichen Hotelgewerbe und bei mittelständischenReiseveranstaltern und Reisebüros entgegenzuwirken• Unterstützung bei überregionalen Projekten, wie derBUGA 2015 <strong>in</strong> der Region Havelberg• Kulturförderung ist auch Tourismusförderung• Kommunalförderung ist auch Tourismusförderung – Vitalisierungvon Innenstädten unterstützen• Regional- und Kommunalpolitik mit Augenmaß, Entscheidungenbei örtlichen Investitionen trotz knapperKassen nicht gegen touristische Betriebe vornehmen• Förderung von Klassifizierungen und Standards, z. B. imHotel-, Pensions- und Camp<strong>in</strong>gbereich• Zusätzliche Förderung touristischer Projekte über <strong>die</strong>Vere<strong>in</strong>s- und Stiftungsförderung35


<strong>18</strong>. WELTOFFENES SACHSEN-ANHALT –HERZLICH WILLKOMMEN BEI UNSSachsen-Anhalt ist e<strong>in</strong> weltoffenes, sicheres und tolerantesBun<strong>des</strong>land, das alle Gäste zu jeder Zeit herzlich willkommenheißt. Diese Toleranz schöpft das Land rückblickendaus se<strong>in</strong>er Jahrhunderte alten Geschichte, <strong>die</strong> durch früheZivilisation, e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Kultur und bahnbrechendeInnovationen gekennzeichnet ist. Sachsen-Anhalt ist dasLand der Reformation, der Musik, der Architektur und derDichter und Denker. Humanismus, Freiheitsliebe, Wertebewusstse<strong>in</strong>und Weltoffenheit ziehen sich wie e<strong>in</strong> roter Fadendurch <strong>die</strong> aufregende Geschichte <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Sie s<strong>in</strong>d bisheute der Maßstab <strong>für</strong> politisches, gesellschaftliches undwirtschaftliches Handeln. Der Tourismus ist e<strong>in</strong>e der wichtigstenBrücken im S<strong>in</strong>ne von Völkerverständigung und demVerständnis der Religionen. Toleranz und Weltoffenheit s<strong>in</strong>dMarkenzeichen <strong>für</strong> Sachsen-Anhalt.Wir bedanken uns <strong>für</strong> Ihr Interesse und laden Sie e<strong>in</strong>, den Entwicklungenund Innovationen der Tourismusbranche <strong>in</strong> Sachsen-Anhaltam besten persönlich auf den Grund zu gehen.36


IMPRESSUMHerausgeber: André Schröder,Vorsitzender der <strong>CDU</strong>-Fraktion im Landtag von Sachsen-AnhaltDomplatz 6-9 · 39104 MagdeburgTelefon: 0391 5602016 · Fax: 0391 5602028E-Mail: presse@cdufraktion.dewww.cdufraktion.deStand: März 2013Bei <strong>die</strong>ser Broschüre handelt es sich um e<strong>in</strong>e Kurzversion.Das ausführliche Papier erhalten Sie bei Bedarf auf Nachfrageüber <strong>die</strong> Pressestelle der Fraktion: presse@cdufraktion.de.Herstellung: DRUCKHAUS SCHLUTIUSHalberstädter Straße 37 · 39112 MagdeburgTelefon: 0391 628570 · Fax: 0391 6285722E-Mail: <strong>in</strong>fo@schlutius-magdeburg.dewww.schlutius-magdeburg.deBilderklärung und -nachweis:(Umschl. 1) Blick <strong>in</strong>s Bodetal, Harz © aotearoa | (Umschl. 2) Burg Falkenste<strong>in</strong>, Harz © Uwe Graf |(S. 4) Bauhaus, Dessau © ArTo | (S. 7) Stolberg, Harz © Erik Schumann |(S. 8) Rathaus, Wernigerode, Harz © UwHoGe | (S. 11) Gothisches Haus, Wörlitz © Thomas Maiwald |(S. 12) Selketalbahn, Harz © Daniel Kühne | (S. 15) Rudelsburg, Bad Kösen © autofocus67 |(S. 16) Rosarium, Sangerhausen © Rosenstadt Sangerhausen GmbH |(S. 19) Händel-Denkmal, Halle/Saale © ArTo | (S. 20) Magdeburger Dom © Uwe Graf |(S. 23) Kloster Drübeck, Harz © Kar<strong>in</strong>a Baumgart | (S. 24) Lutherdenkmal, Eisleben © steschum |(S. 27) Quedl<strong>in</strong>burg, Harz © anyaivanova | (S. 28) Schloß, Bernburg © Kar<strong>in</strong>a Baumgart |(S. 33) Marktplatz, Wittenberg © ArTo | (S. 34) Neuenburg, Freyburg© autofocus67 |(S. 36) Brocken, Harz © Tatjana Balzer | (Umschl. 3) Roland Statue, Stendal © fotobeam.de |(Umschl. 4) Rathaus, Tangermünde © Markus Dick | (alle Bilder (außer Seite 16) - fotolia.com)


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